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Jumo verzeichnet Rekordumsatz und plant Werkserweiterung

Ein eigenes Bier zum 75-jährigen Firmenjubiläum

21.02.2023 - Über 300 Mio. EUR Umsatz erzielte das Fuldaer Unternehmen Jumo in 2022 und erwartet auch 2023 ein starkes Wachstum von 11 %. Das Unternehmen plant in diesem Jahr, den Start eines Neubaus für die Produktion von Temperatur- und Drucksensoren am Rande von Fulda und sieht sich mit dem Neubau und den Reserveflächen für die nächsten Jahre gut gerüstet. Auch technologisch hat der Messtechnikspezialist mit der Integration der Ethernet-basierten SPE-Technologie in drei Sensorprodukte einen weiteren Schritt zum Systemanbieter gemacht.

„Wir sind mit dem letzten Geschäftsjahr sehr zufrieden. Trotz zahlreicher globaler Krisen hat sich der Wachstumstrend aus dem Vorjahr weiter fortgesetzt und wir konnten unseren Umsatz von 281 Millionen Euro im Jahr 2021 auf über 300 Millionen Euro steigern. Unser konsolidierter Umsatz ist damit seit 2012 um 50 % gewachsen“, erläutert Dimitrios Charisiadis, CEO der JUMO-Unternehmensgruppe. Ein Grund dafür sei die Lieferfähigkeit, die Jumo dank seines guten Bestandmanagements stets aufrechterhalten konnte, betonte Charisiadis. Das Unternehmen hat 2022 etwa 2,5 Mio. Euro in das Redesign des Portfolios investiert. „Ich bin stolz darauf, dass wir es geschafft haben, die Lieferfähigkeit über die gesamte Zeit für mehr als 90 % unserer Produkte sicherzustellen.“

Jumo-Deutschland konnte den Vorjahresumsatz um 7 % auf 217 Millionen Euro steigern. Das Wachstum im Inland betrug dabei 6 %, die Exporte haben um 7 % zugelegt. Die Exportquote des Unternehmens blieb stabil bei 54 %. Im 10-jahres Vergleich ist das Unternehmen um circa 50 % gewachsen, wobei den Gesellschaftern und der Geschäftsführung organisches und stabiles Wachstum wichtig ist, so Charisiadis. Dazu gehört auch eine hohe Investitionsquote der Gesellschafter in das Unternehmen. So konnte dank der soliden finanziellen Lage und der guten Liquidität 2022 weltweit Investitionen in Höhe von rund 18 Mio. EUR in Maschinen, Anlagen und Werkzeuge getätigt werden. „2023 wird diese Summe durch umfangreiche Baumaßnahmen deutlich höher ausfallen“, bekräftigt Dr. Steffen Hoßfeld, COO von Jumo. „Unser klarer Fokus auf einzelne Kernbranchen und unsere strategische Entwicklung zum Systemanbieter zahlt sich immer stärker aus. Gleichzeitig erschließen wir uns durch innovative Cloud- und Automatisierungslösungen immer neue Märkte“

Beim Thema Personal findet Charisiadis sehr deutliche Worte: „Ohne Mitarbeiter sind wir nichts!“ Das gibt nicht nur ein Bild von der Bedeutung der Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens wieder, sondern zeigt auch, wie wichtig das Personal und die Ausbildung für die Entwicklung des Unternehmens ist. Die Unternehmensgruppe beschäftigte Ende 2022 weltweit 2.530 Mitarbeiter. Am Standort Fulda und in den deutschen Niederlassungen waren 1.459 Personen beschäftigt, davon 93 Auszubildende, in den ausländischen Tochtergesellschaften 1.071 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Überdurchschnittlich hoch ist bei Jumo nach wie vor die Ausbildungsquote. So konnten im letzten Jahr 43 neue Auszubildende, dual Studierende und Jahrespraktikanten eingestellt werden. Die Mitarbeiterzahl in der gesamten Unternehmensgruppe ist in den letzten 10 Jahren um 26 % gestiegen. „Wir stehen ganz klar zum Standort Deutschland und die Kernkompetenzen werden auch in Fulda bleiben“, betont Charisiadis. Der Fachkräftemangel ist eine der Störgrößen, die alle Unternehmen in den nächsten Jahren beschäftigen werden. Es werde immer schwieriger Fachkräfte zu bekommen, daher sei Ausbildung ein Mittel dem zu begegnen. Gleichzeitig investiert das Unternehmen in mehr Automatisierungstechnik in der Produktion.

