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DEKRA stellt internationales Arbeitssicherheitsbarometer in Brüssel vor

21.02.2012 -

Viele Unternehmen in der EU nutzen Produktivitätsreserven durch den Arbeits- und Gesundheitsschutz nur unzureichend. Das ist ein Ergebnis des „Internationalen DEKRA Arbeitssicherheitsbarometers 2011". Die Studie macht auch deutlich: In der EU herrscht trotz Harmonisierung ein Vorschriftendschungel, der Fortschritte im Arbeits- und Gesundheitsschutz bremst und Unternehmen behindert. DEKRA hat für die Studie in fünf Ländern (Deutschland, Frankreich, Niederlande, Polen und Spanien) 1800 Unternehmen online befragt. Ermittelt wurde der Status des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, die Ziele und Maßnahmen. Die Ergebnisse wurden jetzt in den Räumen des Europäischen Parlaments in Brüssel einem Fachpublikum vorgestellt.

Nach DEKRA Schätzung entstehen den Unternehmen durch Fehlzeiten EU-weit Produkti¬vitätsverluste von bis zu 200 Mrd. Euro. „Schon kleine Verbesserungen können dazu beitragen, dass die Unternehmen große Produktivitätsreserven ausschöpfen", sagt Sebastian Bartels, Managementsystem-Experte bei DEKRA und Leiter der Arbeitsschutz-Befragung in Deutschland. Wie schon beim nationalen „DEKRA Arbeitssicherheitsbarometer 2011", zeigt sich, dass viele Führungskräfte den wirtschaftlichen Nutzen des Gesundheitsschutzes nicht erkennen. So ist im EU-Durchschnitt nur die Hälfte der Manager in den Arbeitsschutz „stark eingebunden". Etwa ein Drittel der Unternehmen hat keine Ziele für den Arbeits- und Gesundheitsschutz definiert. Acht von zehn Befragten sehen mittlerweile im Verhalten der Mitarbeiter selbst das größte Risiko für Arbeitsunfälle. Technische und organisatorische Risiken treten damit weiter in den Hintergrund. Offenbar erreichen viele Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes die Mitarbeiter nicht. Dabei wäre das Management in der Verantwortung, diese Führungsaufgabe wahrzunehmen und die richtigen Maßnahmen einzuleiten", erläutert Experte Sebastian  Bartels.

Er sieht eine Lösung in ganzheitlichen Konzepten wie dem betrieblichen Gesundheitsmanagement sowie Arbeitsschutz-Managementsystemen. Sie helfen, Führungssysteme zu etablieren und damit Fehlzeiten zu senken und dadurch die Produktivitätsreserven zu nutzen. „Der Schlüssel zum Erfolg eines nachhaltigen Arbeitsschutzes sind die Fähigkeiten und das Verhalten von Mitarbeitern und des Managements", hebt Sebastian Bartels hervor. Als problematisch zeigte sich bei der DEKRA Befragung, dass Arbeitsunfälle, Fehlzeiten oder Berufskrankheiten in der EU unterschiedlich geregelt sind und auch nicht einheitlich erfasst und ausgewertet werden. Länder können so ihre Konzepte nicht vergleichen und voneinander lernen, kritisieren die DEKRA Experten. Die in der Regel unterschiedlichen nationalen Gesetze und Vorschriften innerhalb der EU verursachen zudem einen erheblichen Aufwand für international tätige Firmen, da sie ihre Arbeitsschutzkonzepte in jedem Land neu entwickeln oder anpassen müssen. Eine Vereinheitlichung der Standards, wie zum Beispiel in der EU-Maschinenrichtlinie, würde hier erheblichen Aufwand reduzieren helfen und Ressourcen für inhaltliche Aufgaben freisetzen.

Das internationale DEKRA Arbeitssicherheitsbarometer gibt es in englischer Sprache zum Download hier:

 

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