Anlagenbau & Prozesstechnik

Statoil setzt auf Coriolis-Massemessung von Endress+Hauser

15.12.2013 -

Gas spielt im Rahmen der Energieversorgung eine größer werdende Rolle. Die ertragreiche internationale Exploration von Schiefergas und der damit verbundene Ausbau des Transports und Handels von verflüssigtem Erdgas (LNG), die Erzeugung und Einspeisung von Bio-Erdgas und Wasserstoff aus der Strom-Gas-Wandlung sowie die Verknappung von Erdöl als Energieträger und die weiter steigenden Umweltauflagen werden neue Herausforderungen an die Lagerung und an den Transport von Erdgas stellen.

Nur wenige Standorte in Europa bieten ähnlich gute Voraussetzungen zur Erdöl- und Erdgasspeicherung in Salzkavernen wie Etzel in Ostfriesland. Nicht nur die günstige Lage, gerade mal 25 km von der Nordsee entfernt und somit in nächster Reichweite zum einzigen Tiefseehafen Deutschlands in Wilhelmshaven, ermöglicht eine einfache Logistik für die Bevorratung von Erdöl. Auch für Erdgas bieten sich gute Anbindungsmöglichkeiten, da an der Küste die Erdgasleitungen „Norpipe" sowie die „Europipe I" und die „Europipe II" anlanden. Ebenso bietet der in Etzel vorhandene, in bis zu 4000 m Tiefe gelegene, 17 km lange und 5 km breite Salzstock optimale Voraussetzungen zur Nutzung als Kavernenspeicher. Bis zu 130 Kavernen können hier geschaffen und betrieben werden. 52 Kavernen sind bereits in Betrieb.
Schon Mitte der 80er Jahre machte sich das norwegische Energieunternehmen Statoil auf die Suche nach geeigneten Lagermöglichkeiten für Erdgas zur Kompensation eventueller Lieferengpässe. In Etzel ist es dann fündig geworden und dort wurde dann der Betrieb für die Untertagespeicherung für Erdgas, das Etzel Gas-Lager gegründet. Nach und nach wurden die bestehenden Ölkavernen in Gaskavernen umgerüstet. Das Etzel Gas-Lager - heute eine Kooperation der Firmen E.ON Gas Storage, Statoil Deutschland Storage und Total Etzel-Gaslager - verfügt nach dessen Modernisierung und Erweiterung über insgesamt 19 Gaskavernen mit einer Arbeitsgaskapazität von über 1,3 Mrd. m³ i.N. Damit könnten über 400.000 Einfamilienhäuser ein ganzes Jahr lang ausreichend mit Gas versorgt werden. Das Etzel Gas-Lager wurde zunächst durch die Emden-Etzel-Pipeline versorgt, später folgte dann die Anbindungen an die Ferngasleitung Netra die einerseits an die Europipe I und II an der Nordseeküste sowie anderseits an die deutschen Transportsysteme angebunden ist.

Genauigkeit und Robustheit im Focus

Um die Mengen und den Energieinhalt des Erdgases messen zu können, setzen immer mehr Anwender auf moderne, verschleißfreie und hochgenaue Messsysteme. Auch Statoil nutzt für eine eichamtliche Durchflussmessung im Etzel Gas-Lager alle Vorteile von elektronischen Messgeräten. Dort wird zur Messung des Eigenverbrauchs das Coriolismassemesssystem Proline Promass F eingesetzt, das alle Anforderungen der Anwender bei der Messung von Gasen ganz einfach umsetzt - auch auf der Kostenseite. Die Unabhängigkeit vom Strömungsprofil ermöglicht eine einfache und kompakte Instrumentierung ohne Ein- und Auslaufstrecken. Die Geräte arbeiten ohne sich bewegende Bauteile; damit wird der Wartungsaufwand im Vergleich zu mechanischen Durchflussmesssystemen deutlich reduziert. Schließlich sind sie durch die robuste Bauweise unempfindlich gegenüber Pulsationen und Druckschlägen, die immer mal wieder durch schnell schließende Klappen und Ventile verursacht werden können. Alles in allem ermöglicht Proline Promass durch seine hohe Genauigkeit und Stabilität eine dauerhaft punktgenaue Abrechnung.

Direkte Massemessung ohne Druck- und Temperaturkompensation

Gasvolumina hängen stark vom Prozessdruck und der Prozesstemperatur ab. Um diese Abhängigkeiten zu kompensieren und gemessene Betriebsvolumina miteinander vergleichbar zu machen, müssen Betriebsvolumendurchflüsse auf Referenzbedingungen bezogen werden, also auf eine Referenztemperatur von 0°C und einen Referenzdruck von 1,013 bar. Für diese Zustandsmengenumwertung auf Normvolumen müssen zusätzlich die Betriebstemperatur und der Betriebsdruck gemessen werden. Mit Hilfe eines gemittelten Kompressibilitätsfaktors über das ideale Gas-Gesetzt kann dann der Normvolumendurchfluss berechnet werden. Da die Gaszusammensetzung nicht immer konstant ist, ist es zudem notwendig, die Beschaffenheit mit einem Prozessgaschromatographen zu messen, um schlussendlich den Energieinhalt zu bestimmen.
Hier spielt die direkte Massemessung mit Coriolis-Messgeräten wie Proline Promass einen ihrer großen Vorteile aus. Unabhängig von den Prozessbedingungen kann beispielsweise der Durchfluss direkt in kg/h erfasst werden. Ist im speziellen Anwendungsfall das Normvolumen erforderlich, so lässt es sich direkt berechnen: lediglich die Division der gemessenen Masse durch die Normdichte ist dazu notwendig.
Proline Promass 84 ist für eichpflichtige Messungen von Gasen einsetzbar. Hierzu liegen entsprechende innerstaatliche Bauartzulassungen, u. a. der PTB vor, und natürlich auch eine EG-Baumusterprüfbescheinigung für den europaweiten Einsatz im eichpflichtigen Verkehr von Brenngasen nach EG-Messgeräterichtlinie 2004/22/EG (MI-002 Modul B+D). Das Besondere dabei ist, dass die Prüfung zur Inverkehrbringung nicht, wie bei herkömmlichen Volumenmesssystemen, auf einem Hochdruckgasprüfstand erfolgen muss. Eine Wasserkalibrierung direkt im Herstellerwerk bei Endress + Hauser reicht aus. Dadurch entstehen ganz neue Möglichkeiten bei der Eichung bzw. Nacheichung des Messsystems in Bezug auf Kostenoptimierung und Minimierung von Wartezeiten.

Kalibrierung auf 0,015 %

Die Genauigkeit der Gasmengenerfassung hat eine hohe Priorität, denn nirgendwo sonst kann so schnell Geld verschenkt werden wie bei einer ungenauen Messwerterfassung und daraus resultierender falscher Abrechnung. Deshalb wird Proline Promass bei Endress + Hauser auf der weltweit genausten Produktionskalibrieranlage mit einer auf das Urkilogramm rückgeführten und akkreditierten Gesamtgenauigkeit von 0,015 % kalibriert. In Kombination mit der hohen Prozessstabilität ist ein störungs- und wartungsfreier Messbetrieb auch über eine lange Einsatzzeit gewährleistet. 

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