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Roche verlängert Frist und warnt Illumina

25.03.2012 -

Roche wirbt bei den Aktionären von Illumina für sein milliardenschweres Übernahmeangebot. Der Schweizer Pharma- und Diagnostikakonzern hat sein Übernahmeangebot für den US-Gentechnikspezialisten Illumina erneut verlängert. Nun können die Illumina-Aktionäre ihre Titel bis zum 20. April andienen. Alle anderen Bedingungen der Kaufofferte bleiben jedoch unverändert. Roche bietet weiterhin 44,50 US-$ je Illumina-Aktie oder insgesamt rund 5,7 Mrd. US-$. Die Amerikaner lehnen das Angebot als unzureichend ab und wollen auch nicht mit den Schweizern verhandeln.

Seit der Veröffentlichung der Offerte Ende Januar liefern sich die beiden Firmen einen Schlagabtausch: Illumina mischte Giftpillen und Roche nominierte Kandidaten, bei deren Wahl die Schweizer die Mehrheit im Verwaltungsrat von Illumina erlangen würden. Illuminas Management hatte erst am Montag seine Aktionäre aufgefordert, Roche bei der Aktionärsversammlung am 18. April eine Absage zu erteilen. Roche bewies bei früheren Übernahmen allerdings einen langem Atem: Sowohl bei der US-Diagnostikfirma Ventana als auch beim amerikanischen Biotechnologiekonzern Genentech zog sich der Poker monatelang hin. Und in beiden Fällen griff Roche schlussendlich tiefer in die Tasche. Beobachter gehen davon aus, dass die Schweizer auch bei Illumina nachlegen müssen.

Roche-Chef Dr. Severin Schwan warnte, der kalifornischen Firma blase wegen der Unsicherheit über die Entwicklung der öffentlichen Gesundheitsausgaben sowie der steigenden Konkurrenz und rasanten Fortschritte in der Gensequenzierung der Wind ins Gesicht. Illumina benötige beträchtliche Investitionen in die Forschung und in den Vertrieb. Die Offerte biete den Aktionären Wertsicherheit und Liquidität.

Gegenwind spürt die Pharmabranche gegenwärtig auch auf Wachstumsmärkten. Angesichts zunehmender Kritik an den Medikamentenpreisen in Indien senkt Roche auf dem Subkontinent die Preise von zwei seiner wichtigsten Arzneien, den Krebsmedikamenten Herceptin und Mabthera/Rituxan. Sie sollen unter einem eigenen Markennamen in Indien zusammen mit dem örtlichen Hersteller Emcure Pharmaceuticals "bedeutend" günstiger vertrieben werden. In der Branche geht die Befürchtung um, der Beschluss des indischen Patentamts, das eine Zwangslizenz gegen Bayer verhängte (vgl. Meldung und Interview auf Seite 6) könnte ein Präzedenzfall werden. Ähnliche Schritte bei anderen Medikamenten gegen lebensbedrohliche Krankheiten wie etwa Aids könnten folgen.

Das "Wall Street Journal" hatte berichtete, Roche wolle mit dem Schritt die deutlich günstigere Konkurrenz von Generika-Anbietern in Indien ausbremsen. Ein Roche-Sprecher sagte, das Angebot richte sich sowohl an die große Zahl von Betroffenen, die die Arzneien derzeit aus eigener Tasche bezahlen, als auch an Regierungsstellen.

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