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Start für Kunststoff-Herstellung mit Kohlendioxid in Dormagen rückt näher

14.07.2015 -

Bayer MaterialScience ist wieder einen großen Schritt weiter auf dem Weg CO2 zur Kunststoff-Produktion zu nutzen. Dazu wird derzeit am Standort Dormagen eine Produktionsstraße errichtet, in die jetzt als Herzstück ein 25 t schwerer chemischer Reaktor eingesetzt wurde. „Wir liegen optimal im Zeitplan“, erklärt Projektleiter Dr. Karsten Malsch. Im Herbst soll als letztes Teil ein CO2-Tank eingebaut werden – damit geht die Montage der 15 Mio. EUR teuren Anlage in die Zielgerade. „Wenn alles weiter so glatt läuft, ist die Anlage Anfang kommenden Jahres betriebsbereit“, so Malsch. Der Bau hätte dann nur gut ein Jahr gedauert.

In der neuen Produktionsstraße will de Chemieproduzent im Rahmen des Projektes „Dream Production“ erstmals in kommerziellem Maßstab Kohlendioxid als Rohstoff in Polyole einbauen – zentrale Vorprodukte zur Herstellung von Schaumstoff. Die Anlage wird für ein Produktionsvolumen von 5.000 t/a ausgelegt. Das neuartige Polyol, das rund 20 % CO2 enthält, ist so konzipiert, dass es zunächst zur Herstellung von Matratzen aus Polyurethan-Weichschaum dient.

CO2 ersetzt Erdöl

Intensive Tests haben gezeigt, dass das Material mit CO2-Anteil mindestens genauso gut ist wie konventionelle Produkte. Das Kohlendioxid ersetzt dabei einen Teil des Erdöls, auf dem solche Polyole und Polyurethane üblicherweise komplett beruhen. „Die Kunststoffindustrie ist seit langem auf der Suche nach alternativen Rohstoffen, um sich von knapper werdenden fossilen Grundstoffen zu lösen“, erläutert Malsch. Außerdem nehme in der Gesellschaft die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten zu. „Wir glauben, mit unserem neuen Verfahren für beide Stoßrichtungen eine Lösung anbieten zu können.“

Um CO2 in der Kunststoffproduktion verwenden zu können, war wissenschaftliche Grundlagenarbeit nötig. Diese hatte das Polymer-Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem CAT Catalytic Center, einer Forschungseinrichtung an der Universität Aachen, geleistet. Die große Herausforderung bestand darin, einen Katalysator zu finden, der das chemisch sehr träge Kohlendioxid auf effiziente Weise zur Reaktion mit anderen Substanzen bringt. Diesen passenden Katalysator hatten die Kooperationspartner entdeckt. Und die Forschung und Entwicklung geht  weiter: In Zukunft soll der Anteil an CO2 in den Produkten weiter erhöht werden. Gleichzeitig soll die Zahl der Kunststoffe auf CO2-Basis ansteigen.

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