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Starker Franken belastet Roche

17.10.2011 -

Starker Franken belastet Roche. Roche hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen des starken Franken und eines geringeren Finanzertrages einen Gewinnrückgang verbucht. Unter dem Strich sei der Konzerngewinn um 5 % auf 10,84 Mrd. CHF gefallen. Das laufende Geschäftsjahr will Konzernchef Severin Schwan bei konstanten Währungen mit einem Gewinn vor Sonderposten pro Aktie auf Vorjahresniveau abschließen.

Sowohl für die Konzern-Gruppe wie auch für die beiden Sparten Pharma und Diagnostika werde 2009 ein über dem Markt liegendes Verkaufswachstum in lokalen Währungen im mittleren einstelligen Prozentbereich angestrebt. 2008 wies Roche auf Konzernebene in einem schwierigen Marktumfeld ohne die rückläufigen Verkäufe des Grippemittels Tamiflu in lokalen Währungen ein Umsatzwachstum von 10 % aus. Ohne die Pandemievorsorge der Regierungen stieg der Umsatz damit doppelt so schnell wie der Markt. Inklusive Tamiflu wies Roche in lokalen Währungen ein Wachstum von 6 % auf 45,62 Mrd. CHF aus, während der Umsatz in Franken um 1 % zurückging.

Der Pharma- Umsatz zog dank der anhaltend starken Nachfrage nach Krebsmedikamenten in lokalen Währungen um 3 % auf 35,96 Mrd. CHF an. Erstmals erzielten drei Krebsmedikamente Verkäufe von jeweils über 5 Mrd. CHF. Roche baute damit die weltweite Führungsposition als Anbieter von Krebsmedikamenten weiter aus.

Der Pharmakonzern, der vor wenigen Tagen im Übernahmepoker um seine Biotech-Tochter Genentech das Angebot für die Komplettübernahme auf 42 Mrd. US-$ gesenkt hatte, will sich auch in Zukunft weiter auf die beiden Kerngeschäfte Pharma und Diagnostika konzentrieren. Die Dividende will Roche weiter erhöhen: Geplant sei eine Steigerung auf 5,00 CHF je Genussschein (VJ: 4,60 CHF).

Roche strebt nun feindliche Übernahme für Tochter Genentech an. Der Konzern plant in dem sich seit Monaten hinziehenden Übernahme- Poker um die Biotech-Tochter Genentech nun eine feindliche Offerte: „Wir sind enttäuscht, dass die Gespräche zwischen Roche und dem unabhängigen Verwaltungsrats-Ausschuss von Genentech während der letzten sechs Monate nicht zu einer Vereinbarung geführt haben“, sagte Roche-Verwaltungsratchef und früherer Konzernchef Franz Humer. Roche plane ein öffentliches Angebot zur Übernahme aller ausstehenden Aktien der USTochtergesellschaft von 86,50 US-$ je Aktie.

Genentech zeigt Roche bisher die kalte Schulter: Am 13. August 2008 hatte ein nach der Übernahmeofferte eingesetzter Genentech-Ausschuss das Angebot von Roche abgelehnt. Am Markt wurde dagegen allgemein mit einer Aufstockung der Milliardenofferte gerechnet. Ende Juli 2008 hatte Roche mit der Offerte für die Komplettübernahme des 1976 gegründeten Biotech-Pioniers für 89 US-$ je Aktie oder rund 44 Mrd. US-$ die Märkte überrascht. Der Schweizer Pharmakonzern will sich mit der Übernahme der restlichen 44 % auch in Zukunft den Zugriff auf Kassenschlager wie das Krebsmedikament Avastin sichern.

Das neue Angebot bewertet die restlichen Genentech- Anteile mit 42 Mrd. US-$. Roche war 1990 bei Genentech für 2,1 Mrd. US-$ eingestiegen. Halte Roche beim Abschluss der Transaktion 90 % oder mehr der Genentech-Anteile, werde der Konzern einen Squeeze-out anstreben. „Die Offerte bietet allen Aktionären die Möglichkeit, im derzeitigen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld einen fairen Preis in bar für alle ihre Aktien zu erhalten“, sagte Humer weiter.

Roche hält bereits 55,8 % an der Biotech-Tochter, die das lukrative Krebsmittel Avastin entwickelt hat. Die Schweizer, die vor der Genentech-Offerte immer Großakquisitionen abgelehnt hatten, beabsichtigen weiterhin, die Transaktion mit eigenen Mitteln, Geldmarktanleihen, Obligationen und Bankkrediten zu finanzieren.

In den vergangenen Monaten waren Befürchtungen laut geworden, dass die Fremdfinanzierung angesichts der weltweiten Kredit- und Bankenkrise scheitern könnte. Der Verwaltungsrats-Ausschuss von Genentech hat seine Ablehnung des ursprünglichen Roche-Angebots bekräftigt. Bezüglich des gekappten Gebots des schweizerischen Pharmakonzerns sollten die Aktionäre zunächst nichts übernehmen, hieß es in einer Mitteilung des Ausschusses.

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