Standorte & Services

Standortentwicklung mit „Pufferzone“

Branchenspezifisches Flächenportfolio für den Industriepark Höchst

07.12.2010 -

Auf der Grundlage eines branchenspezifischen Flächenportfolios werden bei Neuansiedlungen im Industriepark Höchst die besonderen Bedürfnisse von Chemie-, Pharma- und Biotech-Unternehmen sowie auch von industriellem Gewerbe berücksichtigt. Das Konzept nutzt dabei Synergien aus den in vielen Jahren gewachsenen Flächen- und Verbundstrukturen. Neuestes Ansiedlungsprojekt im Bereich der Infrastrukturzone ist eine Bioerdgasaufbereitungsanlage, die ab 2011 umweltfreundlich gewonnene Energie in das öffentliche Netz speisen wird.

Anfang November wurde der Grundstein für das neue Bauprojekt im Industriepark Höchst gelegt: Der hessische Energieversorger Mainova und der Betreiber des Industrieparks Höchst, Infraserv Höchst, errichten gemeinsam eine Biogasaufbereitungsanlage. Für dieses Projekt haben die beiden Unternehmen die Gesellschaft Infranova Bioerdgas GmbH gegründet. Infranova investiert fünf Millionen Euro in das Vorhaben und wird die neue Bioerdgas-Aufbereitungsanlage auch betreiben. Den Rohstoff für die Anlage liefert die in der Nachbarschaft gelegene Biogasanlage von Infraserv Höchst. Nach der Fertigstellung in 2011 wird dort das Biogas, das in der Biogasanlage von Infraserv Höchst aus Klärschlämmen und organischen Abfällen gewonnen wird, auf Erdgasqualität aufbereitet und anschließend in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist.
„Im Rahmen unseres Energieversorgungskonzeptes für den Industriepark arbeiten wir kontinuierlich daran, die Energie für unsere Kunden am Standort möglichst effizient bereitzustellen und gleichzeitig die Nutzung regenerativer Energien auszubauen", erläuterte Infraserv-Geschäftsführer Dr. Roland Mohr. „Ein wichtiger Baustein in diesem Versorgungskonzept ist unsere Biogasanlage, die nun den Rohstoff für die neue Biogas-Aufbereitungsanlage liefert. Wir freuen uns, mit der Bereitstellung dieses klimaschonend hergestellten Bioerdgases bald auch über die Grenzen des Industrieparks hinaus einen Beitrag zur ökonomisch sinnhaften und ökologisch verträglichen Energieerzeugung beizutragen."

Biogasanlage liefert Strom und Dampf aus Abfällen
Bereits 2007 hatte Infraserv Höchst die Biogasanlage in Betrieb genommen, in der ein Teil der am Standort anfallenden Klärschlämme zusammen mit organischen Abfällen, so genannten Co-Substraten wie Fermentationsrückständen, überlagerten Lebensmitteln oder anderen organischen Abfällen, in Biogas umgewandelt werden. Diese Anlage, für die eigens ein Verfahren entwickelt wurde, um industrielle Klärschlämme mit Co-Substraten zu verarbeiten, ist eine der größten ihrer Art in Deutschland. Anders als bei vielen anderen Biogas-Anlagen werden im Industriepark Höchst keine landwirtschaftlichen Nahrungsmittel eingesetzt. Ein Teil des produzierten Biogases wird in drei Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von Strom und Dampf für die produzierenden Unternehmen im Industriepark eingesetzt, der Großteil davon wird nach einer entsprechenden Aufbereitung in das öffentliche Netz eingespeist.

Biogas für das öffentliche Netz
Die Aufbereitung des Biogases geschieht in der neuen Biogas-Aufbereitungsanlage von Infranova. Damit der Rohstoff die Qualität von marktüblichem Erdgas erreicht, müssen dem Biogas zunächst alle unerwünschten Begleitstoffe entzogen werden. Nach dieser Reinigung wird dieses so genannte Bioerdgas auf Netzdruck verdichtet und in das öffentliche Erdgasnetz eingespeist. Ab 2011 wird Mainova seine Kunden mit bis zu 80.000 MWh Bioerdgas pro Jahr versorgen, was beispielsweise dem Verbrauch von etwa 4.000 Haushalten entspricht. Durch den Ersatz von konventionellem Erdgas durch klimafreundlich gewonnenes Bioerdgas aus dem Industriepark Höchst wird zum einen die begrenzt verfügbare Ressource Erdgas geschont und zum anderen werden die Kohlendioxid-Emissionen jährlich um bis zu 16.000 t reduziert.
Die neue Anlage wird derzeit am westlichen Rand des Industrieparks Höchst errichtet und fügt sich damit in den komplexen Entsorgungsverbund ein. Dieser Anlagenverbund an der Peripherie des Standortes ist Teil des Flächenportfolios, das Infraserv Höchst als Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst in Frankfurt, einem der größten Chemie- und Pharmastandorte in Europa, für Neuansiedlungen entwickelt hat.

„Pufferzone" rund um den produktiven Kern
Bei der Entwicklung des Portfolios für den 4,6 km2 großen Industriepark Höchst wurden nicht nur unterschiedliche Bedarfe an Energielieferungen, Entsorgungsmöglichkeiten und Logistik-Verbindungen berücksichtigt, sondern auch die umweltrelevanten Auswirkungen wie Emissionen und das mögliche Gefährdungspotenzial. Das Flächenportfolio enthält dementsprechend sowohl Entwicklungsflächen für Produktionsbetriebe wie auch vollständig ausgestattete Laborflächen in Mietgebäuden.
Das Flächenmanagement folgt dabei dem Grundgedanken einer gegenüber dem Umfeld des Industrieparks abgestuften Zonierung von der Peripherie zum Zentrum, wobei die ausgewiesenen Flächen für Chemie und Pharma die produktionsorientierte Kernzone bilden. Der Gürtel um diese Kernzone umfasst Einrichtungen der Ver- und Entsorgungsinfrastruktur, daneben bilden Administration und Ausbildung sowie Forschung eine „Pufferzone" zum Umfeld. Historisch gewachsen und noch immer erhalten ist dabei der repräsentative Charakter des Hauptzuganges am östlichen Rand des Industrieparks Höchst als Nutzungsbereich für Administration und Ausbildung. Daran schließen sich zur Mitte hin Fertigungen und Werkstätten, gewerbliche und logistische Einrichtungen sowie Produktionsstandorte mit mittlerem Gefährdungspotenzial an.
Von 547.000 m2 verfügbarer Ansiedlungsfläche stehen derzeit 56 % für Chemie und Pharma zur Verfügung, 13 % sind für industrielle Biotechnologie und 31 % für Hochtechnologie und das industrielle Gewerbe optimal geeignet. Dabei können Neuansiedlungen von dem Produktions- und Know-how-Verbund des Industrieparks profitieren, in dem 90 Unternehmen mit ihren 22.000 Mitarbeitern ein vielfältiges Netzwerk bilden.

 

Kontakt

Infraserv GmbH & Co. Höchst KG

Industriepark Höchst, Gebäude C 770
65926 Frankfurt am Main
Deutschland

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