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Merck wird nach Gewinnsprung vorsichtig

06.03.2014 -

Merck lässt nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr Vorsicht walten. Denn der starke Euro macht Merck momentan zu schaffen - so etwa im Japangeschäft. Merck erwartet dieses Jahr nur einen stagnierenden Umsatz, wie Konzernchef Karl-Ludwig Kley am Donnerstag in Darmstadt mitteilte. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) werde wohl auf dem Niveau von 2013 verharren.

Im vergangenen Jahr sorgten das laufende Sanierungsprogramm und ein starkes Arzneimittel-Geschäft in Schwellenländern dafür, dass sich der Überschuss auf 1,2 Mrd. € mehr als verdoppelte. 2012 hatten noch Kosten von rund ½ Mrd. € für das Umbauprogramm den Gewinn belastet.

"Wir haben unsere Kosten schneller als geplant gesenkt und den Umbau des Konzerns vorangetrieben", sagte Merck-Chef Kley. Den Aktionären stellte er eine um 20 Cent höhere Dividende von 1,90 € je Aktie in Aussicht. An der Börse quittierten die Anleger vor allem den verhaltenen Ausblick mit Verkäufen: Die Merck-Aktie rutschte zeitweise um 5,4.

Konzernchef Kley hatte dem Dax-Unternehmen nach mehreren Rückschlägen in der Pharmaforschung eine Rosskur verordnet. Damit will er das Arzneimittelgeschäft stärken und die Entwicklung neuer Medikamente beschleunigen. Momentan hat Merck kaum Nachschub an neuen Präparaten. Darüber hinaus drohen ab der Mitte des Jahrzehnts Patentabläufe bei Schlüssel-Arzneien. Mit dem Sparpaket "Fit für 2018" will Kley insgesamt ab 2018 jährlich 385 Mio. € einsparen. Bis Ende 2013 wurden bereits 325 Mio. € erzielt - 45 Mio. € mehr als ursprünglich geplant.

Merck muss zudem schnell einen neuen Finanzchef finden, da der jetzige CFO Matthias Zachert zum 1. April Chef des Spezialchemiekonzerns Lanxess wird. Ein Nachfolger für ihn steht bislang noch nicht fest.

Merck steigerte 2013 sein um Sondereinflüsse bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) um 9,7% auf einen Rekordwert von 3,25 Mrd. €. Die Geschäftsentwicklung sei in allen Sparten positiv gewesen, sagte Kley. Allerdings sanken wegen des starken Euro die Gesamterlöse um 0,7% auf 11,1 Mrd. €. Auch in der Pharmasparte Merck Serono, die aktuell für 56% der Konzernumsätze steht, gingen die Umsätze deshalb leicht zurück.

Top-Medikament war 2013 die Multiple-Sklerose-Arznei Rebif mit 1,86 Mrd. € Umsatz. Inzwischen haben aber Konzerne wie Novartis, Sanofi und Biogen MS-Mittel in Tablettenform im Angebot. Ältere zu spritzende Präparate wie Rebif dürften Experten zufolge deshalb erheblich Marktanteile verlieren.

Sein Chemie-Geschäft mit Elektronikherstellern wie Samsung oder Sony versucht Merck derzeit, durch einen Zukauf zu stärken. Der Konzern will für rund 2 Mrd. € das britische Spezialchemieunternehmen AZ Electronic Materials schlucken. Doch die Übernahme der ehemaligen Hoechst-Tochter, die etwa Komponenten für Apples iPad liefert, zieht sich hin. Am Freitag verlängerte Merck sein Kaufangebot bereits zum vierten Mal.

 

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