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Merck KGaA gibt Rechte an Parkinson-Mittel Safinamid an Newron zurück

24.10.2011 -

Merck will nach dem Aus für das Parkinson-Mittel Safinamid sämtliche Rechte an Newron Pharmaceuticals zurückgeben. Die im April 2012 wirksame Beendigung der Vereinbarung werde im 4. Qu. des laufenden Jahres zu zusätzlichen Kosten von etwa 40 Mio. € für die Sparte Merck Serono führen, teilte der Dax-Konzern mit. Merck steht nach den jüngsten Enttäuschungen in der Pharmasparte Merck Serono mit der gescheiterten Zulassung des Multiple Sklerose-Mittels Cladribin und dem Rückschlag für Safinamid vor einer Neuausrichtung.

Der Umbau hinterließ bereits in der Halbjahresbilanz Spuren. Merck musste seine Prognosen für 2011 nach unten korrigieren und überraschte den Markt mit einem Quartalsverlust und Abschreibungen in Millionenhöhe. Wegen der Einmaleffekte erwarten die Hessen 2011 ein operatives Ergebnis von etwa 1 Mrd. €. Zuvor wurden 1,48 bis 1,6 Mrd. € (VJ: 1,1 Mrd Euro) in Aussicht gestellt. Für die Gesamterlöse wurde die Prognose auf 10 Mrd. bis 10,4 Mrd. € gesenkt (VJ: 9,29). Zuvor wurden 10,2 bis 10,7 Mrd. € angepeilt.

Merck hatte den Buchwert von Safinamid bereits im vierten Qu. des Vorjahres reduziert und im 2. Qu. 2011 komplett abgeschrieben. Das Parkinson-Mittel konnte 2010 das erklärte Hauptziel für Verbesserungen bei Bewegungsstörungen nicht erreichen. Die Darmstädter hatten die weltweiten Exklusivrechte zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Safinamid bei Parkinson-Erkrankung und anderen therapeutischen Anwendungen im Rahmen einer Vereinbarung mit Newron im Jahr 2006 erworben.  Details zur Neuausrichtung des Pharmageschäfts sollen im kommenden Jahr mitgeteilt werden. Seit Januar leitet Stefan Oschmann das Arzneimittelgeschäft. Mit Matthias Zachert kam am 1. Juni auch ein neuer Finanzvorstand. Unter Analysten machten zuletzt Schätzungen die Runde, der Konzern könnte im Pharmabereich versuchen, mehrere 100 Mio. €  einzusparen. Die Zahlen für das dritte Qu. will Merck am 26. Oktober vorlegen.