News

Stada steigert Gewinn deutlich

01.03.2010 -

Beim Arzneimittelhersteller Stada hat sich nach Einschätzung von Analysten im vierten Quartal die für das zweite Halbjahr erwartete Belebung fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr mit hohen außerplanmäßigen Abschreibungen und Währungsbelastungen könnte der MDax-Konzern 2009 den
Gewinn um rund 27% gesteigert haben. Der Konkurrent des zum Verkauf stehenden Generikaherstellers Ratiopharm hat seine Bilanz für den 30. März angekündigt. Analysten erwarten jedoch bereits Anfang März die Veröffentlichung vorläufiger Zahlen. Einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr dürfte Konzernchef Hartmut Retzlaff erst Ende März geben.

Zwölf von der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX befragten Branchenexperten sagen im Schnitt einen Anstieg des Konzerngewinns auf 97 Mio. € voraus. Der Umsatz wird bei 1,56 Mrd. € gesehen, während sie beim operativen Ergebnis mit einem leichten Anstieg auf 178 Mio. € (Vj: 176,4) rechnen. Beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) könnten die Bad Vilbeler die eigene Prognose in Höhe von mindestens 250 Mio. € übertroffen haben. Denn die Experten rechnen mit einem Rückgang auf 270 Mio. € Euro. Im Vorjahr wies Stada 294,3 Mio. € aus.

"2010 erwarten wir eine weitere Belebung und einen Anstieg des Umsatzes um 7 Prozent auf 1,672 Mrd. €", schreibt Silke Stegemann, Analystin bei der Unicredit. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) könnte sich auf 292 Mio. € verbessert haben. 2010 dürften Osteuropa und hier vor allem Russland nach Stegemanns Ansicht die Wachstumstreiber sein. In Deutschland muss das Stada-Management Antworten auf die zunehmende Konsolidierung und den Preisdruck durch die Rabattverträge mit Krankenkassen wie der AOK finden. Das von Preis- und Margendruck gekennzeichnete Generikageschäft trug zuletzt 72% zum Konzernumsatz bei.

Stada ist in den vergangenen Jahren verstärkt durch Übernahmen in Serbien und Russland gewachsen und will Komplexität und Kosten reduzieren. Mit dem zum Halbjahr eingeleiteten Projekt "Stada - build the Future" zielt das Management auf zusätzliche Ertragsbeiträge im zweistelligen Millionenbereich ab 2010. Ein zentrales Thema ist daher der Schuldenabbau, bei dem Stada nach Einschätzung von Experten wie Ulrich Huwald von MM Warburg weiter vorangekommen ist. Ende September lag die Nettoverschuldung bei 1 Mrd. €. Größere Zukäufe, die auch eine Erhöhung der Verschuldung bedeuten könnten, strebe Stada derzeit nicht an, hatte Retzlaff zuletzt erklärt.