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Fundament für zukünftige Spitzenforschung gelegt

13.07.2021 - „Die Universität Jena wird mit international sichtbarer Spitzenforschung und innovativen Konzepten für Batterien und Materialien verbunden. Wir legen heute ein neues Fundament dafür, dass dies auch in Zukunft so bleibt“, betonte Walter Rosenthal, Präsident der Friedrich-Schiller-Universität Jena, bei der Grundsteinlegung für zwei neue Forschungsbauten.

Da das bestehende Gebäude für Energie und Umweltchemie (CEEC Jena I) längst nicht mehr für die vielfältigen Forschungsaktivitäten ausreicht, werden nun zwei Erweiterungsbauten errichtet. Bis Ende 2023 werden das CEEC Jena II und das Anwendungszentrum CEEC Jena (AWZ CEEC Jena) entstehen. Bund, das Land aus EU-Mitteln sowie Ernst-Abbe- und Carl-Zeiss-Stiftung stellen insgesamt mehr als 50 Millionen Euro zur Errichtung bereit. „Jena setzt mit dem CEEC Jena Impulse für die Batterieforschung weit über Deutschland hinaus“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Das CEEC Jena leistet damit Pionierarbeit für die Energiewende und den Wissenstransfer in und aus Thüringen heraus.“

Speicher in Glasfassaden und nachhaltige Materialien

Auf zusammen fast 4.000 m2 Hauptnutzfläche sollen interfakultäre Gebäude der Universität Jena entstehen, wo Forschende aus Chemie, Material- und Geowissenschaften zusammenarbeiten. Dort wird es um elektrochemische Energiespeicher (Batterien, Superkondensatoren), Photovoltaik und intelligente Fassaden bis zur Wassertechnologie gehen. Neue Materialien sollen erfunden, synthetisiert, verarbeitet und angewendet werden. Und die Polymer- wie die Glaschemie bis zur Mineralogie werden dort in Zukunft beste Arbeitsbedingungen vorfinden.

Für die eng mit diesen Themen verbundenen Sonderforschungsbereiche „CataLight“ und „PolyTarget“ sollen die Neubauten ebenso eine Art „Hauptgebäude“ werden, wie für die Master-Studiengänge „Chemie – Energie – Umwelt“ und „Chemistry of Materials“, die dort Flächen für ihre forschungsorientierte Lehre finden, betonte Ulrich S. Schubert, der Direktor des CEEC Jena. Deswegen sind ihm die Begegnungsflächen, die im Atrium geschaffen werden, so wichtig. Die Gestaltung des Forschungsgebäudes mit über 40 Büroräumen und 60 Laboren für die derzeit elf beteiligten Forschungsgruppen hat das Münchener Architekturbüro HDR übernommen, das den Architektenwettbewerb gewonnen hatte. Die Architekten haben es geschafft, den Neubau an das bestehende CEEC Jena I-Gebäude mit seiner Lochfassade anzulehnen und eine direkte Verbindung zwischen den Forschungseinrichtungen zu schaffen. Es ist ihnen außerdem gelungen, im Untergeschoss Labore für Elektronenmikroskopie und andere Spezialmethoden zu installieren, auf dem Dach eine Versuchsfläche für Demonstratoren zu schaffen und im AWZ CEEC Jena ein Technikum für Upscaling und Großgeräte einzurichten. Und so wird es nach der Fertigstellung möglich sein, die Forschungsergebnisse in eine mögliche spätere Produktion zu überführen und bereits vor Ort größere Mengen der erwünschten Produkte produzieren zu können. Das AWZ wird „eine Keimzelle für neue Unternehmungen schaffen“, ist Schubert überzeugt.

„Die Friedrich-Schiller-Universität Jena hat zur Errichtung der Gebäude zum ersten Mal selbst die Bauherrenfunktion inne. Dies spornt an und zeigt, wozu wir über Forschung, Lehre und Transfer hinaus in der Lage sind“, sagte Präsident Walter Rosenthal. Und daher war es auch nicht verwunderlich, dass die Gäste der Corona-bedingt verschobenen Grundsteinlegung bereits auf erste Wände schauen konnten. „Die Universität als Bauherr schafft es, effizienter und schneller zu bauen als erwartet“, bemerkte dazu Prof. Schubert während des Versenkens der Zeitkapsel, die neben aktuellen Zeitzeugnissen ebenfalls eine Elektrode und eine Maske der Universität enthält – als Symbol für Spitzenforschung auch in schwierigen Zeiten.

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