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Agrarchemiemarkt spürt Klimaeffekte

CHEManager 13-14/2017 © CHEManager

11.07.2017 -

(CHEManager 13-14/2017)   Abwärtstrend am Markt für Pflanzenschutzmittel   Der Weltpflanzenschutzmarkt verzeichnet im Jahr 2016 einen Umsatz von 49,92 Mrd. USD, das entspricht einem Rückgang von 2,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Auf Euro-Basis entspricht dies einem Minus von 2,3 % auf 45,08 Mrd. EUR. Umsatzstärkste Region auf Euro-Basis war Asien mit einem Anteil von 27,7 % (2015: 27,4 %), gefolgt von Lateinamerika mit 26,3 % (2015: 27,4 %), Europa mit 22,8 % (2015: 22,7 %) und NAFTA mit 19,0 % (2015:18,3 %). Die Verteilung der Absätze auf die Regionen blieb im Vergleich zum Vorjahr weitgehend konstant. Laut Industrieverband Agrar (IVA) sei Pflanzenschutz aber insbesondere wegen zunehmender Klimaschwankungen unverzichtbar.

Umsatzrückgang bei Herbiziden und Fungiziden   Der Inlandsumsatz mit Pflanzenschutzmitteln sank um 11,1 % und belief sich 2016 auf 1,42 Mrd.EUR (2015: 1,59 Mrd. EUR). Dabei entfielen 582 Mio. EUR (-8,5 %) auf Herbizide, 598 Mio. EUR (-15,9 %) auf Fungizide, 135 Mio. EUR (+0,7 %) auf Insektizide und 100 Mio. EUR (-9,9 %) auf sonstige Pflanzenschutzmittel. Für die Umsatzentwicklung gab es viele Gründe, von Lagerbeständen über schwache Agrarmärkte bis hin zu Preiskorrekturen. Zudem stellte der „Achterbahn-Sommer“ 2016 mit wechselnden Phasen von Dürre und Starkregen die Landwirte vor große Herausforderungen und wirkte sich entsprechend auf den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln aus. 

Mehr Herbizide, weniger Schneckenmittel   Nicht nur Landwirte, sondern auch die Hobbygärtner kämpften 2016 mit den extremen Wetterlagen. Insgesamt erzielte der Verkauf von Pflanzenschutzmitteln für Haus und Garten im Jahr 2016 einen Umsatz von 58,7 Mio. EUR. Dies bedeutet einen Rückgang von über 10 % ggü. Vorjahr. Die Herbizide sind mit einem Umsatzanteil von über 40 % bzw. 24,3 Mio. EUR (2015: 23,9 Mio. EUR) die umsatzstärkste Gruppe bei den Pflanzenschutzmitteln für private Anwender. Drastische Umsatzrückgänge gab es bei den anderen Produktgruppen. Hier lagen die Umsätze bei 10,4 Mio. EUR (-22 %) für Molluskizide, 18,2 Mio. EUR (-14 %) bei Insektiziden und 5,8 Mio. EUR (-17 %) bei Fungiziden.

Weniger Absatz am deutschen Düngemittelmarkt   Die Nachfrage am Weltdüngemittelmarkt war 2016 weitgehend stabil mit Zuwächsen von 1,9 % für Stickstoff, 3,4 % für Phosphat und 1,4 % für Kali. In Deutschland lagen die Erträge jedoch deutlich unter denen des Vorjahres. Die Absätze in der Düngesaison 2015/16 gingen nach Angaben des Industrieverband Agrar (IVA) – je nach Nährstoff – zwischen 4 – 14 % im Vergleich zur Vorsaison zurück. Der Absatz an Stickstoffdüngern ist in der Saison 2015/16 um 6 % auf 1,71 Mio. t, der von Phosphatdüngern um 4,3 % auf 287.762 t gesunken. Den deutlichsten Rückgang mit 14 % verzeichneten Kalidünger (397.759 t); der Absatz an Kalkdüngern ging um 10 % auf 2,43 Mio. t zurück. (ag)

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