Anlagenbau & Prozesstechnik

Chemieanlagenbau Chemnitz: Erfolg durch prozess- und ingenieurtechnische Kompetenz

19.07.2013 - Chemieanlagenbau Chemnitz, ein mittelständisches Unternehmen für Anlagenbau und Verfahrenstechnik, erhielt kürzlich den Zuschlag zur Umrüstung einer Chlor-Alkali-Elektrolyse beim WeylChem-Tochterunternehmen Potasse et Produits Chimques (PPC) in Thann, Elsass. Außerdem wird CAC die Modernisierung und Erweiterung der Brom-Rückgewinnungsanlage übernehmen.

Mit dem Slogan „Always an idea ahead" will das Unternehmen mit Hauptsitz in Chemnitz, einer Niederlassung in Wiesbaden und mehreren Auslandsbüros die Bedeutung von Innovation für den Geschäftserfolg in einer von Wettbewerbsdruck geprägten Branche verdeutlichen.

Dazu und zu weiteren Herausforderungen für das Unternehmen befragte Michael Reubold CAC-Geschäftsführer Jörg Engelmann.

CHEManager: Herr Engelmann, der Auftrag von PPC stellt für CAC ein weiteres wichtiges Projekt dar. Können Sie uns kurz die Projektdaten umreißen?

Jörg Engelmann: Gern. Der Auftrag wird unsererseits auf der Grundlage eines EPC-Vertrages realisiert. Das heißt, neben dem Detail Engineering zeichnen wir für Beschaffung und Lieferung aller Ausrüstungen und Materialien, die Bau- und Montageausführung sowie die Inbetriebnahme verantwortlich. Diese ist für das erste Quartal 2015 geplant.

Die Umrüstung der vorhandenen Elektrolyse-Anlage auf Quecksilberbasis auf ein energiesparendes Membranverfahren steigert zum einen die ökologische Nachhaltigkeit und zum anderen die Wettbewerbsfähigkeit der Anlage. Sind dies die Haupttreiber für solche Investitionen?

Jörg Engelmann: Grundsätzlich ja, wenn man berücksichtigt, das zukünftig keine Gefährdung und Belastung der Umwelt durch Quecksilber mehr erfolgt, sich die spezifischen Arbeitsplatzbedingungen für das Betriebspersonal wesentlich verbessern und u.a. der Energieverbrauch pro Tonne Endprodukt um ca. 30 % gesenkt wird.

Chlor-Alkali-Elektrolyseanlagen sind eine Kernkompetenz von CAC. Wo verfügen Sie außerdem über spezifisches Know-how? Haben Sie aktuelle Beispiele für entsprechende Projekte?

Jörg Engelmann: Hierzu gehört unsere Prozesstechnologie zur Herstellung von Oleum und hochprozentiger Schwefelsäure, welche durch unser Tochterunternehmen Hugo Petersen aus Wiesbaden bereitgestellt wird. Aktuell haben wir gemeinsam mit unseren Wiesbadener Kolleginnen und Kollegen erfolgreich Aufträge für die BASF in Belgien sowie für Crimea Titan CJSC in der Ukraine realisiert.
Des Weiteren befassen wir uns im Rahmen von Forschungsprojekten u.a. mit der TU Bergakademie Freiberg sowie dem Karlsruher Institut für Technologie - KIT - mit der Entwicklung innovativer Technologien zur Herstellung von hochoktanigen Kraftstoffen auf der Grundlage von Synthesegas und haben mit beiden Partnern entsprechende Pilotanlagen realisiert. Die Auswertung der Versuchsfahrten zeigen sehr positive Ergebnisse. Momentan befassen wir uns mit der Prozessoptimierung und sind mit potentiellen Kunden im Gespräch, um 2014 eine erste Anlage industriell umzusetzen.

Auftraggeber aus der Prozessindustrie stehen gerade in Deutschland und Europa unter einem zunehmenden Kostendruck und erwarten von Engineering-Dienstleistern innovative Verfahren und Lösungen, die ihre Prozesse effizienter machen. Wie hoch sind der Innovations- und der Wettbewerbsdruck in Ihrer Branche?

Jörg Engelmann: Sehr hoch. Wir können hierbei auf die prozess- und ingenieurtechnischen Kompetenzen und Erfahrungen unserer Mitarbeiter, vor allem in Chemnitz und Wiesbaden bauen. Wir setzen dabei speziell auf die Umsetzung vorgenannter Technologieentwicklungen, um zukünftig mit eigenen innovativen Prozessen am Markt bestehen zu können.

CAC ist mit mehreren Standorten in Osteuropa präsent. Wie beurteilen Sie die Wachstumschancen in dieser Region?

Jörg Engelmann: Wir verfügen speziell in Russland über langjährige Erfahrungen bei der Realisierung von Anlagenbauprojekten. Insbesondere im Bereich der petrochemischen Industrie in Russland sehen wir entsprechende Wachstumschancen.
Daher sind wir 2009 mit der Übernahme der OAO Giproprom in Woronesch einen zukunftsweisenden Schritt gegangen, um unseren Kunden in den GUS-Staaten die komplette Palette an Ingenieurdienstleistungen aus einer Hand anbieten zu können.

Wie PPC und deren Muttefirma WeylChem zählt auch CAC mit seinen weltweit etwa 500 Beschäftigten zum Mittelstand. Wie beurteilen Sie die Bedingungen für mittelständische Unternehmen, die notwendige Bankfinanzierung für solche Investitionsprojekte zu erhalten?

Jörg Engelmann: Grundsätzlich kann man die Bedingungen als gut bezeichnen. So haben wir seit 2004 Auslandsaufträge von mehr als 100 Mio. € auf Basis von Hermes-gedeckten Exportfinanzierungen realisiert. Auch der Auftrag für PPC in Thann wird auf der Grundlage einer durch Hermes gedeckten Finanzierung mit der Commerzbank realisiert.

Mit fast 50 Jahren Erfahrung ist CAC ein etabliertes Ingenieurunternehmen. Viele kleine und mittelständige Unternehmen spüren gerade in technischen Berufen bereits einen Fachkräftemangel. Wie schwierig ist es für Sie, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden?

Jörg Engelmann: Die Aufgabe ist anspruchsvoll. Wir setzen hierbei auf bestehende Kooperationen mit Universitäten und Hochschulen vor allem in Sachsen. Durch unser Studienförderprogramm und unsere Präsenz bei Bonding-Messen gelingt es uns, Studenten und Absolventen für einen Berufseinstieg bei CAC zu begeistern, wobei wir in einzelnen Fachdisziplinen durchaus noch Verbesserungspotential für die Gewinnung von qualifizierten Ingenieuren haben.

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