Forschung & Innovation

CITplus-Profil: Tim Zeiner, Arnold-Eucken-Preisträger 2016

Was Menschen bewegt, die etwas bewegen

20.09.2016 - Im Interview: Tim Zeiner, Arnold-Eucken-Preisträger 2016

Die VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (VDI-GVC) hat den diesjährigen Arnold-Eucken-Preis vergeben. Die mit 5.000 € dotierte Auszeichnung erhielt Dr.-Ing. Tim Zeiner für seine herausragenden Leistungen zur Bioseparation. Er ist akademischer Rat am Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen an der TU Dortmund und leitet dort die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Bioseparation“. Seine Forschungsgruppe hat u. a. ein neuartiges System zur Aufreinigung von Wirkstoffen durch wässrige Zweiphasenextraktion entwickeln. Zeiner entwickelte erstmals ein Prozessmodell, mit dem monoklonale Antikörper durch mehrstufige Extraktion aufgearbeitet werden können.

Die private Seite
Wie würden Ihre Familie/Ihre Freunde Sie charakterisieren?
Meine Freunde würden mich als eher ruhig und reflektiert beschreiben.

Was treibt Sie an?
Meine Neugier

Was gibt Ihnen Kunst/Kultur?
Die Welt aus einer anderen Sichtweise wahrzunehmen.

Ihr Verhältnis zum Reisen?
Eine manchmal schöne Begleiterscheinung als Wissenschaftler ist auch, dass man in der Welt rumkommt. Aber auch privat reise ich gerne z. B. nach Japan oder Peru.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?
Am liebsten treffe ich mich in meiner Freizeit mit meinen Freunden für gemeinsame Unternehmungen.

Was lesen Sie gerade? / Ihr Buchtip:
Am liebsten lese ich Science Fiction Geschichten, da ich es immer interessant finde, sich vorzustellen wie die Zukunft aussehen kann.

Ihre Lieblingsmusik?
Diese ist sehr stimmungsabhängig.

Was wären Sie auch gern geworden?
Eigentlich finde ich die Arbeit in naturwissenschaftlicher/technischer Richtung am spannendsten. Aber vielleicht wäre ich ansonsten Erschrecker in einer Geisterbahn geworden.

Was schätzen Sie an Ihren Freunden?
An meinen Freunden schätze ich, dass sie mir helfen abzuschalten.

Was möchten Sie in Ihrem Ruhestand machen?
Der Ruhestand ist noch lange hin, aber ich hoffe ein Forschungsthema zu finden, dass mich dann noch beschäftigt.

Die berufliche Seite
Wer oder was hat Sie geprägt?
Aus beruflicher Sicht hat mich meine Doktormutter, mit ihrer Sicht auf die Wissenschaft und der Führung der Mitarbeiter,  am meisten geprägt.

Was lieben Sie an Ihrem Beruf?
An meinem Beruf liebe ich die Selbstbestimmtheit und die Abwechslung zwischen Lehre und Forschung

Was war Ihr größter Erfolg?
Aus persönlicher Sicht finde ich die kleinen Erfolge viel schöner, z. B. wenn man gemeinsam mit den Studierenden oder Promovierenden, die Probleme in den jeweiligen Arbeiten löst.

Was war Ihr größter Misserfolg?
Man hat immer Misserfolge, wie abgelehnte Manuskripte oder Forschungsprojekte. Wichtig ist dabei, dass man aus diesen lernt.

Was vermissen Sie in Ihrem Beruf?
Ich würde es gut finden, wenn die Wissenschaft wieder mehr in den Mittelpunkt rückt.

Worauf würden Sie gerne verzichten?
Die Bürokratie bei der Arbeit.

An welchen Prinzipien orientieren Sie sich?
Für mich ist es wichtig gegenüber meinen Mitarbeitern immer ehrlich zu sein und hinter ihnen zu stehen.

Welche Trends fördern Sie? (Was erhoffen Sie von der Zukunft?
Als wichtigen Trend in der Zukunft sehe ich die Verbindung von molekularen Methoden und der  Prozesssimulation in der Verfahrenstechnik.

Welche Trends möchten Sie aufhalten? (Was befürchten Sie in der Zukunft?)
Ich finde es schade, dass wir heute relativ wenig Zeit haben, Fragestellungen bis zu Ende zu denken.

Was sind Ihre nächsten Pläne?
Ich habe noch viele Forschungsideen, welche ich in der Zukunft noch vertiefen möchte und hoffe gute Studierende, Mitarbeiter und Partner zu finden, mit denen ich diese umsetzen kann.


Privat:
Geburt: 1981 in Illingen (Saar)
Eltern: Anneliese und Hans-Joachim Zeiner
Schule: Johannes Kepler Gymnasium Lebach, ­naturwissenschaftliche Richtung
Studium: Physikalische Ingenieurwissenschaften, TU Berlin
Abschlüsse: Diplom 2007, TU Berlin,
Promotion 2010 TU Berlin,
Habilitation, 2016 TU Dortmund
Auszeichnungen:Philothermpreis der TU Berlin
VDI Auszeichnung für das Diplom
Mitglied der Global Young Faculty, 2013
Max Buchner Forschungs­stipendium 2015
Berufslaufbahn: 2007-2010 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Thermodynamik und thermische Verfahrenstechnik der TU Berlin
2010-heute Akademischer Rat am Lehrstuhl Fluidverfahrenstechnik, TU Dortmund
Anzahl Veröffentlichungen: 35 Artikel in peer reviewed Zeitschriften und 5 Buchbeiträge