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Industriepark Knapsack: Hosted IP Services für Chemieindustrie

24.03.2011 -

Industriepark Knapsack: Hosted IP Services für Chemieindustrie - Kommunikationslösungen im Industriepark Knapsack Die Integration der Sprachkommunikation in IP-basierende Infrastrukturen ermöglicht innovativen Dienstleistern heute völlig neue Geschäftsmodelle. Ähnlich wie ein Internet Service Provider (ISP) können sie nun mit vergleichsweise geringen Investitionen auch als lokale oder sogar überregionale Telefongesellschaft auftreten und Internetzugang sowie Telephonie kostengünstig aus einer Hand anbieten. Vorreiter dieses Trends ist in Deutschland aber nicht etwa ein klassischer ISP, sondern Infraserv Knapsack.

Betreibergesellschaften wie Infraserv Knapsack sind in der chemischen Industrie nicht ungewöhnlich. Im Zuge von Fusionen, Spartenverkäufen, Ausgliederungen und ähnlichen Transaktionen haben sich ehemalige Standorte einzelner Großunternehmen zu heterogenen Industrieparks gewandelt, die von solchen Gesellschaften betrieben werden. Der Wettbewerb zwischen den Standorten und Betreibern ist sehr ausgeprägt, und es wird erwartet, dass er in Zukunft noch härter werden wird. Da die Anzahl der Neuansiedlungen chemischer Betriebe naturgemäß begrenzt ist, richten die Betreibergesellschaften sich zunehmend darauf aus, einzelne Dienstleistungen auch externen Kunden anzubieten. Die Voraussetzungen für diese Art der Expansion zu schaffen, war eines der Ziele von Hans Peter Pütz, der als Leiter Kommunikationstechnik bei Infraserv Knapsack für die Entwicklung und den Betrieb der gesamten Kommunikations- Infrastruktur verantwortlich ist. Zudem ging es ihm natürlich darum, seinen bestehenden Kunden eine moderne, flexible und kostengünstige Struktur zur Verfügung zu stellen, die nicht zuletzt den besonderen Gegebenheiten der chemischen Industrie Rechnung tragen sollte. In dieser Branche sind die Anforderungen an eine Kommunikations- Infrastruktur naturgemäß besonders hoch, da sie nicht nur die übliche Sprachund Datenkommunikation unterstützen muss, sondern darüber hinaus auch eine Vielzahl von Notfallprozeduren wie Alarme oder automatisierte Ansagen im Falle eines Chemieunfalls. Und während in anderen Branchen Euro und Cent auf dem Spiel stehen, falls die Anlage einmal ausfällt, geht es hier unter Umständen um Menschenleben. Redundanz und Verfügbarkeit haben daher einen extrem hohen Stellenwert. Im Rechenzentrum wurde daher ein Real Time IP System HiPath 4000 von Siemens installiert, das sowohl herkömmliche als auch IP-basierende Endgeräte wie Telefone oder Softclients unterstützt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass alle Kunden von Infraserv ihre bestehenden Endgeräte weiter nutzen und je nach ihren individuellen Anforderungen auf IP-Telefone migrieren können. Dabei stehen sowohl auf IP- als auch auf klassischen Endgeräten alle Komfortmerkmale zur Verfügung, die eine moderne Telefonanlage heute bietet. Um die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen auf ein Minimum zu reduzieren, wurde zudem das zentrale HiPath 4000-System selbst vollständig redundant ausgelegt – bis hin zu zwei voneinander unabhängigen Stromzuleitungen unterschiedlicher Versorger. Das hohe Maß an Redundanz ist für Pütz einer der wesentlichen Vorteile, die er seinen Kunden bieten kann: „Gerade in der chemischen Industrie braucht man ein Always-On-System“, so Pütz. „Ausfälle von mehr als 6 Minuten gelten bei uns als kritisch – wenn das passiert, muss vorsorglich die Feuerwehr patrouillieren.“ Mit seiner redundanten Struktur ist Pütz nun in der Lage, solche Ausfälle weitestgehend zu vermeiden. Selbst Software-Updates auf dem zentralen System und auf den Access Points können innerhalb kürzerer Zeiträume eingespielt und live geschaltet werden.

Infraserv als Carrier
Über seine neue, IP-basierende Infrastruktur mit einem zentralen HiPath 4000-System ist Infraserv nun in der Lage, seinen Kunden eine Vielzahl von Kommunikationsdienstleistungen anzubieten. Dabei haben die Kunden ein hohes Maß an Flexibilität und können einzelne Dienste oder Leistungsmerkmale je nach Bedarf für individuelle Mitarbeiter, einzelne Abteilungen oder das gesamte Unternehmen beziehen. Sogar die Endgeräte – etwa IPTelefone der OptiPoint-Familie von Siemens – können sie bei Infraserv anmieten. Für Hans Peter Pütz eröffnet sich dadurch ein ganz neues Geschäftsmodell. „Wir arbeiten für unsere Kunden heute praktisch auch als Telefongesellschaft“, erläutert er. „Ob ein Kunde zusätzliche Anschlüsse oder Leistungsmerkmale benötigt, ob er Einzelabrechnungen oder Abteilungsrechnungen bevorzugt – was immer er braucht, wir können es innerhalb kürzester Zeit realisieren. Bei Bedarf bilden wir sogar seine interne Kostenstellenstruktur nach.“ Zudem ist Pütz heute in der Lage, seinen Kunden einzelne Leistungsmerkmale unabhängig voneinander anzubieten. Jeder Kunde erhält auf jedem einzelnen Anschluss genau diejenigen Dienste, die er dort benötigt – und muss auch nur für diese Dienste bezahlen. Die Kontrolle ist einfach: Für jeden Teilnehmeranschluss gibt es grundsätzlich einen Einzelverbindungsnachweis, selbstverständlich entsprechend der Anforderungen des Datenschutzes. Wie die klassischen Telefongesellschaften auch, berechnet Pütz seinen Kunden eine monatliche Grundgebühr sowie die angefallenen Verbindungskosten. Preislich kann er dabei absolut mit diesen konkurrieren, aber seinen Kunden geht es nicht in erster Linie um Einsparungen. „Natürlich können wir nicht erheblich teurer anbieten, das gibt der Markt einfach nicht her“, so Pütz. „Aber unsere Kunden schätzen vor allem die Flexibilität und die Zuverlässigkeit unserer Angebote, die sie extern heute nur schwer bekommen können.“ Eines dieser Angebote ist beispielsweise ein standortweites Telefonbuch, das direkt aus dem Abrechnungssystem generiert wird und daher immer tagesaktuell ist. Auch dieses – selbst entwickelte – Abrechnungssystem mit SAP-Anbindung, das Pütz schon früher eingesetzt hatte, ließ sich problemlos in die neue HiPath- Umgebung integrieren.