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Chemie-Tarifrunde 2016: Tarifpartner einigen sich auf zweistufige Anhebung

Entgelte steigen um 3,0 und 2,3% mit betrieblicher Flexibilität, Ausbildungstarifvertrag weiterentwickelt

24.06.2016 -

Nach intensiven Verhandlungen haben Chemie-Arbeitgeber und IG BCE eine Tarifeinigung mit einer Gesamtlaufzeit von 24 Monaten erzielt. In der 1. Stufe steigen die Entgelte um 3,0%. In der 2. Stufe werden die Entgelte um 2,3% erhöht. Die tabellenwirksame Tariferhöhung kann bei besonderen wirtschaftlichen Schwierigkeiten eines Unternehmens jeweils 2 Monate nach hinten verschoben werden. Die Einigung gilt für 550.000 Beschäftigte in 1.900 Betrieben der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie. Teil des Tarifpakets ist auch die Weiterentwicklung des gemeinsamen Ausbildungstarifvertrags.

BAVC-Präsidentin Margret Suckale: „Diesmal brauchten die Chemie-Sozialpartner keine Verlängerung. Das Ergebnis ist anspruchsvoll, aber für beide Seiten tragbar. In zwei Bundesrunden wurde ein Abschluss erzielt, der Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeitern ausdrückt, ohne die Wettbewerbsfähigkeit der Branche aus den Augen zu verlieren. Außerdem engagieren wir uns weiterhin gemeinsam für die Nachwuchssicherung, um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein.”

„Für die Unternehmen ist dieser Abschluss zweifellos ein Kraftakt, der nur durch die lange Laufzeit tragbar ist. Insgesamt haben wir aber eine Lösung gefunden, die die Interessen der Arbeitgeber angemessen berücksichtigt”, sagte BAVC-Verhandlungsführer Georg Müller. „Langfristige Planungssicherheit und Entlastung durch betriebliche Flexibilität – das sind die Pluspunkte aus Arbeitgebersicht”, betonte Müller. „Mit diesem Ergebnis steht die nächste Tarifrunde erst wieder in 2 Jahren an. Diese Zeit können wir nutzen, um große Herausforderungen wie die Digitalisierung der

IG BCE-Vorsitzender Michael Vassiliadis: „Mit diesem Abschluss sorgen wir wieder für eine gute und stabile Einkommensentwicklung. Die Beschäftigten haben teil am Erfolg der chemischen Industrie. Unsere hohe Tarifbindung in der Branche gewährleistet, dass die Entgelterhöhungen auch bei allen ankommen.“

IG-BCE-Verhandlungsführer Peter Hausmann: „Wir haben einen guten Kompromiss erzielt, das Ergebnis entspricht der Lage in der chemischen Industrie. Die Prozentzahlen können sich auch im Branchenvergleich sehen lassen. In der Ausbildung werden die Standards quantitativ gehalten und qualitativ weiter ausgebaut. Mit dem ‚Pre-Start‘-Programm erschließen wir Neuland.“

Der Abschluss im Einzelnen
Die Entgelte und Ausbildungsvergütungen steigen um 3,0%, nach 13 Monaten erfolgt eine weitere Erhöhung um 2,3%.

Die Laufzeiten der Chemie-Verträge beginnen regional unterschiedlich. In den Tarifbezirken Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Hessen erfolgt die Erhöhung zum 1. August; Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Westfalen folgen zum 1. September; Saarland und Nordost zum 1. Oktober. Die Gesamtlaufzeit beträgt 24 Monate.

Für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gelten Sonderregelungen. Hier ist eine Verschiebung der Entgelterhöhungen jeweils um maximal zwei Monate möglich.

IG BCE und Chemie-Arbeitgeber haben das Vertragswerk „Zukunft durch Ausbildung und Berufseinstieg“ weiterentwickelt und ausgebaut. Die Tarifparteien wollen das erreichte hohe Ausbildungsniveau auch künftig beibehalten. Vor dem Hintergrund rückläufiger Schulabgängerzahlen und dem Trend zur akademischen Bildung sind zusätzliche Anstrengungen in der betrieblichen Ausbildung erforderlich. Gewerkschaftliches Ziel bleibt, dass für übernommene Ausgebildete die unbefristete Einstellung zum Normalfall wird.

Zur Analyse der Ausbildungs- und Übernahmesituation sind auf regionaler und Bundesebene paritätisch besetzte Runde Tische eingerichtet. IG BCE und Chemie-Arbeitgeber haben diese Gremien mit mehr Kompetenzen ausgestattet.

Unter dem Titel „Pre-Start“ legen Gewerkschaft und Chemie-Arbeitgeber ein neues Projekt zur Integration junger Menschen in die Arbeitswelt auf. Zielgruppe sind Jugendliche mit erheblichen sprachlichen oder schulischen Defiziten. Sie sollen in mehrmonatigen Kursen für eine Teilnahme an den bereits laufenden „Start“-Programmen vorbereitet werden. Hier werden junge Menschen gefördert, denen Voraussetzungen für eine Berufsausbildung fehlen. Konkret geht es um eine einjährige berufspraktische Vorbereitung.

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