Anlagenbau & Prozesstechnik

Monitoring-Verordnung einfach umsetzen

Endress+Hauser unterstützt bei der Ermittlung des CO2-Ausstoßes

24.01.2014 -

Mit Inkrafttreten der neuen EU Monitoring-Verordnung (MVO), die die Monitoring Leitlinien 2007 (ML) ablöst, wird bei der Bestimmung von Tätigkeitsdaten Wert auf die Qualität der eingesetzten Messinstrumente und deren bestimmungsgemäßen Einsatz in der Praxis gelegt. Aus diesem Grund wird der „maximal zulässige Fehler" definiert.

Existiert in einem Mitgliedstaat der EU ein gesetzliches Messwesen (wie in Deutschland), so können auf Grundlage der dort festgelegten maximal zulässigen Fehler von eichpflichtigen Messgeräten  vereinfachte Unsicherheitsnachweise erbracht werden. Ein Lösungspaket von Endress+Hauser (E+H) unterstützt am Emissionshandel beteiligte Betriebe bei der Ermittlung des CO2-Ausstoßes nach der Monitoring-Verordnung.

Der Emissionshandel fordert von den Unternehmen die kontinuierliche Überwachung und Ermittlung des CO2-Ausstoßes und eine jährliche Emissionsberichterstattung: Betreiber emissionshandelspflichtiger Anlagen müssen ihren Ausstoß seit Januar 2013 entsprechend der MVO und Anhang 2 des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes (TEHG) ermitteln und im anlagenspezifischen Überwachungsplan beschreiben.

Verschärfte Anforderungen
Die Anforderungen an die Messgenauigkeit haben sich mit Inkrafttreten der MVO verschärft. Durch regelmäßige Überprüfungen müssen Anlagenbetreiber nachweisen, dass die Gesamtunsicherheiten die Grenzwerte der geforderten Ebene einhalten. In der Praxis hat das unmittelbare Auswirkungen auf die Qualität der Messungen und deren bestimmungsgemäßen Einsatz und auf die kontinuierliche Überprüfung der eingesetzten Überwachungsmethoden, einhergehend mit der Qualitätssicherung für die verwendeten Messgeräte (Kalibrierung, Justierung, Prüfung). Ein Leitfaden der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt) hilft bei der Erstellung der Überwachungspläne. Ein Augenmerk richtet sich auf die Auswahl geeigneter Messinstrumente für die emissionsrelevanten Stoffmengen die Unsicherheitsbewertung von kalibrierten Messgeräten sowie zutreffend Maßnahmen bei Abweichungen von den MVO-Vorgaben.

Kalibrieren und Dokumentieren
Das MVO-Lösungspaket von E+H unterstützt bei der Umsetzung dieser Vorgaben. Es  besteht aus der Kombination praxisbewährter Messtechnik, akkreditierter Kalibrierdienstleistungen sowie Leistungen für eine Messunsicherheitsbetrachtung. Für die Volumenstrommessung flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe, die direkte Messung von Abgasströmen sowie die Bestimmung von Durchflussmengen in Energiekreisläufen, steht eine Vielzahl praxisbewährter Messverfahren zur Verfügung. So ist die Vortexmessung nach dem Wirbelablöseprinzip als äußerst robustes und bewährtes System mit hoher Langzeitstabilität prädestiniert für die zuverlässige Messung in Dampfanwendungen. Für sehr große Nennweiten sind Blenden und Staudrucksonden mit Differenzdruckmessungen gängig. Kommt es auf höchste Genauigkeiten, direkte Massemessung und Eichfähigkeit an, bieten Coriolis-Durchflussmessungen die ideale Lösung.

Muss der Nachweis der Messunsicherheit durch regelmäßige Kalibrierung erbracht werden, kann E+H alle Prozessmessgrößen sowohl vor Ort als auch im Werk gemäß ISO/IEC 17025 kalibrieren und per Zertifikat dokumentieren - unabhängig vom Hersteller für sämtliche Gerätetypen und Fabrikate, rückführbar und zertifiziert. Die Leistungen erstrecken sich von der Kalibrierung einzelner Messstellen bis zur Implementierung einer kompletten Kalibriermanagementlösung.

Bei zusammengesetzten Messstellen, etwa einer Staudrucksonde mit Differenzdruckmessung und Temperaturkompensation sowie nachgeschaltetem Energierechner, stellt sich die Frage nach der Gesamtunsicherheit der Messung unter Prozessbedingungen. Eine Gesamtgenauigkeitsberechnung, vereinfacht oder individuell, berücksichtigt alle prozessrelevanten Einflussfaktoren. Der Betreiber erhält ein Berechnungszertifikat und kann so die Qualität seiner Messstellen lückenlos, nach gängigen Standards dokumentieren und nachweisen.

Abwärme nachweisbar genutzt
GF Automotive entwickelt und produziert Gussteile für die Automobilindustrie in allen relevanten Gießverfahren (Sandgießen, Kokillengießen, Druckgießen) und Werkstoffen (Eisen, Aluminium, Magnesium). In ihrem Nachhaltigkeitsbericht 2011 hat GF ein Ziel veröffentlich - und liegt voll im Plan: Reduktion der CO2-Emissionen aus der Produktion um mindestens 20 %. Allein 11.000 Tonnen CO2 können durch Abwärmenutzung aus Schmelzöfen pro Jahr vermieden werden. Die Abwärme wird mittels Thermoölkreislauf durch ein angrenzendes Lebensmittelwerk genutzt, rund zwei Drittel des kompletten Energiebedarfs werden so abgedeckt. Da der Standort Singen erstmalig am Emissionshandel teilnimmt, müssen Abwärmemengen dokumentiert werden. Der Kalibrierservice führte bei den betroffenen Messstellen eine Bewertung hinsichtlich geeigneter Kalibrierverfahren durch. Nach Abstimmung mit GF Automotive erfolgte dann die Kalibrierung der Komponenten sowie eine Vergleichsmessung mittels Ultraschall-Messverfahren. Zusätzlich zu den Kalibrierzertifikaten erhielt GF eine Gesamtgenauigkeitsberechnung. Die Kalibrierungen und Berechnungen sollen nun in regelmäßigen Abständen erfolgen. So ist GF Automotive gerüstet, um alle Tätigkeitsdaten rückführbar dokumentieren zu können.