Anlagenbau & Prozesstechnik

Dräger: Sicherheitsmanagement für Anlagenabschaltungen

22.08.2011 -

Dräger: Sicherheitsmanagement für Anlagenabschaltungen

Die Durchführung von Anlagenabschaltungen, Stillständen oder Revisionen stellt Unternehmen der petrochemischen und chemischen Industrie vor immer neue Herausforderungen. Neben der Sicherstellung von Qualität, Umweltschutz und einer optimalen Kostensituation stehen die Arbeitssicherheit und Gefahrenabwehr im Fokus. Die Aufrechterhaltung der Arbeitssicherheit während Abschaltungen oder Stillständen verlangt nach innovativen Lösungen und Konzepten.

In den letzten Jahren zeichnet sich zunehmend der Trend ab, Dienstleistungsunternehmen mit der Aufrechterhaltung der Arbeitssicherheit zu beauftragen – sei es dauerhaft, für einzelne kleinere Arbeiten oder größere Projekte. Dabei bleibt die Stabstelle Arbeitssicherheit im Unternehmen erhalten, zur Umsetzung und Kontrolle der Maßnahmen wird jedoch eine Fremdfirma beauftragt. Für einfache Überwachungsfunktionen wie z. B. von Heißarbeiten oder von Arbeiten in Behältern können Brand- oder Sicherungsposten angefordert werden. Zusätzlich stehen Gasanalysten zur Verfügung, um Freimessungen vorzunehmen oder um gefährdete Bereiche zu überwachen. Daneben gibt es Qualitätssicherungspersonal, Rettungsteams oder speziell ausgebildetes Sicherungspersonal für Arbeiten in Höhen oder unter extrem schwierigen Bedingungen.

Bei großen Abschaltungen oder Stillständen wird aus der Gesamtheit der Sicherungsposten eine ganze Sicherheitsorganisation. Zum Einsatz kommen dann zusätzlich übergeordnete Funktionen wie Sicherheitsaufsichten, die eine Gruppe von Sicherungsposten führen. Erfahrene Sicherheitsingenieure werden zu Projektleitern und planen und koordinieren den Einsatz des gesamten Sicherungspersonals. Straffe Organisationsformen ermöglichen den schnellen Einsatz der Sicherungsposten. Wartezeiten werden so vermieden und Kosten eingespart.

In einigen Fällen werden die Sicherungsposten sowohl durch die einzelnen Fremdfirmen als auch die Kontraktoren selbst gestellt. Folglich gibt es eine Vielzahl Beschäftigter mit unterschiedlichen Ausbildungsständen und Erfahrungswerten. Eine einheitliche Durchsetzung der Sicherheitsphilosophie und die gleich bleibende Anwendung sicherheitstechnischer Vorschriften ist nur bedingt möglich. Dadurch erschweren sich für den Kunden Durchsetzung und Organisation der Arbeitssicherheit. Eine zentral und einheitlich organisierte Personalbereitstellung durch nur einen Anbieter ist wirtschaftlicher und gewährleistet einen sicheren Stillstandsablauf.

Vorteil: Flexibilität

Die Vorteile der einheitlichen Personalbereitstellung sind offensichtlich: Die Ausbildung des Sicherungspersonals obliegt dem Dienstleister – regelmäßige Schulungsintervalle wie die Wiederholungsunterweisung für Atemschutzgeräteträger fallen in den Verantwortlichkeitsbereich des Anbieters. Der Kunde kann auf einen Pool den Anforderungen entsprechend ausgebildeter Sicherungsposten zurückgreifen. Nebenkosten für Personalverwaltung, Ausrüstung, Ausbildung und Schulung gehören der Vergangenheit an. Zudem verfügt das eingesetzte Sicherungspersonal über eine enorme Einsatzerfahrung und weiß im Ernstfall mit Gefahren umzugehen und Schadensfälle abzuwenden. Die zusätzlich angebotene Führungsstruktur entlastet die unternehmensinterne Arbeitssicherheit und das Stillstandsmanagement.

Bedenken, der Ausbildungsstand des eingesetzten Personals sei nicht ausreichend, können entkräftet werden. Die Anbieter haben eigene Konzepte entwickelt, um ein hohes Niveau an Ausbildung zu gewährleisten. Oftmals gehen die Ausbildungsinhalte über Bestimmungen des Gesetzgebers hinaus und übertreffen berufsgenossenschaftliche Regeln oder Vorschriften. Ausbildungsstand und Qualität gelten als Verkaufsargument und sind gleichzeitig Aushängeschild der Anbieter. Natürlich hat auch hier Sicherheit ihren Preis. Im Vergleich zur Eigenorganisation durch Unternehmen überwiegen jedoch die Kostenvorteile.

