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Mitteldeutsche Kunststoffbranche erfolgreich wie nie zuvor

22.10.2013 -

K 2013: Mehr als 90 Aussteller aus Mitteldeutschland stellen sich dem internationalen Wettbewerb

Die 800 Unternehmen der mitteldeutschen Chemie- und Kunststoffindustrie mit über 84.100 Beschäftigten haben im Jahr 2012 rund 22 Milliarden Euro umgesetzt. Mehr als ein Drittel ihrer Produkte geht ins Ausland. Diese Leistungs- und Innovationskraft zeigten die über 90 Aussteller aus Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen auch auf der K 2013, der weltgrößten Messe für Kunststoff und Kautschuk, an Einzel- und Gemeinschaftsständen.
Ein Höhepunkt war dabei der Mitteldeutsche Tag am 17. Oktober, der bereits zum dritten Mal in Folge veranstaltet wurde. Im Rahmen eines Pressegespräches, Messerundgängen mit Landesvertretern sowie einer Abendveranstaltung am Gemeinschaftsstand der deutschen Hauptstadtregion konnte die Bedeutung der Kunststoffindustrie in diesem Wirtschaftsraum im Herzen Europas herausgestellt werden. Die Vertreter der vier mitteldeutschen Bundesländer stellten anlässlich der K 2013 neben den jüngsten Branchenzahlen auch die Neuauflage des Clusteratlas „Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland" der Öffentlichkeit vor.

"Der Clusteratlas zeigt die bisherigen Erfolge der chemischen und kunststoffverarbeitenden Industrie in Mitteldeutschland eindrucksvoll auf. Zugleich stehen wir vor großen Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf die künftige Ausgestaltung der Energie- und Rohstoffpolitik. Diese Prozesse werden wir mit der Neuaufstellung des Clusters aktiv begleiten", sagte Dr. Christoph Mühlhaus, Sprecher des Clusters Chemie/Kunststoffe Mitteldeutschland, anlässlich der Vorstellung der Broschüre.
Der Clusteratlas wird herausgegeben von der isw Gesellschaft für wissenschaftliche Beratung und Dienstleitung mit Sitz in Halle (Saale)und unterstützt durch die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt, die Wirtschaftsförderung Sachsen, die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen, die ZukunftsAgentur Brandenburg sowie die Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland.


Beeindruckendes Wachstum in Mitteldeutschland
Die Jahre 2011 und 2012 waren die erfolgreichsten Jahre in der mitteldeutschen Chemie- und Kunststoffbranche nach der Neustrukturierung des Industriezweiges in Mitteldeutschland. In allen vier Bundesländern - Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg - haben die Chemie und Kunststoffbranchen in den zurückliegenden zehn Jahren ein beeindruckendes Wachstum erlebt. Die Zahl der Betriebe in der Chemischen Industrie stieg in dieser Zeit von 226 auf 288, die der Kunststoffbranche von 444 auf 520. Der Umsatz in der Chemiebranche verdoppelte sich fast von 7,7 auf 14,4 Milliarden Euro. In der mitteldeutschen Kunststoffbranche kletterte der Umsatz von 4,2 Milliarden auf 8,1 Milliarden Euro. An der positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes in Mitteldeutschland waren beide Branchen in erheblichem Maße beteiligt. Die Beschäftigtenzahl in den Chemie-Unternehmen lag im Jahr 2002 bei gut 30 800 Männer und Frauen. Zehn Jahre später waren es mit 40 100 knapp 10 000 Jobs mehr. Noch deutlicher ist der Zuwachs an Beschäftigung in diesem Zeitraum bei der Kunststoff verarbeitenden Industrie. Dort kletterte die Anzahl der Arbeitsplätze von 30 300 auf 44 100.
Ralf Christoffers, Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten Brandenburg sagte anlässlich des Mitteldeutschen Tages: „Die Chemie- und Kunststoffindustrie ist eine Branche mit Tradition und Zukunft. In der brandenburgischen Stadt Erkner wurde im Jahr 1909 mit Bakelit weltweit erstmals ein vollsynthetischer Kunststoff industriell hergestellt. Brandenburg ist damit Wiege des modernen Kunststoffzeitalters. Heute stellt die Branche in Brandenburg jeden achten Arbeitsplatz im Verarbeitenden Gewerbe, zählt mit einem Anteil von rund 15 Prozent am Gesamtumsatz der brandenburgischen Industrie zu den wichtigsten Industriebranchen im Land. Um die Rahmenbedingungen für weiteres Wachstum zu schaffen, hat die Landesregierung mit dem Cluster Kunststoffe und Chemie ein klares Bekenntnis zur kunststoff- und gummiverarbeitenden sowie zur chemischen Industrie abgegeben."

