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IVK: Auslandsgeschäfte sichern weiteres Wachstum der deutschen Klebstoffindustrie

19.09.2013 -

Die deutsche Klebstoffindustrie hat 2012 ihre Ziele erreicht und den Gesamtbranchenumsatz um 3% gesteigert. Während sich die durchschnittliche Wachstumsrate der Branche im deutschen Markt etwas oberhalb des Wachstums des Bruttoinlandsproduktes einpendelte, punktete die deutsche Klebstoffindustrie mit einem Umsatzplus von 5,2% im Export. Für das laufende Jahr erwartet Dr. Boris Tasche, Vorsitzender des Industrieverbandes Klebstoffe (IVK) weiteres exportgetriebenes Wachstum. Ein Grund für diesen Optimismus ist die Internationalität der deutschen Klebstoffindustrie. Sie ist mit einem Marktanteil von circa 16% Weltmarktführer und auch in Europa mit einem Klebstoffverbrauch von 27% und einem Klebstoffproduktionsanteil von über 36% die Nummer 1.

Weltweit werden mit Klebstoffen, Dichtstoffen und Klebebändern 55,5 Mrd. € im Jahr umgesetzt. Die überwiegend mittelständisch geprägte deutsche Klebstoffindustrie ist international aufgestellt. Ein Großteil der Unternehmen produziert in Deutschland und exportiert weltweit; etwa 20% der Firmen bedienen die Weltmärkte allerdings auch aus ihren lokalen Klebstofffabriken außerhalb von Deutschland.

„Mit beiden Geschäftsmodellen", erklärte Dr. Boris Tasche, „generiert die deutsche Klebstoffindustrie weltweit einen Umsatz von fast 9 Mrd. €." Aus Deutschland heraus werden circa 1,4 Mrd. € Export getätigt, weitere 7,5 Mrd. € Umsatz generieren deutsche Klebstoffhersteller lokal aus ihren ausländischen Produktionswerken. Der deutsche Markt habe, so Tasche weiter, ein Umsatzvolumen von circa 3,5 Mrd. €/Jahr. Durch den Einsatz von „Klebstoffsystemen erdacht in Deutschland" in fast allen produzierenden Industriebranchen und in der Bauwirtschaft partizipiere die Klebstoffindustrie an einer indirekten Wertschöpfung von über 360 Mrd. € im Inland. Weltweit seien das annähernd 1 Bio. €.

Diese starke Position resultiert unmittelbar aus innovativen technologischen Entwicklungen, beispielsweise für den Maschinen- und Anlagenbau. Dort bietet die Klebstoffindustrie als Systempartner praxisorientierte und wertschöpfende Lösungen an.

Um die Innovationsführerschaft auch in Zukunft zu sichern, fordert der Industrieverband Klebstoffe eine Weiterentwicklung der Forschungsförderung: nämlich Forschung auch steuerlich zu unterstützen. Von den 13.253 Mitarbeiter/-innen der im IVK organisierten Industrieunternehmen sind circa 1.100 in den entwicklungs- und anwendungstechnischen Abteilungen beschäftigt.

Marktpotenzial: Lebensmittelklebstoffe
Im Lebensmittelbereich beispielsweise sieht die deutsche Klebstoffindustrie weltweit zusätzliches Potenzial für Expansionen durch innovative Anwendungslösungen. Ob Schmelzklebstoffe für Pappkartons, Dispersionen für Faltschachteln oder Kaschierklebstoffe für Verbundfolien - Klebstoffe für Lebensmittelverpackungen sind mit dafür verantwortlich, dass in Industrieländern wie Deutschland rund 95% der Lebensmittel frisch und in einwandfreiem Zustand beim Endverbraucher ankommen. In Entwicklungsländern sind es laut Redaktion Spiegel lediglich 40%. Hier können Verpackungen und damit auch die qualitativ hochwertigen Produktlösungen der deutschen Klebstoffindustrie global deutlich stärker eingesetzt werden - ein Wachstumspotential.

400 offene Stellen auf www.komm-kleben.de
Gleichzeitig muss sich die deutsche Klebstoffindustrie mit dem zunehmenden Fachkräftemangel auseinander setzen. „Als hoch innovativer und wachstumsstarker Industriezweig hat die Branche auch in Zukunft einen Bedarf an Fachkräften, deren Zahl allerdings - demographisch bedingt - deutlich abnimmt", erklärte IVK-Geschäftsführer Ansgar van Halteren. In wenigen Jahren werde sich die Zahl der Schulabgänger in Deutschland um über 20% verringern. Die deutsche Klebstoffindustrie hat daher vor einem Jahr die Nachwuchsförderungs-Kampagne „Komm kleben!" ins Leben gerufen, mit der primär Schul- und Hochschulabsolventen, aber auch bereits ausgebildete Fachkräfte gezielt auf die vielfältigen beruflichen Perspektiven in der Klebstoffindustrie aufmerksam gemacht werden sollen. Inzwischen sind über die Internet-Plattform www.komm-kleben.de mehr als 400 offene Stellen ausgeschrieben.