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Next Economy Award – Auszeichnung für grüne Gründer

Die Sieger 2017 sind Wijld, Enerthing, EinDollarBrille und Enerthing / Ehrenpreis für Bertrand Piccard

11.12.2017 -

Am 7. Dezember 2017 wurde der dritte Next Economy Award, Deutschlands Preis für „grüne Gründer“, in Düsseldorf vergeben. In Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zeichnete die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis vier Start-ups aus, die auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit setzen. Ehrenpreise erhielten der Hamburger Musiker Jan Delay für sein soziales Engagement und der Schweizer Abenteurer Bertrand Piccard, der als erster Mensch die Erde in einem Solarflugzeug umkreiste.

Vor ca. 1.000 Gästen aus Wirtschaft, Kommunen, Forschung, Politik und Zivilgesellschaft wurden vier junge Unternehmen mit dem Next Economy Award geehrt. Wijld stellt T-Shirts aus Holz her und durfte den Preis in der Kategorie „Change“ entgegennehmen. Die Kategorie „Digitality“ ging an das Deutsche Institut für Telemedizin und Gesundheitsförderung (DITG), das eine telemedizinische Versorgung chronisch Kranker ermöglicht. Die Auszeichnung in der Kategorie „People“ erhielt EinDollarBrille für seine Komplettlösung zur augenoptischen Grundversorgung. Der Award in der Kategorie „Technology“ ging an Enerthing, einem Hersteller von Solarfolie, die Einwegbatterien ersetzt.

Faire T-Shirts aus Holz

Das Start-up-Unternehmen Wijld fertigt faire und umweltfreundliche T-Shirts aus Holz, die eine temperaturausgleichende und antibakterielle Wirkung haben. Die negativen Auswirkungen der konventionellen Textilindustrie sind vielfältig. So führen der Einsatz giftiger Chemikalien, lange Transportwege und hohes Abfallaufkommen zu zahlreichen gesundheitlichen und ökologischen Problemen. Dazu kommen die oftmals katastrophalen Arbeitsbedingungen unter denen die Textilien in den sog. Billiglohnländern produziert werden.

Die Woodshirts von Wijld werden von der Faser bis zum T-Shirt zu 100 % in der EU gefertigt. Das Fertigungsverfahren, bei dem die Faser aus Holz gewonnen wird, ist besonders umweltfreundlich, weil die Prozessmaterialien rückgewonnen und recycelt werden und daher immer wieder zur Verfügung stehen. Zudem stammen die verarbeiteten Hölzer ausschließlich aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft. Die Fertigung in der EU, genauer in Portugal, stellt vergleichsweise kurze Transportwege und faire Arbeitsbedingungen sicher. Durch die Verwendung von Holz statt Baumwolle kann der Verbrauch von Wasser und Chemikalien deutlich reduziert werden. Nach eigenen Angaben kann das Unternehmen bei der Produktion eines Woodshirts im Vergleich zu einem konventionellen Baumwoll-Shirt 1000 L Wasser, 150 mL Chemikalien und ca. 700g Kohlendioxid einsparen.

Solarfolien als Ersatz für Einwegbatterien

Über das Internet der Dinge (IoT) werden Milliarden von elektronischen Bauteilen, Sensoren und Kleingeräten miteinander verknüpft. Märkte und Anwendungen wachsen rasant. Derzeit werden diese Geräte fast ausschließlich über Einwegbatterien mit Energie versorgt. Die Solarfolie von Enerthing kann viele dieser IoT Kleingeräte von Batterien oder Kabeln befreien. Installations- und Wartungskosten lassen sich damit erheblich reduzieren und zudem wird die Umwelt entlastet. Die Solarfolie sammelt selbst in Innenräumen bei Kunstlicht und draußen im Schatten ausreichend Energie, um intelligente Elektronik mit Strom zu versorgen. Insbesondere für Geräte wie Sensoren, Sender und Displays, die in großen Stückzahlen und zum Teil schwer zugänglich in Gebäuden und öffentlichen Räumen verteilt sind, bringt der batteriefreie Betrieb große Vorteile. Einen wachsenden Bedarf sieht Enerthing in den Bereichen Smart Homes, Einzelhandel sowie in Logistik und Produktion.

2017 vergibt die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zum dritten Mal den Next Economy Award (NEA). Der NEA ist die nationale Spitzenauszeichnung für Start-ups, die auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit setzen. Der Preis will „grünen Gründern“ und Sozialunternehmern Rückenwind verschaffen und Start-ups fördern, die den Wandel zur „nächsten“, nachhaltigeren Wirtschaft mitgestalten wollen. Der Preis umfasst aus wertvolle Kommunikations- und Sachleistungen.