Chemie & Life Sciences

PU-Harze: BMS gründet Tochtergesellschaft Viverso

11.06.2012 -

PU-Harze: BMS gründet Tochtergesellschaft Viverso

Im Vergleich zu anderen Beschichtungssystemen verzeichnen Lacke und Klebstoffe auf Polyurethanbasis zurzeit weltweit ein überdurchschnittliches Wachstum von etwa 5 % pro Jahr, erläuterte Dr. Joachim Wolff, Mitglied des Executive Committee von Bayer MaterialScience (BMS) und Leiter der Business Unit CAS auf einer Pressekonferenz während der European Coatings Show im Mai in Nürnberg. Desweiteren kündigte Wolff die Gründung eines Tochterunternehmens namens Viverso an, das die Belieferung der Kunden mit Standard-Harzen übernehmen soll. Viverso soll nach einem neuen Geschäftsmodell arbeiten und damit eine verlässliche Belieferung zu wettbewerbsfähigen Preisen sicherstellen.

Mit fast 1,5 Mrd. € Umsatz im vergangenen Jahr hatte die Business Unit CAS mit weltweit 2.300 Mitarbeitern einen Anteil von etwa 15 % am Gesamtumsatz von Bayer MaterialScience. Im Zeitraum von 2007 bis 2009 sind, so Wolff, Gesamtinvestitionen von 254 Mio. € in neue Anlagen sowie den Ausbau bestehender Einrichtungen geplant. Das Polyurethan- Rohstoffprogramm für die Herstellung von Lacken, Kleb- und Dichtstoffen umfasst Polyisocyanate, Prepolymere, Dispersionen, Harze für UV- strahlenhärtende Systeme sowie konventionelle Harze. Damit verfügt BMS über ein sehr breites Portfolio an Rohstoffen für die unterschiedlichsten Anforderungen und Anwendungen. Aktuelle Forschungsgebiete sind medizinische Beschichtungen, Kosmetik, Papier, Druck und Druckfarben, holografische Datenträger sowie Nano- Hybrid- Beschichtungen.

Markttrends

Der Weltmarkt für Polyurethanlacke und -klebstoffe ist sehr dynamisch, sagte Wolff. Im Vergleich zu anderen Beschichtungssystemen verzeichneten solche auf Basis der Polyurethanchemie zurzeit weltweit ein überdurchschnittliches Wachstum von 5 % pro Jahr. Dies liege zum einen an ihren einzigartigen Eigenschaften und ihrer Eignung für viele verschiedene Substrate und Einsatzgebiete. Zum anderen setze sich die Business Unit CAS durch kontinuierliche Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen intensiv für die Erschließung neuer Anwendungsmöglichkeiten ein und fungiere damit als Wachstumstreiber.

Insbesondere steige die Nachfrage nach wässrigen Polyurethan- Dispersionen und UV-strahlenhärtenden Lackund Klebstoffrohstoffen. Dies sei kaum überraschend, so Wolff, denn lösemittelarme Beschichtungen oder gar solche, die frei sind von flüchtigen organischen Bestandteilen, zeichneten sich durch hohe Umweltverträglichkeit aus und erfüllten bereits heute die künftig gültigen Grenzwerte der VOC-Richtlinie.

Ein besonders starkes Nachfragewachstum sieht BMS in den Regionen Asien-Pazifik und Osteuropa. Dies betrifft sowohl die Belieferung mit Rohstoffen als auch die Nachfrage nach technischem Service. Die Business Unit CAS sei die erste Einheit von BMS gewesen, die am integrierten Standort Shanghai von Bayer Produktionsanlagen in Betrieb genommen habe. „Inzwischen erweitern wir aufgrund der steigenden Nachfrage bereits die Kapazitäten und bauen noch eine weitere Anlage“, sagte Wolff. Zusätzlich werden in der Region Asien-Pazifik sowie im Nahen Osten und in Russland neue, kundennahe technische Servicezentren aufgebaut.

Ausbau der Produktionsanlagen

Seinen „wichtigsten Produktionsstandort“ für Polyurethan- Lack- und -Klebstoffrohstoffe in der Region Asien-Pazifik, Shanghai, baut BMS derzeit konsequent weiter aus. Dabei setzt man im Interesse größtmöglicher Effizienz auf Economy- of-Scale-Anlagen mit neuester Technologie. Derzeit wird in Shanghai eine neue Produktionsanlage für wässrige Polyurethan-Dispersionen gebaut, die in umweltverträglichen Lacken und Klebstoffen eingesetzt werden. Sie wird, so Wolff, eine Kapazität von 20.000 t/a haben und soll im Jahr 2008 in Betrieb gehen.

Die dort im Jahr 2003 gebaute Produktion für aliphatische Polyisocyanate des Typs Desmodur N mit 11.500 t/a soll im kommenden Jahr erweitert werden. Bei den aromatischen Polyisocyanaten des Typs Desmodur L plant BMS bis Ende dieses Jahres fast eine Verdopplung der ursprünglichen Anlagenkapazität von 11.000 auf 20.500 t/a. Und bereits im September 2006 wurde dort eine neue Anlage für Hexamethylen- Diisocyanat (HDI) mit 30.000 t/a eingeweiht.

Neues Geschäftsmodell für konventionelle Harze

Neben den wachstumsorientierten neueren Produktlinien will BMS das bestehende Geschäft mit konventionellen Harzen wie Alkydal, Roskydal, Desmophen A etc. natürlich fortführen, benötigt dafür aber schlanke und sehr effiziente Strukturen. Zu diesem Zweck will BMS eine Gesellschaft mit dem Namen Viverso gründen, sagte Wolff. Diese solle mit einem neuen Geschäftsmodell auf Basis schlanker und einfacher Prozesse die weitere Vermarktung übernehmen. Als Geschäftsführer ist Rüdiger Held vorgesehen. Viverso wird als 100prozentige Tochter der Bayer MaterialScience AG geführt werden. Viverso ist auf hohe Produktqualität und reibungslose Belieferung fokussiert und steht für wettbewerbsfähige Preise.

Der Kunde tritt mit Bayer MaterialScience im Internet über eine einfach zu nutzende Schnittstelle in Kontakt und kann darüber rund um die Uhr Bestellungen aufgeben, seinen Auftragsbestand abfragen und vieles mehr. Unsere Kunden werden von einfachen und transparenten Geschäftsregeln und standardisierten Transaktionen via Internet profitieren. Wir planen die Einführung von Viverso zu Beginn des kommenden Jahres. Wir werden im Lauf dieses Jahres auf unsere Kunden zugehen, um sie auf die Markteinführung von Viverso vorzubereiten.

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