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Turnarounds: Die Geister der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Ein persönlicher Rückblick auf die TAR 2022 in Potsdam

15.06.2022 - Die Stillstands-Community sieht sich ernsthaften Problemen gegenübergestellt, die - wenn sie nicht angegangen werden - zu großen Herausforderungen für die gesamte Turnaround-Branche werden.

Dass wir uns bitte nicht falsch verstehen: Wir wollen die TAR-Gemeinschaft in keiner Weise mit der unsympathischen Charles-Dickens-Figur Ebenezer Scrooge vergleichen. Denn die Community ist der offenste, freundlichste und ehrlichste Haufen von Menschen, den man sich vorstellen kann. Doch sie sieht sich ernsthaften Problemen gegenübergestellt, die – wenn sie nicht angegangen werden – zu großen Herausforderungen für die gesamte Turnaround-Branche werden.

Die Vergangenheit

Wir wollen uns nicht zu sehr mit der Vergangenheit befassen. Und doch müssen wir wieder einmal feststellen, dass die Zahl der Einstellungen im Turnaround-Sektor dramatisch zurückgegangen ist. 2021 haben wir Berichte gesehen, die einen 40%igen Rückgang der verfügbaren Arbeitskräfte in nicht allzu ferner Zukunft vorhersagten. Ob die Zahl am Ende 30 % oder 50 % betragen wird, ist nicht entscheidend. Tatsache ist: Das ist ein dramatischer Rückgang.

Die Gegenwart

Was hat uns die diesjährige TAR also über die aktuelle Situation verraten? Leider sehen wir, dass die Abwanderung erfahrener Beschäftigter zunimmt, weil die Arbeit in einem Turnaround sehr stressig ist. Und das kommt zu den schon bestehenden Schwierigkeiten bei der Personalbeschaffung hinzu. Im Grunde bedeutet das, dass wir jetzt nicht nur Probleme haben, die Lücke zu füllen, die durch den Übergang vieler Beschäftigter in den Ruhestand entsteht. Wir verlieren auch das geistige Kapital, das für die Ausbildung neuer Mitarbeitender benötigt wird, und die Erfahrung, die für eine möglichst effiziente Durchführung des Turn­arounds entscheidend ist.

Was hat die Arbeit für die Turnaround-Manager stressiger gemacht?

Es gibt vermutlich eine Fülle von kleineren und größeren Auslösern für die Zunahme von Stress am Arbeitsplatz. Die Gründe, die bei TAR 2022 am häufigsten angesprochen wurden, ließen sich auf zwei Aspekte zusammenfassen: immer längere Planungszeiträume für Turnarounds (in einigen Fällen bis zu zehn Jahre) und die beträchtliche Zunahme des Projektumfangs bei jedem einzelnen Turnaround. Diese Faktoren, zusätzlich zu den Herausforderungen bei der Personalbeschaffung, erhöhen die Komplexität eines jeden Turnarounds erheblich. Höhere Anforderungen + weniger Ressourcen = mehr Stress.

Die Zukunft

Was hält die Zukunft für unsere Branche bereit? Leider können wir – genau wie Sie – nicht zuverlässig in die Zukunft sehen. Wir halten jedoch den derzeitigen Trend, dass die großen Unternehmen der Branche immer weiter im Voraus planen und die Subunternehmer durch Rahmenverträge auf unbestimmte Zeit binden, für nicht nachhaltig. Denn das bringt die kleineren Turnaround-Unternehmen in eine fast aussichtslose Lage und verlagert einen Großteil der Planungs- und Effizienzlast auf sie.

Wir wollen uns nicht als Experten auf dem Gebiet der Personalbeschaffung aufspielen, aber es liegt auf der Hand, dass der Beruf attraktiver werden muss. Ob dies durch höhere Gehälter erreicht werden kann oder indem man die Arbeit als sinnvoll und/oder umweltbewusst darstellt (gute Wartung bedeutet weniger Verschmutzung), überlassen wir den Experten. Wir sind jedoch der festen Überzeugung, dass Softwaresysteme dazu beitragen können, viele der Probleme, mit denen die Branche derzeit zu kämpfen hat, abzumildern. 

Effizienz durch Automatisierung ist möglich. Jeder manuelle Schritt muss dahingehend untersucht werden, ob er automatisiert werden kann. Die Zeiten sind vorbei, in denen wir es uns leisten konnten, mehrere hundert Personen vor dem Tor warten zu lassen. Alle Arbeitenden, ob intern oder extern, sollten präqualifiziert sein, bevor sie am Tor auftauchen. Turnaround-Manager sollten einen Überblick darüber haben, wie viel Personal nötig ist und wann welche Aufgaben von wem zu erledigen sind. Alle Subunternehmer sollten wissen, welche Personen wann entsendet werden sollen und welche Fähigkeiten und Ausbildung sie haben müssen. 

Und das Beste ist: Eine solche Software gibt es bereits. Ist sie schon perfekt? Wahrscheinlich nicht. Aber es gibt Softwareentwickler mit jahrzehntelanger Branchenerfahrung, die bereit und in der Lage sind, auf Ihre Bedürfnisse einzugehen, um genau das Produkt zu entwickeln, das am besten zur heutigen Situation passt.

Oder – um ein altes, überstrapaziertes Klischee zu verwenden: Die Zukunft beginnt jetzt. Also lassen Sie uns loslegen!

Patrick Ramberg Singler, VP Sales Europe, Munio, Horten, Norwegen

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Moloveien 14
3187 Horten
Norwegen

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