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Chemie-Führungskräfte beziehen Position

26.05.2010 -

Die Forschung stärken, um Arbeitsplätze zu erhalten und zu schaffen. Das ist eine der Forderungen an die Politik, die die Führungskräfte der chemischen Industrie bei der diesjährigen Delegiertentagung des VAA am 8. Mai 2010 verabschiedet haben. 200 Vertreter aus allen wichtigen deutschen Chemieunternehmen diskutierten und formulierten in Bonn ihre Position zu zentralen Aspekten der Industriepolitik, der Finanzmarktpolitik, der Bildungspolitik und den Mitbestimmungsstrukturen in Deutschland.

Die Chemie-Führungskräfte treten mit Nachdruck dafür ein, Forschung und Entwicklung steuerlich zu fördern, um den Wissenschaftsstandort Deutschland zu sichern. Dabei müssen Unternehmen aller Größen berücksichtigt werden, um der weiteren Verlagerung von Forschungsarbeitsplätzen ins Ausland entgegenzuwirken und Anreize zur Ansiedlung ausländischer Unternehmen zu schaffen. Um Forschungsarbeitsplätze zu schützen, sollten zudem moderne Zukunftstechnologien wie die Pflanzenbiotechnologie in Deutschland gefördert und ausgebaut werden. Dazu gehört auch die Produktion von Erzeugnissen, die auf neuen Technologien basieren, wobei konsequente und transparente Kennzeichnungsregeln notwendig sind.

Sowohl die Spitzenforschung als auch die chemische Industrie insgesamt sind auf die richtigen Rahmenbedingungen und vor allem auf ausreichend qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Darum sprechen sich die VAA-Delegierten deutlich gegen eine Einschränkung der Zugangsmöglichkeiten zu weiterführenden Studiengängen aus. Eine Quotierung beim Übergang von Bachelor- zu Masterstudiengängen in den naturwissenschaftlichen Fächern stellt aus Sicht des VAA eine unnötige Beschränkung des Nachwuchses an hochqualifizierten Absolventen dar und verschärft den ohnehin wachsenden Fachkräftemangel weiter.

Eine erhebliche Gefahr für den Industriestandort Deutschland sehen die Führungskräfte der chemischen Industrie in den Verwerfungen auf dem Kapital- und Finanzmarkt. Die Delegierten des VAA fordern von der Regierung und den Koalitionsparteien, durch angemessene Regulierungsmaßnahmen mehr Transparenz auf den Kapitalmärkten zu schaffen und so ein ungefiltertes Durchschlagen der Finanzmarktrisiken auf die Realwirtschaft in Zukunft zu verhindern.

Trotz der Finanzmarktkrise ist es in der chemischen Industrie bislang weitestgehend gelungen, Betriebsschließungen und Stellenabbau zu verhindern. Die Führungskräfte haben dazu aus Sicht des VAA einen wesentlichen Beitrag geleistet. Dazu gehört unter anderem das umfassende Wissen, dass die Leitenden Angestellten über ihren Sitz in die Beratungs- und Kontrolltätigkeit des Aufsichtsrates einbringen. Diese Pluralität in der Unternehmensmitbestimmung auch weiterhin zu gewährleisteten, ist deshalb ebenfalls eine zentrale Forderung der Chemie-Führungskräfte an die Politik.

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