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Roche übernimmt Spark Therapeutics

26.02.2019 -

Roche übernimmt Spark Therapeutics vollständig in einer reinen Bartransaktion zum Preis von 114,50 USD pro Aktie. Daraus resultiert ein Gesamttransaktionswert von 4,3 Mrd. USD auf vollständig verwässerter Basis. Dieser Preis entspricht einem Aufschlag von rund 122% auf den Schlusskurs der Aktie vom 22. Februar 2019 sowie einem Aufpreis von ca. 19% bezogen auf den 52-Wochen-Höchstkurs der Aktie am 9. Juli 2018. Die Übernahmevereinbarung wurde von den Verwaltungsräten beider Unternehmen einstimmig genehmigt.

Gemäß der Übernahmevereinbarung wird Roche ein promptes Übernahmeangebot starten, um alle ausstehenden Stammaktien von Spark Therapeutics zu erwerben. Spark Therapeutics wird gleichzeitig eine Erklärung herausgeben, in welcher der Verwaltungsrat den Aktionären des Unternehmens einstimmig empfiehlt, Roche ihre Aktien anzudienen.

Das Pharmaunternehmen mit Sitz in Philadelphia, Pennsylvania (USA), ist ein voll integriertes Unternehmen, das sich der Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von Gentherapien gegen genetische Krankheiten wie Erblindung, Hämophilie, lysosomale Speicherkrankheiten und neurodegenerative Erkrankungen verschrieben hat.

Das am weitesten fortgeschrittene klinische Projekt ist SPK-8011, eine neuartige Gentherapie zur Behandlung von Hämophilie A. Der Start der Phase 3 der klinischen Studien ist für das Jahr 2019 geplant. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen das Medikament SPK-8016, das sich in einer Phase 1/2-Studie bei Hämophilie A mit Inhibitoren befindet. Spark Therapeutics war das erste Unternehmen, das 2017 von der FDA die Zulassung für eine Gentherapie gegen eine genetische Erkrankung erhielt. Das vom Unternehmen in den USA vermarktete Luxturna (Voretigene Neparvovec-rzyl) ist eine Gentherapie für die Behandlung von Patienten mit Netzhautdystrophie und bestätigter bialleler Mutation des RPE65 Gens. Die Europäische Kommission hat Luxturna 2018 die Marktzulassung erteilt.

Weitere klinische Programme des Unternehmens sind: SPK-9001, eine Gentherapie für die mögliche Behandlung der Hämophilie B in Phase 3, sowie SPK-7001 gegen Choroideremie in Phase 1/2. Das Unternehmen entwickelt darüber hinaus SPK-3006 gegen die Pompe-Krankheit sowie SPK-1001 gegen die CLN2-Krankheit, eine Form des Batten-Syndroms. Es wird erwartet, dass die klinische Entwicklung dieser Therapiekandidaten im Jahr 2019 beginnen kann. Das Unternehmen hat weitere präklinische Forschungsprogramme gegen die Huntington-Krankheit und gegen Morbus Stargardt.

Severin Schwan, CEO von Roche: „Das ausgewiesene Know-how von Spark Therapeutics in der gesamten Wertschöpfungskette der Gentherapie eröffnet wichtige neue Möglichkeiten für die Behandlung schwerer Krankheiten. Insbesondere das Forschungsprogramm von Spark Therapeutics gegen Hämophilie A könnte Menschen, die mit dieser Krankheit leben, künftig eine neue Therapiemöglichkeit bieten. Wir freuen uns auch, die Investitionen in das breitgefächerte Produktportfolio von Spark Therapeutics und das Engagement am Standort Philadelphia als Kompetenzzentrum fortzusetzen.“ Spark Therapeutics wird seine Geschäftstätigkeit als unabhängiges Unternehmen innerhalb der Roche-Gruppe von Philadelphia aus fortsetzen.

„Als einziges Biotechnologieunternehmen, das eine Gentherapie gegen eine genetische Erkrankung in den USA erfolgreich auf den Markt gebracht hat, verfügen wir über einzigartige Kompetenzen in der Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung von Gentherapien. Doch die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten, die mit genetischen Erkrankungen leben müssen, und ihrer Angehörigen sind immer noch dringlich und enorm“, so Jeffrey D. Marrazzo, CEO von Spark Therapeutics. „Mit seiner weltweiten Präsenz und umfangreichen Ressourcen wird Roche uns dabei unterstützen, die Entwicklung weiterer Gentherapien gegen weitere Erkrankungen und zum Nutzen von noch mehr Patienten zu beschleunigen und unsere Vision einer Welt voranzutreiben, in der das Leben nicht durch genetische Erkrankungen eingeschränkt wird.“