Kunststoffbranche Top 5 der Industrie in Thüringen und Sachsen-Anhalt
Laut Matthias Machnig, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie in Thüringen „gehört die Kunststoffbranche schon heute zu den fünf wichtigsten Industriebranchen Thüringens und weist seit Jahren eine überdurchschnittliche Innovations- und Wachstumsdynamik auf. Mit unserer Industriepolitik wollen wir Thüringen weiter als innovatives Kunststoffland profilieren und gerade in diesem Bereich für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgen."
„Die Kunststoffbranche zählt zu den Top 5 der Industrie in Sachsen-Anhalt. Sehr erfreulich ist der erneute Zuwachs bei Beschäftigung und Umsatz im laufenden Jahr. Um ihre Marktpositionen zu behaupten und neue Märkte zu erobern, setzen viele kunststoffverarbeitende Unternehmen auf die K 2013. Sie ist eine gute Leistungsschau, auf der neue Trends und Innovationen der sachsen-anhaltischen Kunststoffbranche präsentiert werden können." Das sagte Sachsen-Anhalts Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft, Dr. Tamara Zieschang auf der Pressekonferenz zum Mitteldeutschen Tag auf der K 2013.

Sachsen gehört in Mitteldeutschland bei der Kunststoffverarbeitung zu den dynamischsten Ländern. Heute erarbeiten in ca. 150 Firmen rund 11.500 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Damit ist Sachsen nicht nur im mitteldeutschen Raum eine Hochburg der Kunststoffverarbeitung. Seit der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise konnte sich die sächsische kunststoffverarbeitende Industrie sehr gut entwickeln und liegt heute deutlich über dem Niveau von 2008. So stieg die Beschäftigung in der mittelständisch geprägten Branche in dieser Zeit um etwa 10 Prozent. Dabei hat sich die sächsische Kunststoffindustrie deutlich rasanter entwickelt als im Durchschnitt Deutschlands. Während deutschlandweit der Umsatz der Branche seit 2008 um rund sechs Prozent stieg, waren es in Sachsen 20 Prozent. Das Verhältnis von Umsatz und Beschäftigungswachstum macht deutlich, welch großen Produktivitätsschub die Kunststoffindustrie im vergangenen Jahrzehnt verzeichnen konnte.

Haute Couture aus Plaste und Elaste
In den Düsseldorfer Messehallen dreht sich noch bis Mittwoch alles um Kunststoff und Kautschuk. Kein Wunder, dass es auch Haute Couture aus dem schillernden Garn gibt. Anlässlich des Mitteldeutschen Tages auf der K 2013 haben Jungdesigner von der Magdeburger Schule für Mode & Design Materialien von Firmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg zu Kleidern, Hosen und Jacken verarbeitet. Im früheren Leben waren die Kunststoffe übrigens einmal Teppichgarne, Verpackung von Weihnachtsbäumen, PET-Flaschen oder Kartoffelsäcke. Selbst Säcke, die während des Hochwassers im Einsatz waren, sind in ihrem zweiten Leben schicke Haute Couture geworden.

 

 

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