News

VCI: EU-Richtlinie für Energieeffizienz ist "nicht zielführend"

15.06.2012 -

Die EU-Institutionen haben eine informelle Einigung zur Energieeffizienz-Richtlinie erzielt: Die Mitgliedstaaten müssen sich Einsparziele setzen und nach Brüssel melden, wie viel Energie sie bis zum Jahr 2020 absolut weniger verbrauchen wollen. Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) hält die Festlegung auf absolute Einsparziele für eine grundlegend falsche und kontraproduktive Entscheidung.

„Diese Einigung ist nicht zielführend. Für eine energieintensive Branche wie die Chemie könnte ein absolutes Einsparziel bedeuten, dass sie nur eine bestimmte Menge produzieren darf. Das würgt Wachstum ab, das wir in Europa gerade jetzt dringend benötigen", sagte Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des VCI. Wachstum sei auch bei steigender Energieeffizienz in der Regel mit höherem Energieverbrauch verbunden, so Tillmann weiter. Das gelte besonders für hocheffiziente neue Anlagen. „Die Politik begeht einen großen strategischen Fehler, wenn sie den absoluten Energieverbrauch vorgibt und gleichzeitig Wachstum fördern will", unterstrich Tillmann den in der Richtlinie ungelösten Widerspruch. „Auch Unternehmen, die in Europa investieren wollen, wird ein absolutes Einsparziel beim Energieverbrauch abschrecken."

Zwar müssen Rat und EU-Parlament der Richtlinie noch zustimmen, faktisch sind die Verhandlungen in Brüssel damit abgeschlossen. Herzstück der Richtlinie ist der Artikel 6, der die Energieversorger dazu verpflichtet, bei ihren Kunden jährlich 1,5 % Energie im Vergleich zum Vorjahr einzusparen. Zwar soll anerkannt werden, um wieviel Prozent ein Land seit 2009 energieeffizienter geworden ist, aber diese Verbesserungen dürfen nur zu einem Teil angerechnet werden. „Hier wird eine Grenze gesetzt, die nicht einmal die erbrachten und anrechenbaren Vorleistungen Deutschlands abdeckt", kritisierte Tillmann.

Das Einsparziel wird nach Ansicht des VCI auch dazu führen, dass die ohnehin schon sehr hohen Strompreise in Europa weiter steigen werden. „Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen auf den globalen Märkten wird so weiter in Mitleidenschaft gezogen", befürchtet der VCI-Hauptgeschäftsführer. Zugleich enttäuschen die Vorgaben der Richtlinie für den Gebäudebereich. Die Kommission selbst hatte ermittelt, dass Energie sich hier am meisten und kosteneffizientesten einsparen lässt. Dennoch sieht der gefundene Kompromiss lediglich vor, jährlich nur 3 % der Gebäude energetisch zu sanieren, die im Besitz von Bundesbehörden sind.

 

Kontakt

VCI - Verband der Chemischen Industrie e.V

Mainzer Landstr. 55
60329 Frankfurt
Deutschland

+49 69 2556 0
+49 69 2556 1471

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing

Wasserstoff für die Prozessindustrie

News & Hintergrundberichte

CITplus Insight

Aktuelle Themen aus der Prozess- und Verfahrensindustrie

Registrieren Sie sich hier

CHEMonitor

Meinungsbarometer für die Chemieindustrie

> CHEMonitor - Alle Ausgaben

Social Media

LinkedIn | X (Twitter) | Xing