Anlagenbau & Prozesstechnik

Sensorikbranche rechnet mit einem deutlichen Wachstumsschub durch Industrie 4.0

Smarte Winzlinge auf dem Vormarsch

28.06.2017 -

Die etwa 2.500 Hersteller, Händler und Dienstleister für Sensorik und Messtechnik in Deutschland beschäftigen ca. 250.000 Mitarbeiter und erwirtschaften rund 35 Mrd. € im Jahr. AMA-Geschäftsführer Thomas Simmons skizziert hier, in welchen Bereichen die Branche ihre Zukunftschancen sieht.

Der Verband befragt seine rund 460 Mitglieder regelmäßig zur wirtschaftlichen Entwicklung. Die Ergebnisse des letzten Jahres zeigten deutliche Umsatzzuwächse. Die Sensorik und Messtechnik erwirtschaftete im zurückliegenden Jahr ein Umsatzplus von 4 %, investierte 2 % mehr und steigerte die Exportquote um sieben Prozentpunkte. In diesem Jahr plant die Branche höhere Investitionen und setzt auf einen weiteren Personalausbau. Annähernd 90 % der AMA Mitglieder sehen in der Digitalisierung und der Vernetzung der industriellen Produktion gute Chancen für das eigene Unternehmen.

Sensorik für die Industrie 4.0
Die großen Themen der Branche sind derzeit Industrie 4.0 und das Internet of Things (IoT). Wie wird morgen produziert, welche neuen Geschäftsmodelle ergeben sich für Sensor- und Messtechnikhersteller? Industrie 4.0 und des IoT basieren auf den Daten die von Sensoren erfasst und von der Messtechnik ausgewertet werden. Daher gehen die Mitglieder des AMA Verbands davon aus, dass die Branche durch die Indus­trie 4.0 und das IoT nochmals einen deutlichen Wachstumsschub erhalten wird.
Als entscheidenden Vorteil sehen die Sensor- und Messtechnikhersteller ihr tiefes und breites Expertenwissen, woraus sich für die Branche ein besonderer Know-how-Vorsprung ergibt. Sensor- und Messtechnik-Spezialisten kennen anwendungsspezifische Anforderungen und passen die Technik daraufhin an.
Weiteres Wachstum sieht die Branche in den Zukunftsprojekten: CO2-neutrale, energieeffiziente und klimaangepasste Stadt, den intelligenten Umbau der Energieversorgung, die nachhaltige Mobilität, internetbasierte Dienste für die Wirtschaft, Industrie 4.0 und sichere Identität. Allein diese Beispiele lassen ahnen, welche Herausforderungen die Forschung und Industrie zu bewältigen haben. Sensoren und Messtechnik liefern die entscheidenden Daten und sind somit unerlässlich für die Lösungen dieser technischen und gesellschaftlichen Herausforderungen.

Smarte Sensoren stärken die Wertschöpfungskette
Dadurch steigt der Bedarf an Sensoren insgesamt und der an smarten Sensoren insbesondere. Gefragt ist die intelligente Verknüpfung von verschiedenen Sen­sordaten mit anderen Informationen. Ob die Lokalisierung durch GPS oder WLAN oder modellbasiertes Wissen über den Prozess, so dass Sensoren mittels intelligenter Algorithmen schon im Feld entscheiden können, welche Ereignisse gemeldet werden müssen. Gleichzeitig wird auch die intelligente Verknüpfung von verschiedenen Sensordaten untereinander immer wichtiger.
Der Einsatz der Smarten Sensoren ist so vielfältig wie die sehr verschiedenen Anwenderindustrien. Smarte Sensorsysteme ermöglichen es Sensor- und Messtechnik-Anwendern, die eigenen Services zu erweitern und neue Angebote zu offerieren. Es geht zukünftig um das Zusammenwirken innerhalb der gesamten Lieferkette. Dafür braucht man neben smarten Sensoren auch neue Geschäftsmodelle, die die Daten aus intelligenten Produkten und der Fabrikation für Smart Services nutzen.
Die Sensorik und Messtechnik zeichnet sich durch einen hohen Innovationswillen aus, mit einer 10 % Quote von Forschungs- und Entwicklungsausgaben, verglichen zum Umsatz. Der internationale Markterfolg der Branche belegt das bereits heute. Die Methoden der Industrie 4.0 halten Einzug sowohl in der eigenen Fertigung, als auch in der Wertschöpfungskette der Produkte und Dienstleistungen ihrer Kunden. Damit zeichnet sich Sensorik und Messtechnik als zukunftsorientierte Schlüsselbranche technischer Innovationen aus.

