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Ratingagentur Fitch rechnet mit Übernahmen in US-Chemiebranche

28.11.2013 -

Die Ratingagentur Fitch erwartet im kommenden Jahr in der Chemiebranche in den USA mehr Zukäufe und Kooperationen durch Konzerne aus Europa. "Niedrige Erdgaspreise, die Erholung der amerikanischen Bauwirtschaft und sinkende Arbeitslosenzahlen machen die USA für europäische Unternehmen zunehmend attraktiv", sagte Myriam Affri, Chemieanalystin bei Fitch Ratings, am Mittwoch in Frankfurt. Auch neue Anlagenprojekte sind nach Einschätzung der Ratingagentur ein Weg, um noch stärker vom Wachstum in den USA zu profitieren. Mit Großübernahmen rechnet Fitch 2014 allerdings eher nicht. Die Ratingagentur geht stattdessen von Zukäufen aus, mit denen die Chemiefirmen ihre Geschäftsfelder abrunden.

Einige Konzerne waren in den USA bereits vorgeprescht. So kündigte der belgische Chemiekonzern Solvay im Oktober an, den US-Produzenten von Öl-und Gasfeldchemikalien Chemlogics für rund 1 Mrd. € zu übernehmen. BASF und der norwegische Düngemittelproduzent Yara hatten vor wenigen Wochen ein Gemeinschaftsunternehmen für eine Ammoniak-Großanlage an der US-Golfküste beschlossen. Beide wollen dabei die niedrigen Erdgaspreise nutzen.

Insgesamt erwarten die Ratingspezialisten von Fitch, dass sich 2014 die Chemiebranche in Europa nur leicht erholt. Wegen hoher Arbeitslosenzahlen und weiterhin schwächelnder Abnehmerindustrien wie der Autobranche würden die Absatzmengen voraussichtlich nur mit einem niedrigen einstelligen Prozentsatz wachsen. Weiterhin unsicher sei zudem die Entwicklung in den Schwellenländern - insbesondere in China. Positiv für die Branche werde sich hingegen die sich aufhellende Konjunktur in den USA auswirken. Fitch stuft den Sektor-Ausblick für die Chemiebranche aktuell stabil ein, der Rating-Ausblick wird allerdings negativ bewertet.