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Chemie-Tarifrunde 2011: Tarifverhandlungen ohne Ergebnisse

15.03.2011 -

Chemie-Tarifrunde 2011: Trotz intensiver Debatte konnte kein Fortschritt erzielt werden. Die Verhandlungen werden am 30./31. März in Bad Honnef fortgesetzt.

Insbesondere in der Beurteilung der wirtschaftlichen Lage liegen die Positionen noch weit auseinander. "Die IG BCE hat das tiefe Tal vergessen, aus dem wir uns wirtschaftlich hocharbeiten. Wir haben mit Tatsachen mehr als deutlich belegt, dass sich die Chemie immer noch in der Erholungsphase nach einer schweren Krise befindet. Die IG BCE muss endlich aufwachen!", forderte BAVC-Verhandlungsführer Hans-Carsten Hansen. "Die Träumerei von 7 Prozent Lohnerhöhung bringt uns einem Abschluss kein Stück näher." Der IG BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann: „Diese Schwarzmalerei ist geradezu lächerlich. Krise war gestern. Es brummt, der Aufschwung hat die Branche in voller Breite erfasst. Das muss sich auch in einem Abschluss widerspiegeln."

Kein Angebot von Arbeitgeberseite

Die Arbeitgeber haben bislang kein Angebot vorgelegt. Hans-Carsten Hansen: "Solange die IG BCE die wirkliche Sachlage ignoriert und wir keine gemeinsame Basis für die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage finden, macht es keinen Sinn, ein Angebot vorzulegen." Zudem sei die Gewerkschaft bisher noch nicht von ihrer Maximalforderung abgerückt. "Eine nachvollziehbare Begründung ist die IG BCE abermals schuldig geblieben. Es wird höchste Zeit, dass Vernunft und Kompromissbereitschaft einziehen." Mit Blick auf die zweite zentrale Verhandlungsrunde erklärte Hans-Carsten Hansen: "Um es klar zu sagen: Die Arbeitgeber wollen keine Nullrunde. Aber wir müssen uns einem Kompromiss von der Null aus nähern, nicht von der 7. Für jede Lohnerhöhung gilt: Weniger ist mehr! Daran ist nicht zu rütteln." Die Arbeitgeber seien dennoch zuversichtlich, dass am Ende die Fakten die Oberhand behalten, nicht die Emotionen. "Wir sind bereit, auf die IG BCE zuzugehen, aber der erste Schritt muss von der Gewerkschaft kommen, die sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hat", so Hans-Carsten Hansen abschließend. Um die Arbeitgeber von ihrem Kurs abzubringen, plant die IG BCE jetzt ihre Mitglieder zu mobilisieren und in zahlreichen Kundgebungen auf lokaler und regionaler Ebene der 7-Prozent-Forderung Nachdruck zu verleihen. Peter Hausmann: „Wenn Argumente allein nicht ausreichen, dann müssen die Füße bewegt werden."

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