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Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2020

Auszeichnung für Edgar Endlein, Geschäftsführer F&E/QM&QS, Werner & Mertz

29.04.2021 - Edgar Endlein erhält den Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie 2020, mit dem Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet werden, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben.

Die Preisverleihung erfolgt am 7. Juli im Rahmen einer virtuellen Feierstunde und wird von Peter R. Schreiner, Präsident der GDCh, vorgenommen.

Mit dem Meyer-Galow-Preis für Wirtschaftschemie werden jährlich Wissenschaftler im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet, die eine aktuelle Innovation der Chemie erfolgreich in den Markt eingeführt haben. Im Fokus stehen dabei Markteinführungen, die vorrangig den Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Preis wird jährlich von der Meyer-Galow-Stiftung für Wirtschaftschemie verliehen, die bei der GDCh angesiedelt ist. Stifter ist Erhard Meyer-Galow, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Hüls und frühere Präsident der GDCh.

Zum Projekt:

Für einen nachhaltigen Umgang mit begrenzten Ressourcen müssen zunehmend erneuerbare Materialien und regenerative Energie verwendet werden. Auch Biodiversität muss respektiert und bewahrt werden, um sie für zukünftige Generationen zu erhalten. Waschaktive Substanzen, sogenannte Tenside, in Wasch-, Reinigungs- und reinigenden Körperpflegemitteln sollen vor diesem Hintergrund biologisch abbaubar sein, das bestmögliche (öko-)toxikologische Profil aufweisen, pflanzlich basiert sein und der landwirtschaftliche Anbau und die Logistik sollten eine möglichst geringe Umweltbelastung darstellen. Zunehmend werden daher erneuerbare Pflanzenöle für die Herstellung von Tensiden verwendet. Viele der verwendeten Pflanzenöle stammen aber nicht aus biodiversen Quellen, sondern basieren auf Palmkernöl oder auf Kokosöl.

Die Verwendung regionaler europäischer Pflanzenöle würde zu einer größeren Vielfalt führen. Allerdings sind solche Ölpflanzen anders zusammengesetzt als tropische: Die Kohlenstoffkette der Triglyceride europäischer Ölsaaten ist generell länger und abhängig von der Pflanzenart sind die enthaltenden Fettsäuren mehr oder weniger ungesättigt. Beides hat Einfluss auf die chemische Reaktivität und die anwendungstechnischen Eigenschaften. Aus diesem Grund ist zusätzlicher Forschungs- und Entwicklungsaufwand nötig, um solche Tenside auf Basis von Ölpflanzen der gemäßigten Klimazone in Rezepturen von Haushalts- und Körperpflegemitteln einzusetzen.

Dieser Herausforderung hat sich Edgar Endlein angenommen. Die verwendeten Zuckertenside bspw. auf Basis von Sonnenblumenöl sind fast vollständig aus erneuerbarem Kohlenstoff aufgebaut. Genau wie solche auf Basis von Rapsöl sind sie außerdem extrem mild und hautfreundlich, können stabile Schäume bilden und zeigen starke Emulgiereigenschaften. Dank seines innovativen und zukunftsgerichteten Denkens und Handelns konnte der Preisträger in den letzten Jahren erfolgreich die Tenside auf Basis regionaler europäischen Pflanzenöle in Wasch- und Reinigungsmitteln der Marke Frosch zur Anwendung führen. Seine Entwicklung und deren Markteinführung besitzen insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit einen besonderen Wert für die Gesellschaft.

Einen ausführlichen Beitrag über das Projekt veröffentlichte Edgar Endlein im CHEManager.

Zum Preisträger:

Edgar Endlein promovierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen in Organischer Chemie und trat 1994 in die Forschung bei Reckitt-Benckiser in Ludwigshafen ein. 2000 wechselte er in die Duftstoffentwicklung von Symrise. Anschließend war er drei Jahre lang Business Development Manager Specialties bei BASF, bevor er 2010 zu Werner & Mertz ging. Bei dem mehrfach für seine Nachhaltigkeit ausgezeichneten Mainzer Reinigungs- und Pflegemittelhersteller befasst er sich u.a. mit der Herstellung von Tensiden aus Pflanzenölen (nachzulesen bei CHEManager).

Bei CHEManager sehen Sie auch die Preisträger der vergangenen Jahre.

Kontakt

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