Strategie & Management

Gründer und Start-ups im Rampenlicht

Die zehn Finalisten des Achema-Gründerpreises

08.12.2021 - Die Bandbreite der Start-ups, die es ins Finale des Achema-Gründerpreises 2021 geschafft haben, ist so groß wie die Themenvielfalt der Prozessindustrie. Bis zur Achema vom 4. bis zum 8. April 2022 stellt CHEManager alle Finalisten vor.

In den letzten Jahren haben sich Start-ups bereits einen festen Platz im Ökosystem Prozessindustrie erobert: Mit Initiativen wie dem Achema-­Gründerpreis rückten sie zunehmend ins Wahrnehmungsfeld der etablierten Player, aber auch ins Bewusstsein junger Wissenschaftler, für die „Gründen“ plötzlich eine mögliche Alternative zur Konzernkarriere wurde. 
Wie 2015 und 2018 suchten Dechema, High-Tech Gründerfonds und die Business Angels Frankfurt Rhein-Main schon seit Anfang 2020 innovative Gründer und ideenreiche Wissenschaftler, von denen es zehn Start-ups in die Finalrunde des Achema Gründerpreises 2021 geschafft haben. Bei der Achema Pulse am 15. Juni präsentierten sich die jungen Unternehmen im Rahmen einer Pitch-Session dem Publikum. Eine Expertenjury wählt nun die drei Sieger des Wettbewerbs aus, die auf der Achema 2022 bekanntgegeben werden und jeweils 10.000 EUR Preisgeld erhalten.
Bis zur Achema vom 4. bis zum 8. April 2022 stellt CHEManager in jeder Ausgabe je zwei der Finalisten vor. Deren Bandbreite ist so groß wie die Themenvielfalt der Prozessindustrie und reicht von Nachhaltigkeitsanalysen über Point-of-Care-Tests, Elektrosynthesen und Antikörper-Isolation über Transportsysteme für Oligonucleotide und eine Wirkstoffplattform für bisher nicht-behandelbare Krankheiten bis zu künstlicher Intelligenz für die Prozessoptimierung, Echtzeitanalytik in chemischen Prozessen oder Predictive-Maintenance-Lösungen für Rohrsysteme. In dieser Ausgabe: Lumatix Biotech und PipePredict.

Lumatix Biotech: Lichtgesteuerte Affinitätsmatrix für Antikörper

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Der weltweit steigende Bedarf an spezifischen Antikörpern stellt eine große Herausforderung für die Antikörperproduktion dar. Lumatix Biotech arbeitet daran, die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Antikörpern zu erhöhen, indem es eine effektive Isolationsmethode auf Basis einer lichtgesteuerten Affinitätsmatrix entwickelt. Sie soll die klassische Anreicherungsmethode über die Protein-A-Chromatographie ersetzen. Die Idee für diese Technik entwickelte Andreas Reichert, Gründer und Geschäftsführer des im Jahr 2021 gegründeten Unternehmens, während seiner Promotion an der TU München.
„Ähnlich der etablierten Isolierungsmethode wird der Antikörper spezifisch durch einen immobilisierten Proteinliganden an der Matrix gebunden. Die innovative Affinitätsmatrix von Lumatix lässt sich allerdings ohne Einsatz von Chemikalien rein physikalisch zwischen den Modi Adsorption und Desorption umschalten – einfach durch das Einstrahlen von Licht unterschiedlicher Wellenlängen“, erläutert Reichert. Für den Prozessschritt der Antikörperisolation hat dieses technische Detail entscheidende Vorteile. Zum einen wird die Elution des gebundenen Zielmoleküls durch einen physikalischen Stimulus ausgelöst und zum anderen kann die Matrix unmittelbar nach der Desorption der Zielmoleküle zurück in den Adsorptionsmodus geschaltet werden und steht unmittelbar für den nächsten Reinigungszyklus zur Verfügung.

