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Roberto Rinaldi erhält den Willi-Keim-Preis 2014

20.10.2014 -

Dr. Roberto Rinaldi vom Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim wird für seine innovativen Arbeiten zur Aufspaltung von lignocellulose-haltiger Biomasse für die weitere katalytische Umsetzung mit dem Willi-Keim-Preis 2014 ausgezeichnet. Der Willi-Keim-Preis wird für grundlegende und originelle Forschungsarbeiten jüngerer Wissenschaftler zu Advanced Fluids vergeben und ist mit 2.000 EUR dotiert. Die Preisverleihung fand am 19. Oktober 2014 im Rahmen der „7th Green Solvents Conference" in Dresden statt.

In Zeiten des Klimawandels und der Rohstoffverknappung sind alternative Wege zur Herstellung von Energieträgern und Basischemikalien gefragt. Pflanzen und pflanzliche Abfälle sind eine reiche Quelle für erneuerbaren Kohlenstoff. Um ihn nutzen zu können, müssen die pflanzlichen Bestandteile (Cellulose, Lignin und Hemicellulose) aufgespalten werden. Doch anders als Rohöl lassen sich hochfunktionale Moleküle aus Biomasse nicht verdampfen - sie zersetzen sich bei hohen Temperaturen. Um eine katalytische Umwandlung zu ermöglichen, muss die Biomasse deshalb in Lösung gebracht werden. Roberto Rinaldi entwickelte in seiner Arbeitsgruppe ein neuartiges Lösungsmittelsystem für Lignocellulose. Durch den Zusatz geringer Mengen von ionischen Flüssigkeiten zu konventionellen Lösungsmitteln gelang ihm die schnelle und vollständige Auflösung von Cellulose. So wird diese für Katalysatoren zugänglich, die eine kontrollierte Aufspaltung der Cellulose ermöglichen. Damit eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten für die Biomasseumwandlung und die Cellulosechemie.

Roberto Rinaldi, Jahrgang 1979, studierte Chemie an der Universidade Estadual de Campinas in Sao Paulo, Brasilien und promovierte dort 2006 bei Prof. Dr. Ulf Schuchardt über die umweltfreundliche katalytische Epoxidierung. Nach Post-Doc Aufenthalten am Brazilian Synchrotron Laboratory Campinas, Sao Paulo, Brasilien und am Max-Plack-Institut für Kohlenforschung (MPI) in Mülheim wurde er 2009 Gruppenleiter am MPI. Seit 2010 forscht er dort als selbstständiger Gruppenleiter und Träger des Sofja Kovalevskaja-Preises der Alexander von Humboldt-Stiftung an Verfahren zur Wertschöpfung aus Ligin und Cellulose. Roberto Rinaldi hat eine Reihe von Auszeichnungen für seine akademischen Leistungen erhalten und war von 2010 bis 2013 als Berater für die brasilianische Botschaft in Berlin tätig. 2014 war er Mitglied des Young Scientist Committee beim Eröffnungstreffen des UN-Wissenschaftsbeirats in Berlin. Vor kurzem hat er den Ruf auf eine Senior-Lecturer-Position am Fachbereich Chemical Engineering des Imperial College London angenommen, wo er seine akademische Laufbahn von 2015 an fortsetzen wird.

 

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