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Produktionsverzögerungen stabilisieren Polysilizium-Preis

10.07.2014 -

Steigende Nachfrage in China und Verzögerungen beim Hochfahren neuer Produktionskapazitäten werden den Polysilizium-Preis im dritten Quartal nach oben treiben, so die jüngste Analyse der Polysilizium-Marktforschungsfirma Bernreuter Research. "Wir erwarten, dass der Spotmarktpreis von aktuell 21 US-$/kg auf bis zu 23 US-$/kg klettern wird, bevor er bis Ende 2014 auf 18 bis 20 US-$/kg fällt", prognostiziert Johannes Bernreuter, Chef von Bernreuter Research und Autor des Polysilizium-Marktreports The 2014 Who's Who of Solar Silicon Production.

Ursprünglich sollten Polysilizium-Projekte mit einer Kapazität von insgesamt 66.000 t 2014 oder noch eher in Betrieb gehen. Doch bei allen gibt es Verzögerungen: Die neue Fabrik von Hanwha Chemical in Südkorea nahm Ende 2013 den Betrieb mit einer Jahreskapazität von 10.000 t auf, ist aber mit Schwierigkeiten beim Hochfahren der Kapazität konfrontiert. Die erste 6.200-t-Phase der neuen Fabrik von Tokuyama Corporation in Malaysia, die darauf ausgelegt ist, hochreines Silizium für die Halbleiterindustrie zu produzieren, ist auf Probleme mit den Fertigungsanlagen gestoßen und hat infolgedessen den Probebetrieb unterbrochen. Die zweite 13.800 t-Phase braucht zwar nur die weniger anspruchsvollen Spezifikationen für Solarqualität zu erfüllen; es bleibt aber abzuwarten, ob sie wie angekündigt im dritten Quartal die Produktion starten wird.

SMP, ein Joint-Venture von SunEdison mit Samsung Fine Chemicals in Südkorea, hat die Inbetriebnahme seiner 10.000 t-Fabrik, die Fließbettreaktor-(FBR-) Technologie nutzt, auf die zweite Hälfte 2014 verschoben; das Gleiche passierte mit dem ersten 10.000 t-Abschnitt der 25.000 t-FBR-Fabrik des chinesischen Marktführers GCL-Poly Energy. Da beide Unternehmen jeweils eine neue Technologie-Generation für den FBR-Prozess einführen, der sowieso schwer zu beherrschen ist, sind weitere Verzögerungen beim Hochfahren wahrscheinlich.

Obwohl der chinesische Hersteller Daqo New Energy plant, seine Expansion von 6.150 auf 12.150 t bis Ende 2014 abzuschließen, wird das Hochfahren erst 2015 beginnen. Das 10.000 t-Projekt von OCI in Südkorea zur Beseitigung von Produktionsengpässen wird erst im dritten Quartal 2015 in Betrieb gehen.

"Wir rechnen damit, dass von den neuen Kapazitäten nur 10.000 bis 15.000 t bis Ende 2014 wirksam werden", sagt Bernreuter. "Ein Überangebot wird deshalb dieses Jahr kein Thema sein, aber 2015 zurückkehren."

Die Entwicklung des Polysilizium-Preises wird von der Nachfrage der Photovoltaikindustrie abhängen. Das Bottom-up-Szenario von Bernreuter Research für die 2014 neu installierte PV-Leistung steht aktuell bei 47 GW (siehe Tabelle im Anhang) - unter der Annahme, dass China im zweiten Halbjahr stark zulegen wird. Während dies ein Wachstum von 22 % gegenüber den 38,5 GW vom vergangenen Jahr bedeuten würde, planen führende Solarmodul-Anbieter im Schnitt eine Absatzsteigerung von 30 %, was sogar Neuinstallationen von 50 GW ergäbe. Im niedrigeren Fall fiele der Polysilizium-Spotpreis bis Jahresende auf etwa 18 US-$/kg, während er im höheren näher bei 20 US-$/kg läge. "Ab Ende 2014 werden die Preise wieder im Abwärtstrend sein", resümiert Bernreuter.

Mehr Details über den Polysilizium-, Solar- und Halbleiter-Markt liefert das 2014 Who's Who of Solar Silicon Production. Der 124-Seiten-Report enthält Prognosen zu Angebot, Nachfrage, Preisen und Produktionskosten von Polysilizium bis einschließlich 2017 sowie die jüngsten Firmen- und Technologie-Entwicklungen.

 

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