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Bayer erhöht Prognose

04.05.2015 -

Bayer will dank starker Geschäfte mit neueren Medikamenten und positiver Währungseffekte so viel umsetzen wie nie zuvor. "Unsere Prognose für das Gesamtjahr 2015 heben wir an", kündigte Konzernchef Marijn Dekkers an. Der Umsatz des Unternehmens solle auf 48 bis 49 Mrd. EUR nach zuletzt noch anvisierten 46 Mrd. klettern. Damit gibt sich Dekkers mitten im Umbau optimistisch: Denn das laufende Jahr steht auch für die Integration der für 14 Mrd. USD gekauften Gesundheitsprodukte-Sparte des US-Konzerns Merck & Co und die Abspaltung der Kunststoff-Tochter MaterialScience. "Wir gehen unverändert davon aus, MaterialScience spätestens bis Mitte 2016 an die Börse zu bringen", sagte Dekkers.

Danach konzentriert sich der Dax -Konzern nur noch aufs Gesundheitsgeschäft und die Agrarchemie. Der Fokus wird dann noch stärker auf der HealthCare-Sparte mit den rezeptpflichtigen und frei verkäuflichen Medikamenten liegen. Diese trug im Auftaktquartal fast die Hälfte zum Konzernumsatz von 12,12 Mrd. EUR - ein Plus von 14,8% - bei. Vor allem auf den wichtigen Märkten Nordamerika und Europa lief es rund.

Kassenschlager im rezeptpflichtigen Bereich ist und bleibt das Anti-Thrombosemittel Xarelto, das fast eine halbe Milliarde Euro erlöste. Dies war allerdings weniger als von Analysten erwartet. Unter den Top-Medikamenten befinden sich noch das Augenmittel Eylea, dessen Umsatz um 55% in die Höhe schoss. Bayer hat neben Eylea und Xarelto drei weitere Arzneien als Umsatztreiber ausgemacht. Dies sind die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie das Lungenhochdruckmittel Adempas. Ihr Umsatz soll 2015 auf über 4 Mrd. EUR von 2,9 Mrd. EUR 2014 steigen.

Bei den freiverkäuflichen Medikamenten blieben Aspirin und die Bepanthen-Hautpflegeprodukte Dauerbrenner. Für positive Impulse sorgten auch die von Merck übernommenen Produkte wie Dr. Scholl's-Fußpflegemittel und die Sonnencremes der Marke Coppertone. Die Merck-Übernahme führte allerdings neben gestiegener Pensionsaufwendungen zu einem Anstieg der Nettofinanzverschuldung um 1,7 Mrd. auf 21,3 Mrd. Die Analysten von Societe Generale bezeichneten die Höhe als alarmierend.

MaterialScience solide
Zu Jahresbeginn leisteten die Sparten Agrarchemie und MaterialScience mit rund 3 Mrd. EUR einen ähnlichen Beitrag zum Konzernumsatz. Die Kunststoff-Tochter, die ab September von Bayer wirtschaftlich selbstständig geführt wird, kommt dabei nach schwierigen Jahren langsam wieder auf die Beine. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie vor Sondereinflüssen verbesserte sich dank gesunkener Rohstoffkosten im ersten Quartal um fast 16% auf 424 Mio. EUR. Das CropScience-Geschäft, zu dem Saatgut und Pilz- sowie Unkrautvernichtungsmitteln gehören, kam da nicht ganz mit: Das EBITDA vor Sondereinflüssen fiel aufgrund negativer Währungseffekte um rund 5% auf etwa 1 Mrd. EUR.

Der Gesamtkonzern mit mehr als 119.000 Mitarbeitern kam letztlich beim EBITDA auf 3 Mrd. EUR, was einem Plus von 10% entsprach und leicht über den Analysten-Erwartungen lag. Für den Rest des Jahres setzt sich Bayer nun dank des starken Dollar und chinesischen Yuan höhere Ziele. Dekkers geht davon aus, das EBITDA vor Sondereinflüssen im oberen Zehner-Prozentbereich steigern zu können. Dies könnte ein Plus zwischen 16 bis 19% bedeuten. Bisher war ein Zuwachs im unteren Zehner-Prozentbereich anvisiert worden. In Nordamerika und Asien werden insgesamt die Hälfte der Konzernumsätze erzielt. Auch bei BASF hatten die Wechselkursverhältnisse zuletzt für Rückenwind gesorgt.

Während Bayer über dem Strich glänzend dasteht, schaut es darunter etwas anders aus. Die Kosten für den Konzernumbau ließen den Gewinn um rund 8% auf 1,3 Mrd. EUR schrumpfen. Für die Veränderungen muss Bayer auch weiterhin Geld in die Hand nehmen: Für die Integration der Merck-Sparte und das Börsendebüt des Kunststoffgeschäfts fallen 2015 Sonderaufwendungen von 700 Mio. EUR an.

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