Jederzeit verfügbares Material

Aufgrund zahlreicher gleichzeitig anfallender Arbeiten entsteht bei Stillständen oder Turnarounds ein erhöhter Bedarf an sicherheitstechnischer Ausrüstung. Gasmesstechnik, Atemschutz, persönliche Schutzausrüstung, Höhensicherung, Kommunikationstechnik, Elektronik, Brandschutz- und Belüftungsgeräte müssen für einen nur kurzen Zeitraum in erhöhten Stückzahlen beschafft werden. Die Kosten für Anschaffung, Unterhalt und Wartung wären für die einzelnen Unternehmen nicht tragbar und vollkommen unwirtschaftlich. Daher wird der erhöhte Materialbedarf durch Miet- und Leihgeräte abgedeckt. Im Idealfall beziehen die Unternehmen die komplette Sicherheitsausrüstung von nur einem Anbieter. Das verkürzt die Kommunikationswege und erleichtert die Organisation des Mietgerätepools. Auch hier sind flexible Lösungskonzepte gefragt, die einen sicheren Stillstand zu wirtschaftlich vertretbaren Kostenfaktoren ermöglichen. Wie auch die Personaldienstleistung ist die Materialbereitstellung auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten.

Safety-Shop-Konzept

Bei größerem Materialbedarf entsteht vor Ort auf dem Gelände des Kunden ein Safety-Shop, in dem Fachleute die benötigten Geräte ausgeben und nach der Rückgabe für den nächsten Einsatz wieder instand setzen. Dadurch sind die Geräte ständig einsatzbereit und rund um die Uhr verfügbar.

Mit innovativen Softwarelösungen wird die gesamte Sicherheitsausrüstung während eines Stillstands verwaltet. Die detaillierte Dokumentation der einzelnen Mietvorgänge reduziert die Kosten für verloren gegangenes Mietmaterial erheblich. Gleichzeitig können anlagenspezifisch die Materialabfragen ausgewertet und abgerechnet werden – vollkommene Kostenkontrolle selbst bei Tausenden von Mietvorgängen. Doch auch hier greifen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: Kontraktoren, die z. B. aufgrund fehlender Unterweisungen oder Tauglichkeitsbescheinigungen nicht berechtigt sind, bestimmtes Sicherheitsequipment einzusetzen, können das angeforderte Gerät nicht entleihen. Das minimiert das Risiko eines Schadensfalls schon vor Beginn der Arbeiten.

Alternativ zu den kurzfristig eingerichteten Shop-Systemen lassen sich auch dauerhafte Shop-Systeme implementieren. Die Anbieter halten ständig eine gewisse Anzahl an sicherheitstechnischem Material auf dem Gelände des Kunden vorrätig. Rund um die Uhr kann dann z. B. Messtechnik, Atemschutz oder sonstiges Sicherheitsequipment abgefragt werden. Die bedarfsgenaue Abrechnung ermöglicht eine Kostenkontrolle und eine genaue Budgetplanung für die Unternehmen. Außerdem stellen die Anbieter fortlaufend die neueste Gerätetechnik zur Verfügung und übernehmen den Service und die Wartung der gesamten Ausrüstung. Der Anbieter kümmert sich um die ständige Verfügbarkeit des sicherheitstechnischen Materials.

Shutdown Management by Dräger Safety

Das Dräger Safety Shutdown & Rental Management vereinigt in einer speziell auf den Kunden zugeschnittenen Dienstleistung die Bausteine für einen sicheren und kostenoptimierten Stillstand. Das bereitgestellte Personal wird speziell den Bedürfnissen eines Shutdowns entsprechend ausgebildet und geschult. Regelmäßige Unterweisungen gewährleisten den hohen Ausbildungsstand des Sicherheitspersonals. Von einzelnen Sicherungsposten bis hin zu einer kompletten Personalorganisation mit Führungsstruktur bietet Dräger alle Vorraussetzungen für eine effektive Personalbereitstellung. Der große Pool an Mitarbeitern ermöglicht europaweit einen flexiblen Einsatz. Gleichzeitig kann sämtliches sicherheitstechnisches Material zur Verfügung gestellt werden – auch Fremdprodukte stehen zur Vermietung bereit. Hauseigene Servicemitarbeiter warten und reinigen das Material vor Ort in mobilen Atemschutz- und Messtechnikwerkstätten.

Alles aus einer Hand

Im Idealfall können Personal und Ausrüstung von einem Anbieter bezogen werden. Das ermöglicht günstige Konditionen und stellt eine optimale Zusammenstellung von Personal und Material sicher. Das Sicherungspersonal kennt die Spezifikationen und Einsatzanforderungen der Geräte und wird speziell auf die vom Anbieter eingesetzten Materialien geschult. Das ermöglicht eine „vor Ort Beratung“ der Kontraktoren zu den Einsatzmöglichkeiten der Sicherheitstechnik und stellt zusätzlich den vorgeschriebenen Einsatz der Geräte sicher.

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