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Chemieindustrie bildet erneut über Soll aus

20.09.2011 -

Die deutsche Chemieindustrie bildet in diesem Jahr erneut mehr junge Menschen aus als mit der Gewerkschaft tariflich vereinbart. Zum Beginn des Ausbildungsjahres im Oktober werde man wieder mehr als 9000 neue Ausbildungsplätze anbieten, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC), Wolfgang Goos, am Montag in Frankfurt. Die Chemie biete zukunftssichere Arbeitsplätze: Im ersten Halbjahr sei die Beschäftigtenzahl in Deutschlands drittgrößter Industriebranche um 2% auf 423 000 Menschen angewachsen. Im vergangenen Jahr hatte die Branche einen Umsatz von 170 Mrd.€ erwirtschaftet und knapp 10 Mrd. investiert.

Die Unternehmen hätten trotz geringerer Bewerberzahlen ihre Lehrstellen besetzen können, berichtete Goos. Es bleibe aber dabei, dass die jungen Leute ungenügend vorbereitet die Schule verließen und von den Unternehmen nachgeschult werden müssten. Hierzu habe man aber gute Instrumente entwickelt. Die  Hochschulabsolventenquote unter allen Beschäftigten sei inzwischen auf 16 % gestiegen, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Industrieverbandes VCI, Utz Tillmann. Neben Chemikern würden auch Absolventen anderer Naturwissenschaften gesucht, um den komplexen Entwicklungsanforderungen gerecht werden zu können. Immerhin 81 % der Mitgliedsunternehmen betreiben laut VCI eigene Forschung und Entwicklung. Eng werden könnte es bei den Ingenieuren. Besonders gefragt seien derzeit Spezialisten für Elektrochemie, um die Anforderungen der Automobilindustrie nach alternativen Antrieben erfüllen zu können.

Die Verbände verwiesen auf das mit der Gewerkschaft vereinbarte besonders flexible Tarifsystem, das sich in der vergangenen Krise als enorm hilfreich erwiesen habe, die Belegschaften zu halten. Im Schnitt zahle man mit mehr als 50 000 € pro Jahr ein Viertel mehr als die übrige Industrie. Zudem habe die gute Sozialpartnerschaft zu wegweisenden Modellen etwa bei der Altersvorsorge und der Reaktion auf alternde Belegschaften geführt. So nähmen inzwischen zwei Drittel der Beschäftigten die tariflich vereinbarte Altersvorsorge in Anspruch mit einer Sparleistung von durchschnittlich 906 €  pro Jahr, von denen mehr als 600 € von den Arbeitgebern getragen
würden. Goos lehnte eine weitere Regulierung der betrieblichen Altersvorsorge durch die Europäische Union ab.

Ihre Innovationskraft will die Chemie-Industrie auch am kommenden Samstag (24. September) beim bundesweiten «Tag der Offenen Tür» belegen, zu dem rund 250 Mitgliedsbetriebe ihre Werkstore öffnen.

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