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Innovationsindikator 2020: Schweiz klar vor Deutschland

Studie von BDI, ZEW und Fraunhofer ISI bewertet Innovationsleistung von 35 Ländern

24.02.2020 -

Deutschland belegt im Innovationsindikator 2020 des BDI erneut den 4. Platz und tritt im Vergleich zu wichtigen Wettbewerbern auf der Stelle. Mit 54 Indexpunkten liegt Deutschland – gleichauf mit Schweden – deutlich hinter der mit 74 Punkten führenden Schweiz sowie Singapur (70) und Belgien (60). Auf Rang 9 liegt Österreich mit nur vier Punkten weniger.

Die Studie, die der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in Kooperation mit ZEW und Fraunhofer ISI durchführt, bewertet die Innovationsleistung von 35 Ländern anhand von Indikatoren, die die gesamte Breite eines Innovationssystems abbilden, und weist die Ergebnisse getrennt nach den fünf Subsystemen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Staat und Gesellschaft aus.

Seit 2010 behauptet sich Deutschland in der Spitzengruppe, kam aber nie über Rang 4 hinaus. Für diese Kontinuität gibt es in der statistischen Auswertung den Begriff „Seitwärtsbewegung“. „Anders gesprochen, treten wir im Vergleich zu unseren Wettbewerbern auf der Stelle“, so BDI-Präsident Professor Dieter Kempf.

Die Bundesregierung hat mit der Perspektive 2025 eine neue Hightech-Strategie vorgestellt. Die Forschungszulage und der Pakt für Forschung und Innovation wurden umgesetzt. Gemeinsam mit der Wirtschaft plant sie, innerhalb von fünf Jahren 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung (F&E) zu investieren. Damit sollen Sprunginnovationen vorangetrieben und gänzlich neue Innovationsimpulse gesetzt werden. Mit einer Forschungsquote von 3,04 % liegt Deutschland bei F&E-Ausgaben aber noch am Ende der Spitzengruppe.

Und auch bei anderen Indikatoren sieht die Studie Nachholbedarf:

  • In keinem Subindikator erreicht Deutschland eine Spitzenplatzierung.
  • Bei Promotionen in MINT-Fächern je 1 Million Einwohner liegt Deutschland nur auf Rang 7.
  • Investitionen in Infrastruktur und Ausrüstungen sind in Deutschland unterdurchschnittlich.
  • Und die internationale Kooperationen in der Wissenschaft sei hierzulande ausbaufähig.

 

BDI-Präsident Kempf schreibt im Vorwort der Studie: Die Regierung rechnet damit, Wissen aus der öffentlichen Forschung schneller und erfolgreicher im Markt zu integrieren und die Wirtschaft im Digitalisierungszeitalter bei ihrem Wandel hin zu einer Bioökonomie zu unterstützen. Das Wissenschaftsjahr 2020 steht unter dem gleichnamigen Zeichen und ist für dieses Vorhaben sicherlich eine gute Flankierung. Doch viele der Maßnahmen und Instrumente sind noch weit davon entfernt, ihre Wirkung im Innovationssystem zu entfalten.

"Was wir jetzt brauchen, ist mehr Wandel durch Tempo", so der BDI-Präsident. Die angepeilten 100 KI-Professuren müssten besetzt, der angekündigte 10-Milliarden-Zukunftsfonds befüllt, die Fachkräftelücke geschlossen und die Innovationsstrategien ressortübergreifend und entschlossen umgesetzt werden. Das erfordere unser aller Einsatz – für mehr Technologieoffenheit und Neugier in der Zukunft.

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