75 Jahre – vom Glasthermometerhersteller zum Systemanbieter

Das mittelständische Unternehmen Jumo mit Hauptsitz in Fulda kann 2023 auf eine 75-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Aus einem 6-Mann-Unternehmen, das Moritz-Kurt Juchheim 1948 in Fulda gründete, ist eine global agierende Unternehmensgruppe mit Standorten in 24 Ländern geworden. „Das ist natürlich ein Grund zu feiern und wir haben im ganzen Jahr für unsere Mitarbeitenden verschiedene Aktionen geplant - denn sie sind es, die Jumo groß gemacht haben“, betont Dimitrios Charisiadis. Gleichzeitig fällt 2023 der Startschuss für den Neubau eines zusätzlichen Produktionsstandortes in Fulda. „Wir errichten ein Werk für die Fertigung von Temperatur- und Drucksensoren mit einer Produktionsfläche von 13.000 Quadratmetern. Diese Produktbereiche sind zuletzt überdurchschnittlich stark gewachsen und wir sehen hier auch in den nächsten Jahren ein großes Potenzial“, erläutert Steffen Hoßfeld. Mit 48 Mio. EUR ist der Neubau die größte Investition in der Jumo-Geschichte. „Selbstverständlich stehen die Themen Nachhaltigkeit und smarte Fabrik bei unserem neuen Werk ganz oben auf der Agenda“, so Hoßfeld weiter.

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist im Jahr 2022 um 1,9 % gewachsen. Die Prognose für das Jahr 2023 liegt nur bei 0,2 %. Die deutsche Elektroindustrie rechnet mit einem ähnlichen Branchenwachstum. Jumo hat sich klar zu einem überdurchschnittlichen Wachstumsziel bekannt und plant im Jahr 2023 eine Umsatzsteigerung von 11 % auf dann 340 Millionen Euro. Der Blick in die aktuell gut gefüllten Auftragsbücher rechtfertige laut Steffen Hoßfeld diesen positiven Ausblick.

Die Branche führt

„Momentan wandelt Jumo sich erneut Schritt für Schritt von einem Produkthersteller zu einem Systemlieferanten, der aber auch kundenindividuelle Lösungen anbietet kann“, erläutert Sebastian Dänner, Leiter Globales Produktmanagement bei Jumo.: Als ein erfolgreiches Beispiel für die Fokussierung und die Optimierung nennt er die ständige Verbesserung im Bereich der industriellen Temperaturfühler für Wärmemengenzähler. Kundenspezifische Produkte durch Brand-Labeling und Fertigung von OEM-Produkten gehören hier genauso dazu wie die lokale Nähe durch Tochtergesellschaften und die Produktion vor Ort beim Kunden. Dabei stehen die Anforderungen aus den Branchen ganz oben auf der Agenda. Das Fachwissen über die Branchenanwendungen bildet die Grundlage und die Branchenmanager müssen beobachten und Impulse für Neuheiten aufnehmen. Die Branchenmanager und -managerinnen sind für Jumo auch intensiv in den Fachgremien der technischen Verbände, Zulassungs- und Prüfstellen aktiv. Matthias Kremer, Leiter Globales Branchenmanagement bei JUMO in Fulda, erläutert: „Sie bringen sich somit auch in die Gestaltung der Regeln, Normen und Gesetze ein.“ Dies ist wichtig, damit ein Produkt rasch die entsprechende Zulassung erhält. Es war für das Unternehmen in seiner nun 75-jährigen Geschichte immer eine Stärke und gab den Gesellschaftern Sicherheit, dass die Produkte in vielen Branchen eingesetzt werden können und somit eine gesunde Diversifikation des Portfolios vorliegt. „Die regelmäßig wiederkehrenden Konjunkturtäler sind daher kein Risiko für das Unternehmen“, unterstreicht Kremer. Der Bereich der kundenspezifischen Entwicklungen und Produktion bleiben als wichtiges Standbein erhalten. „Diese spezifischen Kundenlösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Wir wandeln uns gerade vom Komponentenhersteller hin zu einem System- und Lösungsanbieter“, sagt Kremer. Dabei ist das Motto "Branchendenken führt" inzwischen ein fester Leitspruch in allen Abteilungen des Unternehmens.

