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WVIS-Kolumne Neues aus dem Industrieservice: Industrie 4.0 – Das Unterste nach Oben und noch was dazu

28.02.2017 -

Das neue Jahr 2017 ist gerade einmal ein paar Wochen alt und schon steht die ganze Welt Kopf. Mit seiner Amtseinführung im Januar hat der neugewählte US-Präsident Trump nämlich einen Prozess in Gang gesetzt, den wir von den Jahresanfängen eigentlich anders kennen: Im Gegensatz zu den Diäten, Sportvorhaben und Selbstoptimierungen, die wir uns in der Silvesternacht versprochen haben,  setzt er seine Vorsätze in die Tat um! Während diese Verwirklichung bei Trump wie ein trotziger Durchmarsch über kultiviertes Gelände ohne Rücksicht auf Verluste aussieht, kann ein Aufräumprozess auch etwas Positives bewirken.

Früher nannten wir es Frühjahrsputz. In der globalisierten Welt der Industrie heißt das erfolgreiche Umkrempeln der Anlagen mit dem Ziel mehr Sauberkeit, mehr Leistung und mehr Effizienz zu erwirken, schlicht und englisch: Turnaround. In diesem und dem kommenden Jahr ist wegen des geregelten Zyklus eine deutliche Steigerung der Turnaround-Prozesse um rund 40% zu erwarten.

Dabei sind die aktuellen Rahmenbedingungen am Markt so anspruchsvoll wie nie. Mit der Komplexität der Anlagen ist eine erhebliche Kostensteigerung für die Durchführung von Turnarounds einhergegangen. Neben den immer komplizierter werdenden Systemen stehen der Wunsch nach kürzeren Stillstandszeiten, mehr Sicherheit sowie höhere Anforderungen an Compliance und Dokumentation ganz oben auf der To-Do-Liste für Kunde und Betreiber.

Doch was ist neu in diesem Turnaround-Zyklus?

Mit Industrie 4.0 hat weltweit die nächste industrielle Revolution begonnen. Für die gesamte Industrie sind Chancen und Auswirkungen der Digitalisierung ein entscheidender Faktor für die Selbstoptimierung. So wird Industrie 4.0 allein in Deutschland die Prozesslandschaft, aber auch die Geschäftsmodelle grundlegend verändern und zu einer deutlichen Effizienzverbesserung führen. Vor diesem Hintergrund wandelt sich auch die Rolle des Industrieserviceanbieters vom externen Instandhalter hin zum fachübergreifenden Serviceprovider.

Dieses Szenario bietet ein großes Potenzial für die Digitalisierung des Prozesses, sprich für den Einsatz von mobilen Geräten und Applikationen bei Turnarounds. Daten werden schneller sowie zeitnah erfasst und sicherer übermittelt. Schwachstellen können sicher identifiziert und doppelte Eingaben oder Arbeitsschritte vermieden werden. Die Verknüpfung mehrerer Transaktionen in einem Workflow, bei gleichzeitiger Dokumentation in SAP und im HSEQ System, sorgen für die Durchsetzung einer definierten Datenqualität, so dass die Experten einen besseren Gesamtüberblick erhalten.

Ein erfolgreicher Turnaround erfordert in Zeiten von Industrie 4.0 daher vor allem optimale Kollaboration zwischen Auftraggeber und Dienstleister. Während die Dienstleister heute die erforderliche Expertise in Industrie 4.0 haben und diese durch Erfahrung und Referenzen belegen, tragen die Auftraggeber Sorge für die klare Strategie des grundsätzlich sehr individuellen Turnarounds. Wichtig ist es nun, die Zusammenarbeit mit der notwendigen Offenheit und Transparenz zu leben. Dies ist der stetig zunehmenden Komplexität auf Seiten der Technologie geschuldet. Nur durch optimale Zusammenarbeit werden diese Prozesse effizient umgesetzt werden und können ihren Benefit vollständig ausspielen.

Die Welt dreht sich weiter trotz Trump und sollte in fünf Jahren die erste Frau als Hausherrin ins Weiße Haus einziehen, wird die engere Verknüpfung von Engineering und Maintenance erreicht sein, werden kleine lokale Serviceanbieter ihre Nischen finden und die Spezialisten und Fullservice-Anbieter können global gewachsen sein und Turnaround und Projekte werden gleichzeitig abgewickelt.

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Herzlichst

Ihr Reinhard Maaß

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