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Fuchs schließt schwieriges Jahr 2020 erfolgreich ab

10.03.2021 - Die Umsätze gingen um 8% auf 2,4 Mrd. EUR zurück, das EBIT um 3% auf 313 Mio. EUR. Dennoch geht die Prognose 2021 von einem Umsatz auf Vorkrisenniveau 2019 und EBIT auf Niveau 2020 aus.

Der Geschäftsverlauf im Jahr 2020 war stark von der Covid-19-Pandemie geprägt. Das Herunterfahren der Wirtschaftsaktivität und die umfangreichen Lockdowns führten zu drastischen Umsatzrückgängen, die sich insbesondere im zweiten Quartal niederschlugen.

Erholungstendenzen, die in den Folgequartalen und besonders zum Ende des Jahres eintraten, konnten die Rückgänge aus dem Frühjahr nicht kompensieren. Auf Gesamtjahressicht blieb der Umsatz mit -8% hinter dem Wert des Vorjahres zurück.

Dem starken Umsatzrückgang begegnete das Unternehmen mit Kostendisziplin: Maßnahmen zur Kostensenkung bei Personal- und Sachkosten wurden implementiert - dies jedoch mit Augenmaß, ohne größere Abbauprogramme und ohne Zukunftsprojekte zu gefährden. Im Ergebnis konnten die Funktionskosten des Konzerns 2020 im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. Positive Mix-, Währungs- und Rohstoffkosteneffekte führten darüber hinaus zu einer verbesserten Bruttomarge. Insgesamt sank das EBIT gegenüber dem Vorjahr daher um lediglich 3%.

Der Freie Cashflow vor Akquisitionen konnte, trotz Ergebnisrückgang, durch die Freisetzung von Mitteln im Nettoumlaufvermögen und im Vergleich zum Vorjahr reduzierten Investitionen von 175 Mio. EUR auf 238 Mio. EUR gesteigert werden.

Vorstandsmitglied und CFO Dagmar Steinert: „2020 war auch für Fuchs ein schwieriges Jahr. Die Covid-19-Pandemie hat uns hart getroffen und im Jahresverlauf zu starken Umsatz- und Ergebniseinbußen geführt. Wir haben jedoch konsequent gegengesteuert und gezielte Kostenmaßnahmen ergriffen. Wir können zufrieden sein, wie wir durch die Krise gekommen sind und wie schnell wir uns wieder erholt haben. Im Schlussquartal konnten wir sogar das höchste Quartalsergebnis in der Firmengeschichte erzielen."

Geschäftsentwicklung in den Regionen

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie trafen die Weltregionen in unterschiedlichem Maße. Die Region EMEA steigerte trotz eines Umsatzrückgangs von 8% das EBIT um 1 Mio. EUR. Dies wurde durch Kosteneinsparungen sowie sich nicht wiederholende Einmaleffekte des Vorjahres erreicht.

Die Region Asien-Pazifik erholte sich früh von den Corona-bedingten Umsatzeinbußen und verzeichnete einen Umsatzrückgang von lediglich 3%. Das EBIT konnte durch Kostensenkungen sowie eine sehr positive Entwicklung in China um 8% gesteigert werden.

Die Region Nord- und Südamerika, insbesondere die USA, war besonders stark von der Corona-Pandemie getroffen. Der Umsatz sank um 7%, der organische Umsatzrückgang fiel mit 14% wesentlich höher aus. Positiv wirkte sich das externe Umsatzwachstum von 11% aus. Insgesamt war das EBIT im Gesamtjahr um 14% rückläufig.

19. Dividendenerhöhung in Folge

Auch für das Jahr 2020 schlägt das Unternehmen der Hauptversammlung eine Erhöhung der Dividende vor, auf 0,99 EUR (0,97) je Vorzugsaktie und 0,98 EUR (0,96) je Stammaktie.