PipePredict: Vorausschauende Wartung von Rohren

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PipePredict wurde im März 2020 von Christoph Dörner, Valerie Fehst und Tri-Duc Nghiem gegründet und bietet ein Predictive Maintenance Tool zur Reduktion von Energie- und Medienverlusten in Rohrnetzen (Wasser, Fernwärme, Chemie). 
Die Idee dazu entstand bei einem Projekt bei einem Wasserversorger, das Mitgründerin Fehst als Data Scientist bei einem IoT-Startup bearbeitete. Gerade bei Wasserversorgern werden Leckagen oft erst dann erkannt, wenn spürbare Wasserverluste auftreten. Die Lokalisierung ist sehr aufwändig. Fehst verwendete einen neuen Ansatz zur Datenauswertung, mit dem sie sich während ihres Studiums beschäftigt hatte. „Mit dieser neuen Art der Datenauswertung werden im Netzwerk bestehende Sensorik in die Lösung integriert und damit die Investitionskosten minimiert. Zusätzlich nutzen wir einen digitalen Zwilling, um eine Verknüpfung zwischen realer Welt und Sensordaten herzustellen, und werten anschließend die Sensordaten mit selbstentwickelten Algorithmen aus“, erklärt Mitgründer Dörner. So können Leckagen frühzeitig erkannt und Rohrleitungen in Echtzeit überwacht werden, ohne dass zusätzliche Sensoren eingebaut werden müssen. Das ermöglicht die Wartung auf Basis von Predictive Maintenance – also zustandsbezogen, ohne dass es erst zum Ausfall kommen muss.

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Die zehn Achema-Gründerpreis-Finalisten

Bis zur Achema 2022 vom 4. bis zum 8. April 2022 stellt CHEManager je zwei der Finalisten vor. Deren Bandbreite ist so groß wie die Themenvielfalt der Prozessindustrie und reicht von Nachhaltigkeitsanalysen über Point-of-Care-Tests, Elektrosynthesen und Antikörper-Isolation über Transportsysteme für Oligonucleotide und eine Wirkstoffplattform für bisher nicht-behandelbare Krankheiten bis zu künstlicher Intelligenz für die Prozessoptimierung, Echtzeitanalytik in chemischen Prozessen oder Predictive-Maintenance-Lösungen für Rohrsysteme. Hier ist die Übersicht in alphabetischer Reihenfolge:

Carbon Minds nutzt ein digitales Modell der weltweiten Chemieindustrie, um Transparenz zu den ökologischen Auswirkungen globaler Lieferketten zu schaffen.

Cenios konzentriert sich auf die Entwicklung der nächsten Generation von POCT-Kits (Point-of-Care-Tests) zur absoluten Quantifizierung der Analyte.

ESy-Labs entwickelt Prozesse für die Elektrosynthese organischer Chemikalien mit Hilfe von Hochdurchsatz-Screening und künstlicher Intelligenz.

Lumatix Biotech arbeitet daran, die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Antikörpern zu erhöhen, indem es eine effektive Isolationsmethode auf Basis einer lichtgesteuerten Affinitätsmatrix entwickelt.

Phaidra entwickelt Kontrollsysteme für industrielle Prozesse auf Basis künstlicher Intelligenz.

PipePredict bietet ein Predictive Maintenance Tool zur Reduktion von Energie- und Medienverlusten in Rohrnetzen (Wasser, Fernwärme, Chemie).

Pramomolecular hat eine besonders einfache Technologie entwickelt, mit der therapeutische Oligonukleotide wie siRNAs effizient und verträglich in die Zielzelle transportiert werden können.

Pro-AspectX entwickelt einen prozessrobusten Sensor für die Echtzeitanalytik in chemischen Produktionsanlagen.

Prosion entwickelt eine Plattform chemischer Bausteine, die es erstmalig ermöglicht, eine Reihe von krankheitsrelevanten Zielproteinen zu adressieren, welche bislang als nicht therapierbar galten.

Semodia bietet Softwarelösungen für die modulare Prozessindustrie an, die das Prinzip des Plug&Play des Druckertreibers in der IT auf das Plug&Produce mittels Module Type Package auf die modulare Prozessindustrie übertragen

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