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Ingenieurmangel: VDI begrüßt Aktionsprogramm der Regierung

12.12.2011 -

Ingenieurmangel: VDI begrüßt Aktionsprogramm der Regierung. Der VDI begrüßt das Aktionsprogramm der Bundesregierung zur Sicherung der Fachkräftebasis in Deutschland. „Angesichts von zur Zeit 96.000 offenen Ingenieurstellen weisen die kurz- und mittelfristigen Maßnahmen der Bundesregierung zur Behebung des Fachkräftemangels den richtigen Weg“, kommentierte VDI-Direktor Dr. Willi Fuchs. „Die neuen Regelungen sind längst überfällig und verbessern Deutschlands Chancen im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe.“

Der VDI unterstützt den Beschluss, dass in Deutschland geduldete Akademiker bereits dann eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhalten, wenn sie zwei Jahre lang in Deutschland in ihrem erlernten Beruf gearbeitet haben. Die Definition einer Einkommensgrenze, auch wenn diese auf 63.600 € abgesenkt wurde, ist aber nach Ansicht des Vereins Deutscher Ingenieure nicht sinnvoll. „Die Einkommen müssen sich an den marktüblichen Einkommen orientieren“, sieht Fuchs noch Verbesserungsbedarf. „Eine Angst von Dumpinglöhnen ist unbegründet, da hoch qualifizierte Fachkräfte sehr wohl ihren Markwert kennen.“

Auch das geplante Fachkräfte-Monitoring mit seinem Arbeitskräftebedarfsindex ist für den VDI ein probates Mittel, um den künftigen Bedarf abzuschätzen. „Langfristig lässt sich der steigende Bedarf an Fachkräften aber nur durch die verstärkte Aus- und Weiterbildung der Menschen in Deutschland sowie die Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern decken“, verdeutlichte Fuchs. „Zuwanderung ist kein Allheilmittel. Wir müssen zusätzlich unsere eigenen Potentiale nutzen und vermehrt junge Menschen für Technik und technische Berufe begeistern. Nur dann kann Deutschland weiterhin technologisch einen Spitzenplatz einnehmen“, betonte er. Dazu gehöre auch mehr technische Bildung vom Kindergarten über die Grundschule bis zum Abitur.

Die aktuell ermittelten Arbeitsmarktzahlen des VDI veranschaulichen wiederholt den Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften auf dem Ingenieurarbeitsmarkt. Darüber hinaus, so Fuchs, gebe die Altersstruktur der derzeit beschäftigten Ingenieure langfristig Anlass zur Sorge: „Wir haben aktuell mehr alte als junge Ingenieure und die unter 35-Jährigen bilden die kleinste Beschäftigungsgruppe. Wenn die heute über 50-Jährigen in den kommenden Jahren nach und nach ihren Ruhestand antreten, fehlt gleichwertiger Ersatz“, warnte Fuchs. Auf lange Sicht bedrohe der fehlende Ingenieurnachwuchs nicht nur den Technikstandort Deutschland, sondern auch die gesamte Volkswirtschaft.

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