Investitionsoffensive weitestgehend abgeschlossen

Mit Investitionen in Höhe von 122 Mio. EUR schloss Fuchs 2020 seine im Jahr 2016 gestartete Investitionsoffensive ab. Unter anderem wurde das neue Werk in Schweden fertiggestellt. In China wurden die Zentrale und der Forschungs- und Entwicklungshub Asien in Nanxiang bei Schanghai deutlich erweitert und modernisiert, und der Neubau der Konzernzentrale in Mannheim hat begonnen. Innerhalb von fünf Jahren wurden knapp 600 Mio. EUR in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte investiert. Mit Beendigung der Investitionsoffensive ist ab dem laufenden Jahr 2021 eine dauerhafte Absenkung des Investitionsvolumens auf Abschreibungsniveau geplant.

Akquisitionen erweitern Spezialitätenangebot und stärken Technologieführerschaft

Durch Akquisitionen konnte der Konzern im Jahr 2020 insbesondere das Spezialitätengeschäft strategisch ausbauen. Im Januar wurde die Übernahme von Nye, einem Hersteller synthetischer Hochleistungsschmierstoffe, in den USA abgeschlossen. Das Unternehmen erwirtschaftet knapp 50 Mio. EUR Umsatz an seinem Standort in Fairhaven, Massachusetts, welcher sukzessive als Spezialitätenstandort in Nordamerika ausgebaut werden soll. Weitere Übernahmen waren die Spezialschmierstoffgeschäfte von Welponer in Italien und PolySi in den USA. Darüber hinaus hat Fuchs mit dem Anfang 2021 abgeschlossenen Joint Venture in Vietnam eine gute Basis für künftiges Wachstum in diesem strategisch wichtigen Markt gelegt.

Prognose 2021: Verbesserungen in allen Regionen stehen steigende Rohstoffpreise entgegen

Der Konzern nimmt den Ausblick für das Jahr 2021 auf Basis der erwarteten weltwirtschaftlichen Entwicklung, des Wachstums des Schmierstoffmarkts sowie seiner globalen und breit diversifizierten Aufstellung vor. Man geht von einer Erholung der Weltwirtschaft in allen Regionen aus, die jedoch voraussichtlich noch nicht in allen Industrien und Kundengruppen von Fuchs das Vorkrisenniveau erreicht. Darüber hinaus stellen infolge der Corona-Pandemie entstandene Unterbrechungen der Lieferketten weiterhin eine Belastung dar. Für den Umsatz wird daher damit gerechnet, das Vorkrisenniveau zu erreichen, d.h. den Umsatz des Jahres 2019 (knapp 2,6 Mrd. EUR). Beim Ergebnis geht der Vorstand davon aus, das Niveau des Jahres 2020 (313 Mio. EUR) zu halten.

Ein weiterhin konsequentes Kostenmanagement wird dazu beitragen, die inflationsbedingten Kostensteigerungen zu kompensieren. Demgegenüber stellen die zuletzt stark angestiegenen Rohstoffkostenpreise einen temporären Belastungsfaktor dar. Die Investitionen werden für das Jahr 2021 auf dem Niveau der Abschreibungen von rund 80 Mio. EUR erwartet. Bei leicht steigenden Kapitalkosten und EBIT auf dem Niveau von 2020 wird von einem Fuchs Value Added in der Größenordnung von 160 Mio. EUR (165) ausgegangen. Beim Freien Cashflow vor Akquisitionen wird durch den Abbau der bestehenden Steuerverbindlichkeiten und einem leichten Anstieg des Nettoumlaufvermögens mit einem Rückgang auf rund 160 Mio. EUR (238) gerechnet.

Dagmar Steinert: „Für 2021 erwarten wir eine positive operative Entwicklung in allen Regionen. Darüber hinaus halten wir an dem bereits im abgelaufenen Jahr 2020 erfolgreich umgesetzten, konsequenten Kostenmanagement fest. Dennoch dürfen wir das weiterhin fragile wirtschaftliche Umfeld und die zuletzt stark gestiegenen Rohstoffkostenpreise, die temporär zu Belastungen führen werden, nicht außer Acht lassen."

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