Sensoren in der Prozesstechnik
Die Innovationszyklen in der Prozesstechnik sind zwar länger als anderswo, trotzdem beobachten wir hier in den letzten Jahren einen deutlichen Wandel in der Sensorik und Messtechnik. Zunehmend spielen ‚smarte‘ Sensorsysteme, die neben der eigentlichen Messgrößenerfassung auch die Signalaufbereitung und Signalverarbeitung in einem Gehäuse vereinigen, eine immer wichtigere Rolle.
Die Zukunft der Prozesstechnik wird komplexer und diese komplexen Prozesse werden durch lernfähige, automatische und rückgekoppelte Systeme wirtschaftlich automatisiert. Durch eine Veränderung in der Informations- und Kommunikationstechnik, bieten sich dadurch für die Prozessführung neue Chancen. Zudem vereinfachen ‚smarte‘ Sensoren trotz ihrer Komplexität häufig den Einsatz durch sogenannte ‚Plug and Play‘-Anwendungen. Je mehr „Intelligenz“ in den Sensor in Form anspruchsvoller Signalverarbeitungsalgorithmen integriert wird, desto mehr Möglichkeiten der Selbstüberwachung und Rekonfiguration ergeben sich.
Ein Beispiel liefert die Firma Dräger, die bereits den Schritt vom Messtechnik-Lieferanten hin zum Messwert-Lieferanten im Bereich Industrial Safety vollzogen hat. Dräger bietet einen Container mit Messgeräten mit einer allabendlichen Wartung an, die bei Großrevisionen in Raffinerien benutzt werden. Die Abrechnung erfolgt bereits auf Basis der genutzten Messwerte. Damit ist die Sensorik und Messtechnik mehr Treiber, als Getriebene in der Entwicklung neuer Geschäftsideen, die sich weit über die bisherigen Angebote hinaus entwickeln.

Die Mission von AMA
Der AMA Verband vernetzt die Innovatoren im Umfeld der Sensorik und Messtechnik. Die verbandseigene Fachmesse Sensor+Test und die AMA Zentren auf Messen im In- und Ausland laden interessierte Besucher zum Innovationsdialog ein. AMA Mitglieder diskutieren branchenrelevante Themen in diversen Arbeitskreisen. Jährlich erscheint der aktuelle AMA Branchenführer als Printausgabe und online, der die Produkte und Dienstleistungen der AMA Mitglieder abbildet.
Der AMA Wissenschaftsrat lädt Vertreter aus Industrie und Wissenschaft regelmäßig zu aktuellen Themen ein und veröffentlicht die Studie „Sensor Technologien“. AMA veranstaltet zudem alle zwei Jahre die wissenschaftlichen AMA Kongresse: Sensor und IRS2. Der Verband publiziert das ‚Open Access Journal: Journal of Sensors and Sensorsystems‘ und ermöglicht Lesern damit einen kostenfreien Zugang zu neuesten hochwertigen Forschungsergebnissen. Alljährlich lobt der Verband den AMA Innovationspreis aus und bietet ein breites Seminarprogramm zur Sensorik und Messtechnik an.

Kontakt

AMA Verband für Sensorik und Messtechnik e.V.

Sophie-Charlotten-Str. 15
14059 Berlin

+49 30 22190362 0
+49 30 22190362 40

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