News

Sarah Reisman wird mit dem ersten Dr. Margaret Faul Award for Women in Chemistry ausgezeichnet

01.03.2019 -

Sarah Reisman, Professorin am California Institute of Technology (Caltech), ist die Preisträgerin des ersten Dr. Margaret Faul Award for Women in Chemistry. Gemeinsam mit ihrer Forschungsgruppe geht sie neue Wege in der Naturstoffsynthese. Mit dem Award for Women in Chemistry zeichnen Thieme Chemistry und die Herausgeber von Science of Synthesis Nachwuchs-Chemikerinnen aus, die in den ersten 15 Jahren ihrer unabhängigen Karriere einen bedeutenden Beitrag zur Synthesechemie geleistet haben. Das Preisgeld von 5.000 EUR soll die Preisträgerin auf ihrem weiteren beruflichen Weg unterstützen.

Sarah Reisman leitet am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, USA, ein innovatives Forschungsprogramm, das sich mit der Synthese bioaktiver Naturstoffe befasst. Ihr Ziel, die komplexen Substanzen vollständig im Labor zu synthetisieren, erreichen die Forscher nur, indem sie immer wieder neue Synthesemethoden entwickeln. Das Ergebnis ist beispielsweise ein neuer Weg zur Herstellung von Pyrroloindolinen und künstlichen Tryptophan-Derivaten. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Nickelkatalyse, wobei der Fokus auf asymmetrischen und reduktiven Kreuzkupplungen liegt.

„Wir haben viele großartige Nominierungen erhalten und freuen uns, den ersten Award an Sarah Reisman zu verleihen“, erklärt Margaret Faul, Stifterin und Namensgeberin des Preises und Mitherausgeberin von Science of Synthesis. „Ihre Errungenschaften bringen unser Grundverständnis in der Chemie bedeutend voran und erweitern stetig das Repertoire neuer Synthesemethoden. Zudem fungiert sie als herausragendes Vorbild für Frauen in der Wissenschaft.“ Alois Fürstner, Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim a. d. Ruhr und Chef-Herausgeber von Science of Synthesis, ergänzt: „Sarah Reismans Forschungsprogramm zeigt perfekt, wie sich zielorientierte Synthese und innovative Methoden gegenseitig inspirieren können. Mit ihren außergewöhnlichen Beiträgen zu mehreren Forschungsfeldern hat Sarah Reisman diese Anerkennung mehr als verdient.“

Sarah Reisman erwarb am Connecticut College, New London, zunächst den Bachelor in Chemie und promovierte 2006 an der Yale University. Im Anschluss war sie als Fellow des NIH an der Harvard Universität, wo sie mit Professor Eric Jacobsen im Bereich der asymmetrischen Katalyse zusammenarbeitete. Seit 2008 ist sie am Caltech tätig, wo sie seit 2014 eine Professur innehat. Im Jahr 2015 wurde sie außerdem in den Vorstand der Division of Chemistry & Chemical Engineering des Caltech berufen. Reisman nimmt darüber hinaus am Kooperationsprojekt zur fächerübergreifenden Forschung der Caltech und des Heritage Medical Research Institute teil.

Für ihre Leistungen auf dem Gebiet der Synthesechemie wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie den Japan Lectureship Award der Society of Synthetic Organic Chemistry (2015), außerdem den Tetrahedron Young Investigator Award (2014) und den Thieme Chemistry Journals Award (2011). Der Preis wird im Juli 2019 im Rahmen des European Symposium on Organic Chemistry in Wien, Österreich, überreicht.