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Landwirte wollen immer mehr Düngemittel von K+S

05.07.2014 -

Die Landwirte wollen von K+S derzeit so viel Dünger kaufen wie lange nicht. "Wir wären in Lage, sehr viel mehr zu liefern, wenn wir mehr Mengen hätten", sagte K+S-Vorstand Andreas Radmacher bei einem Pressegespräch im Bergwerk Werra im osthessischen Philippsthal. Der Markt für Kali-Düngemittel war im Sommer 2013 nach dem Platzen des russisch-weißrussischen Exportbündnisses BPC eingebrochen. Mittlerweile habe sich die Lage aber wieder beruhigt, sagte Radmacher, viele Landwirte würden ihre Lager auffüllen. Das verleiht auch Branchenführer Uralkali Rückenwind. Die Russen bauten ihren Absatz im zweiten Quartal um 29 Prozent aus.

BPC und das nordamerikanische Pendant Canpotex, die rund 70 % des Marktes kontrollierten, haben lange dafür gesorgt, dass die Kali-Preise stets auf einem hohen Niveau blieben. Nach dem Zusammenbruch von BPC am 30. Juli 2013 - dem "schwarzen Dienstag der Kali-Industrie" - gingen die Preise auf Talfahrt. Viele Bauern hielten sich wegen der Unsicherheit über die weitere Entwicklung mit Bestellungen zurück. Die Unsicherheit sei inzwischen aber verflogen, auch die Kali-Preise stabilisierten sich wieder, sagte Radmacher. "Wir sind auch in der Lage, in einigen Märkten die Preise leicht anzuheben."

An der Börse kamen seine Aussagen gut an. K+S-Aktien legten fast 3 % zu und waren damit am Donnerstag größter Gewinner im Dax. K+S sei knapp einem Jahr nach dem "schwarzen Dienstag" wieder in der Spur, erklärte Equinet-Analyst Michael Schaefer. Der Konzern könne in diesem Jahr einen Betriebsgewinn von rund 522 Mio. € einfahren und damit 8 % mehr, als Experten derzeit vorhersagen.

Der ehemalige RWE-Manager Radmacher leitet seit September das Kali-Geschäft, den wichtigsten Bereich von K+S. Seit seinem Wechsel hat er viele Kunden in Asien und Südamerika besucht. "Dort sind die Wachstumsmärkte." Durch das neue K+S-Minenprojekt Legacy in Kanada, das 2016 die Produktion aufnimmt, könne das Unternehmen diese Märkte künftig stärker ins Visier nehmen, sagte der Bergbauingenieur. "Wir werden dort auch dank Legacy stark wachsen." Aktuell kann K+S nur rund 7 Mio. t Kali-Düngemittel pro Jahr produzieren.

Zudem will Radmacher den Anteil an Spezialprodukten für die Pharma- und Lebensmittelindustrie erhöhen. Hochreines Kaliumchlorid wird beispielsweise für Dialyselösungen benötigt. Solche Produkte seien zwar aufwendiger herzustellen als Standard-Düngemittel, würden jedoch auch höhere Gewinnmargen abwerfen, sagte Radmacher. Zudem werde K+S so unabhängiger von den Preisschwankungen am Düngemittelmarkt.