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Wirtschaftslage in der Schweizer Chemie- und Pharmaindustrie

Frankenstärke und Strompreise belasten die Unternehmen

22.02.2012 -

Die Überbewertung des Schweizer Frankens gegenüber Euro und Dollar lässt sich für in der Schweiz beheimatete Unternehmen mit normalen Produktivitätssteigerungen nicht kompensieren. Neben unbezahlten Arbeitszeitverlängerungen und vermehrtem Zukauf von Vorleistungen im Ausland werden von den Unternehmen auch Verlagerungen einzelner Produktionsteile und Investitionsvorhaben ins Ausland geprüft und gegebenenfalls realisiert.

Der Schweizer Wirtschaftsverband Chemie Pharma Biotech (Scienceindustries) begrüßt die Einführung eines vorübergehenden Wechselkurszieles durch die Schweizerische Nationalbank. Der Mindestkurs von 1.20 CHF/€ erhöht die Planungssicherheit der Unternehmen. Das sich aufbauende Inflationspotential ist rechtzeitig abzubauen.

Industriestandort Schweiz
Scienceindustries begrüßt auch das grundsätzliche Bekenntnis des Schweizer Bundesrats und des Parlaments zum Industriestandort Schweiz. Der Branchenverband fordert die Schweizer Politik auf, die Standortqualität der Schweiz für Forschung und Produktion längerfristig zu verbessern, um die negativen Effekte der Franken-Stärke zu kompensieren. Dazu gehören u.a. die Verringerung von Steuern und Abgaben für alle Unternehmen, der Verzicht auf zusätzlichen Belastungen der Unternehmen z.B. bei Energie und Emissionen, der Ausbau des Freihandelsnetzes u.a. mit Indien und China und verstärkte Investitionen in Bildung und Forschung.

Wettbewerbsfähige Strompreise
Für die rund 250 Scienceindustries-Mitgliedsfirmen ist - ebenso wie für die im deutschen Verband der Chemischen Indstrie (VCI) organisierten Unternehmen - Strom ein unverzichtbarer Produktionsfaktor, der jederzeit in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen muss. Jede Erhöhung des Strompreises verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit des Produktionsstandortes Schweiz. So erhöht der Anstieg des Strom-preises um einen Rappen die Produktionskosten in der Schweizer Chemie-, Pharma- und Biotechindustrie um 30 Mio. CHF pro Jahr.

Effizienzsteigerungen beim Energieverbrauch werden aus wirtschaftlichen Gründen laufend und ei-genverantwortlich umgesetzt. So konnten die Scienceindustries-Unternehmen bei einem jährlichen Produktionswachstum von rund 15 % seit 1990 ihren Stromverbrauch praktisch stabil halten und gleichzeitig ihre CO2-Emissionen um über 12 % senken. Bis 2020 wollen die Unternehmen ihre CO2-Emissionen um insgesamt 20 % gegenüber 1990 senken.

Scienceindustries unterstützt die parlamentarischen Vorstöße, welche auf eine sichere und wettbewerbsfähige Stromversorgung in der Schweiz abzielen, und fordert, dass Kosten, welche der Staat zusätzlich auf die Strompreise legt, für stromintensive Branchen und für Stromgroßverbraucher gesenkt werden.

Scienceindustries
Scienceindustries ging aus der Schweizerischen Gesellschaft für Chemische Industrie (SGCI) hervor. Die rund 250 Mitgliedsfirmen aus Chemie, Pharma und Biotechnologie erwirtschaften über 98 % Ihrer Umsätze im Ausland und tragen als größte Exportindustrie 36 % zu den Gesamtexporten und über 44 % zu den privaten Forschungsaufwendungen der Schweiz bei. Die 10 größten Scienceindustries-Unternehmen erzielten in 2010 Umsätze von über 150 Mrd. CHF.

 

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