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Organometallkomplexe gegen Krebs

16.11.2011 -

Organometallkomplexe gegen Krebs. An der Ruhr-Universität Bochum werden in der Nachwuchsgruppe von Dr. Ulrich Schatzschneider Metallcarbonyl-Komplexe entwickelt, die beim Belichten Kohlenmonoxid freisetzen und dadurch zeitlich und räumlich präzise kontrolliert Krebszellen abtöten können.

Die lichtinduzierte Reduktion der Zellbiomasse ist dabei ähnlich effizient wie bei 5-Fluoruracil, einem seit langem in der Klinik angewandten Tumortherapeutikum. Ein Problem bei vielen chemotherapeutischen Ansätzen ist jedoch die fehlende Selektivität: Es werden neben den Krebszellen häufig auch gesunde Zellen zerstört.

In ihrer neusten Arbeit berichten die Bochumer Forscher über Peptide, die als „Transporter“ für solche zytotoxischen Metallkomplexe dienen und diese gezielt in Krebszellen einschleusen sollen. Wie solche und andere Metallkomplexe in Biomoleküle kommen, in die sie natürlicherweise nicht hineingehören untersucht die Gruppe von Prof. Nils Metzler-Nolte.

Sie nutzt die besondere chemische Reaktivität, die Metallverbindungen aufweisen können, um diese gezielt und an genau ausgewählte Orte in Biomoleküle einzuführen. Im vorliegenden Fall wurden Eisen- und Platinatome ausgewählt, die nicht nur in Peptide, sondern auch in Peptid-Nukleinsäuren (PNA) eingeführt wurden.

PNA sind vielversprechende Verwandte der DNA. Gelingt es, die guten chemischen Eigenschaften der PNA, die sich die „passende“ DNA von alleine suchen kann, mit den interessanten Eigenschaften von ausgewählten Metallkomplexen zu kombinieren, so eröffnen sich für die Forscher neue Möglichkeiten z.B. bei der Früherkennung oder Behandlung von Krankheiten wie Krebs oder bakteriellen Infektionen.

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