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Linde und Coolbrook kooperieren bei der Elektrifizierung von Steamcrackern

Engineering-Sparte von Linde will Coolbrooks RotoDynamic Reactor (RDR)-Technologie nutzen

09.03.2023 - Coolbrook und Linde Engineering sind eine strategische Partnerschaft zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Nutzung von Coolbrooks RotoDynamic Reactor (RDR) Technologie eingegangen. Ziel ist es, die Verbrennung fossiler Brennstoffe in Ethylenanlagen weltweit durch den Einsatz sauberer Elektrizität zu ersetzen.

Die Unternehmen haben vereinbart, die Entwicklung, die Industrialisierung und den Einsatz der RDR-Technologie von Coolbrook und deren Integration in bestehende Ethylenanlagen sowie in Greenfield-Projekten beschleunigt voranzutreiben. Coolbrook und Linde Engineering werden ihre Lösungen wichtigen Kunden in der petrochemischen Industrie gemeinsam anbieten. Im Zuge dieser Zusammenarbeit übernimmt Coolbrook die Verantwortung für das RDR-Paket, das aus dem RDR-Gerät, dessen Elektroantrieb und der ersten Phase der Produktkühlungsausstattung besteht. Linde Engineering hingegen leitet die Integration der Technologie in die allgemeine Prozesseinheit, einschließlich der Massen- und Energieintegration in die nachgelagerte Anlage und allen damit verbundenen technischen und konstruktiven Tätigkeiten.

Das Steamcracken in Ethylenanlagen zählt zu den energieintensivsten industriellen Verfahren mit den höchsten CO2-Emissionen überhaupt. Die Zusammenarbeit mit Coolbrook und die Anwendung der patentierten RDR-Technologie zielen darauf ab, die weltweiten CO2-Emissionen um etwa 200 Mio. t jährlich zu reduzieren. Außerdem verbessert die RDR-Technologie die Energieeffizienz und ist darauf ausgerichtet, den Ethylenertrag im Vergleich zu herkömmlichen Cracker-Technologien zu steigern.

Coolbrook strebt an, die RDR-Technologie bis 2030 als Industriestandard zu etablieren. Das Unternehmen hat zu einem früheren Zeitpunkt bereits die Zusammenarbeit mit ABB bekanntgegeben. Diese beinhaltet die Automatisierung, Digitalisierung und den Einsatz von Elektromotoren und drehzahlgeregelten Antrieben für die RotoDynamic-Technologie von Coolbrook.

John van der Velden, Senior Vice President Global Sales & Technology, Linde Engineering, sagt „Es besteht echter, dringender Bedarf an Lösungen zur Dekarbonisierung der industriellen Produktion. Die Kombination der Technologie von Coolbrook mit den nachhaltigen Kohlenwasserstoff-Lösungen von Linde Engineering und der damit verbundenen EPC-Erfahrung wird die Dekarbonisierung der Ethylenproduktion substanziell vorantreiben.“

Joonas Rauramo, CEO von Coolbrook, sagt: „Wir freuen uns sehr, unsere Partnerschaft mit Linde Engineering zu starten, um optimale Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln. Mit vereinten Kräften werden wir in der Lage sein, Coolbrooks RotoDynamic Reactor Technologie in Brownfield- und Greenfield-Anlagen zu integrieren und so unsere Kunden beim Erreichen ihrer ehrgeizigen Klimaziele unterstützen.”

Coolbrook Executive Chairman Ilpo Kuokkanen ergänzt: „Diese Zusammenarbeit ist ein weiterer großer Schritt in Richtung unseres strategischen Ziels, ein überzeugendes und umfassendes Ökosystem um Coolbrooks RotoDynamic-Technologie herum aufzubauen und so die schnelle kommerzielle Implementierung in industriellem Maßstab zu ermöglichen.”

Coolbrooks RotoDynamic Reactor basiert auf der firmeneigenen rotordynamischen Technologie, die Prozesswärme für Hochtemperaturprozesse mit CO2-freier Elektrizität erzeugt und somit einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zur kohlenstofffreien Produktion in der Schwerindustrie darstellt. Nach großtechnischer Implementierung hat die Technologie das Potenzial, die jährlichen CO2-Emissionen der Schwerindustrie um mehr als 2 Milliarden Tonnen zu senken.

Coolbrooks Technologie durchläuft derzeit eine groß angelegte Pilotphase in den Niederlanden, um die Leistung des RotoDynamic Reactor für die Petrochemie sowie des RotoDynamic Heater (RDH) für Hochtemperaturprozesswärme in diversen anderen Industriezweigen unter Beweis zu stellen. Als nächster Meilenstein soll die Technologie in ersten kommerziellen Demonstrationsprojekten an Kundenstandorten zum Einsatz kommen und 2024 betriebsfähig sein. Mit einer vollen kommerziellen Einführung wird ab 2025 gerechnet.

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