Zu den neun Schwerpunktbranchen von Jumo zählen auch Wasseranwendungen wie Aufbereitung von Pharma- oder Prozesswasser und Industrieabwässer. Außerdem ein spannendes Entwicklungsfeld ist die Leitfähigkeitsmessung in der Wasser -Entsalzung für Elektrolyseure und die Trinkwasseraufbereitung. Großes Potenzial sieht der Messtechnikspezialist auch in Wasserstoffwendungen für Sensoren in Wasserstoff-Tankstellen oder mobilen Wasserstoffanwendungen wie Bahn oder Lkw.

Durchgängige Ethernet-Kommunikation mit PoDL

Jumo präsentierte auf der Jubiläumspressekonferenz erstmalig Sensoren, die über eine Schnittstelle für Single Pair Ethernet (SPE) mit Power-over-Dataline (PoDL) vefügen. Dies ermöglicht eine vereinfachte Jumo-Cloud-Anbindung von der Feld- bis zur Automatisierungsebene. Die Wahl der SPE-Technologie bei Jumo HydroTrans (Feuchte, CO2 und Temperaturmessumformer), Jumo FlowTrans MAG H20 (Durchflussmessumformer) und Jumo Delos S02 (Druckmessumformer) eröffnet den Anwendern die Option, in ihren Applikationen komplette Systemlösungen mit einer durchgängigen Ethernet-Übertragung zu nutzen. Dieser Aspekt vereinfacht die Inbetriebnahme und eröffnet weitere spannende Vorteile:

SPE stellt hierbei nur die physikalische Schicht dar, auf der eine Vielzahl an Ethernet-basierten Protokollen laufen können. Für die neuen Sensoren hat der Anbieter den SPE-Standard 10BASE-T1L ausgewählt, wodurch Kabellängen von bis zu 1000 m für die Sensoranbindung möglich sind und damit eine universelle Verwendung dieser SPE-Technologie in vielfältigen Applikationsfeldern gegeben ist. Über Power-over-Dataline (PoDL) wird jeder der drei Sensoren versorgt. Die Verbindung wird dabei durch einen SPE-Stecker in der hohen Schutzart in M12-Ausführung realisiert. Die Datenweiterleitung erfolgt durchgängig auf der Grundlage von Ethernet, weshalb sich der Sensor direkt mit der Steuerung und gleichzeitig mit der JUMO Cloud austauschen kann. Für die Kommunikation mit der Steuerung kann der Anwender auf den etablierten Ethernet-basierten Kommunikationsstandard Modbus-TCP zurückgreifen. Die Cloud-Kommunikation wird mit wenigen Klicks in der Jumo-Cloud direkt bzw. am Sensor bequem über die App „Jumo SmartConnect“ bzw. das Jumo Setup-Programm eingerichtet. Auf diese Weise lassen sich schnell und einfach schlanke Systemlösungen konzipieren, die aus Sensorik sowie Automations- und/oder Steuerungstechnik bestehen.

Zum Jubiläum ein eigenes Bier

Kunden und Partner von Jumo können nun ein goldgelbes, süffiges Pils mit einer angenehmen Bitternote genießen, getreu dem Motto: „Jumo-Bräu - dein Herz erfreu“. Von dem Pils wurde eine Sonderedition zum Jubiläum in der Mini-Brauerei gebraut. Dazu hat Jumo die Engineering-Expertise des Unternehmens Burkard und Gärtner und einer regionalen Brauerei, die Firma Hunfelt Braeu ins Boot geholt. Diese junge Brauerei vor den Toren Fuldas ist 2017 als Hobby in einer Garage entstanden, seitdem ständig gewachsen und produziert heute zehn verschiedene Spezialitäten. Hunfelt Braeu versteht sich als kleine, regionale Brauerei von Bierspezialitäten. Es lag also nahe, das Know-how von Jumo mit dem Expertenwissen von B+G und „Hunfelt Braeu“ in einer komplett neuen Anlage zu bündeln, in der dann das Jumo-Jubiläumsbier gebraut wurde. Beim Brauprozess kamen alle hierfür relevanten Jumo-Produkte, die an die Brauindustrie geliefert werden, in einer Applikation zum Einsatz. /ega

Kontakt

Jumo GmbH & Co. KG

Moritz-Juchheim-Straße 1
36039 Fulda
Deutschland

+49 661 6003 0

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