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Ratiopharm erwägt Stellenstreichungen

17.10.2011 -

Ratiopharm erwägt Stellenstreichungen. Der zum Verkauf stehende Generika-Hersteller Ratiopharm erwägt, Stellen zu streichen. Im aktuellen Geschäftsjahr sollen effizientere Strukturen geschaffen und damit die Kosten weiter gesenkt werden, teilte das Unternehmen mit. Das könne auch die Streichung von Stellen beinhalten, sagte ein Unternehmenssprecher. Noch sei nicht klar, ob damit dann auch Kündigungen verbunden sein werden.

Details müssten in den nächsten Wochen oder Monaten geklärt werden. Mit einem im Oktober gestarteten Projekt soll die Wettbewerbsfähigkeit des zur Merckle-Gruppe gehörenden Unternehmens verbessert und die Marktposition ausgebaut werden. „Um die Erfolge nachhaltig zu sichern und unsere Marktposition weiter auszubauen, müssen wir 2009 alles daran setzen, unser Unternehmen für die Herausforderungen der sich verändernden Märkte fit zu machen“, teilte Oliver Windholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ratiopharm- Gruppe mit.

Der Generika-Hersteller steigerte seinen Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr auf 1,9 (Vorjahr: 1,8) Mrd. €. Das Pharmaunternehmen legte vor allem im Ausland zu. Dort stiegen die Umsätze um 7 % auf 1,1 Mrd. €. In Deutschland konnte die Gruppe im vergangenen Geschäftsjahr 840 Mio. € und 3 % mehr als 2007 umsetzen. Die Umsatzanteile im Generikamarkt stiegen von 18,7 % im Januar auf 20,6 % im Dezember.

Anfang Januar hatten die Merckle-Gruppe und die rund 30 Gläubigerbanken den Verkauf von Ratiopharm beschlossen. Nur unter dieser Bedingung wollten die Banken einen rettenden Überbrückungskredit gewähren. Allerdings soll der Pharmaproduzent wegen des derzeit schlechten Marktumfeldes nicht in diesem Jahr verkauft werden. In einem ersten Schritt müsse ein Treuhänder gefunden werden, der den Verkauf organisiert.

Firmenmogul Adolf Merckle hatte sich Anfang Januar das Leben genommen, nachdem er die Zerschlagung seines Firmengeflechts noch selbst unterzeichnet hatte. Seiner Familie zufolge hatte er es nicht verkraftet, die Kontrolle zu verlieren.