Strategie & Management

M&A in Chemie & Pharma

Die nächste Herausforderung für Pharma: Das nötige Kapital und die nötigen Köpfe zusammenführen

16.03.2015 -

Branchenexperten zählen Pharma neben Medizinequipment und Software zu den weltweit unsichersten Branchen. Diese Unsicherheit bestimmt eine Debatte über die zukünftige Form von Forschungsvorhaben, Regulierungen als Treiber von Innovation, die Anpassung an ein beeinträchtigtes Branchenumfeld und die Transaktionslandschaft.

Für Pharmaunternehmen ergeben sich neue strategische Handlungsimperative:

Erfindung in Innovation umwandeln

Die Life Sciences-Landschaft ist geprägt von einer Epidemie chronischer Krankheiten, die das Gesundheitssystem überfordert und zunehmend Budgets belastet. Währenddessen erforscht die Wissenschaft Möglichkeiten personalisierter Therapien in neuen spannenden Bereichen wie der Genomik, Genetik/Epigenetik oder Metabolomik. Parallel wird die Effektivität der traditionellen Life Sciences-Forschung kritisch hinterfragt. Vor dem Hintergrund, dass Innovation das Lebenselixier der Pharmaunternehmen ist, stehen diese vor der Herausforderung Forschung und Entwicklung mit Kommerzialisierung überein zu bringen.

Neue Kooperationsmodelle zwischen der Pharmaindustrie und der Wissenschaft werden benötigt. Diese sollten darauf abzielen einen Mangel an Passion und Vision in den oftmals starren „top-down"-Strukturen der Konzerne zu überwinden und gleichzeitig kommerzielle Disziplin in der Akademie zu fördern. Pharmakonzerne verfügen über das nötige Kapital und die Wissenschaft über die nötigen Köpfe zur innovativen Bekämpfung von Krankheiten.

Zu schnellen, sicheren Regulierungen beitragen

Pharmaunternehmen und regulierende Behörden verfolgen in der Regel die gleiche Mission: die Bereitstellung sicherer, neuer, qualitativ hochwertiger, effektiver und bezahlbarer Medikamente. Während sich die Industrie einer übertriebenen Verwaltungsbürokratie ausgesetzt fühlt, fürchten regulierenden Behörden unvollständige und unklare Zulassungsentscheidungen.

Initiativen wie Großbritanniens Early Access to Medicines Scheme (EAMS) beschleunigen vermehren den Genehmigungsprozess und fördern den frühzeitigen Patientenzugang zu Medikamenten von bisher unbefriedigter medizinischer Notwendigkeit. Durch engere Zusammenarbeit und höhere Transparenz in Bezug auf die Forschungsdaten können Pharmaunternehmen zu dieser Beschleunigung beitragen.

Neuen Wettbewerb beachten

Die Homogenisierung von Märkten oder die Expansion in den Emerging Markets bieten enorme Möglichkeiten für die Pharmaindustrie, u.a. bedingt durch eine schnell wachsende Mittelschicht. Gleichzeitig bedingt eine allgegenwärtige technologische Konnektivität eine neue Interaktion zwischen Menschen und Firmen. Marktgeschehen und Geschäftspraktiken werden dynamischer und schnelllebiger. So wird auch die Vormachtstellung der traditionellen Pharmaunternehmen durch den Zugang von neuen Marktteilnehmern bspw. aus der Technologie- oder Lebensmittelbranche bedroht.

Die Hauptakteure müssen Schlüsseltrends wie Demografie, Umwelt, Technologie, Soziale Werte und Verhalten oder Ethische Grundsätze der Unternehmensführung genau beobachten und ihre Bedeutung für den Sektor bewerten. Dementsprechend sollte das Business Model kontinuierlich adaptiert und Allianzen mit vielversprechenden Startups geschlossen werden.

Zukünftige Deal-Aktivität evaluieren

Die M&A-Aktivitäten der Pharmaindustrie sind derzeit geprägt von großen internationalen Deals. Pharmaunternehmen reviewen ihr Portfolio und setzen Asset Swaps gezielt ein, um nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten abzustoßen und andere Geschäftszweige auszubauen. Ebenfalls gab es 2014 einige steuermotivierte („inversion") Transaktionen.

Große internationale Deals, Asset Swaps und, wenn auch in abgeschwächtem Ausmaß, Inversions-Transaktionen werden weiterhin die Pharmaindustrie bestimmen.

Exemplare der KPMG Publikationen „Deal Capsule" oder „What next for Pharma?" erhalten Sie über Katharina Ashauer, Markets Chemie und Pharma, Tel.: +49 201 455-6826.

 

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