Anlagenbau & Prozesstechnik

Für nichtmetallische Flansche

Gummi-Stahl-Dichtungen mit PTFE-Hülle

03.02.2015 -

In der chemischen Industrie werden zunehmend auch Rohrleitungen und Flansche aus thermoplastischen Kunststoffen wie Polyvinylchlorid (PVC), Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polyvinylidenfluorid (PVDF) sowie aus Glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) eingesetzt, da diese u. a. Vorteile hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit aufweisen.

Im Vergleich zu herkömmlichen Stahlflanschen erlauben diese Werkstoffe jedoch nur geringe Schraubenkräfte, da sonst die Flansche unzulässig verformt würden. So liegt z. B. die maximal zulässige Flächenpressung bei Flanschen aus thermoplastischen Kunststoffen bei ca. 10 MPa. Um solche Flansche technisch sicher abzudichten, braucht es speziell für diesen Einsatzzweck optimierte Dichtungen.

Sichere Abdichtung
Für eine sichere Abdichtung bei niedrigen Flächenpressungen haben sich seit langem Klinger Gummi-Stahl-Dichtungen (KGS) bewährt. Der einvulkanisierte Stahlring stabilisiert den Dichtring und verhindert das Aufreißen der Dichtung z. B. bei einem Druckstoß, so dass die Dichtungen als ausblassicher gelten. Gummi-Stahl-Dichtungen vom Typ KGS/TK (TK steht für thermoplastische Kunststoffe) haben ein speziell für die Anwendung im Kunststoff-Flansch optimiertes Dichtprofil. Es weist am Innendurchmesser eine zusätzliche Dichtlippe auf, die bereits bei Flächenpressungen ab ca. 1 MPa für eine sichere Abdichtung sorgt. Dieses Profil ist abgestimmt auf die geometrischen Anforderungen der Kunststoff Flansche, insbesondere für eine sichere Aufnahme der Kräfte bei Konstruktionen mit Losflanschen, Vorschweißbunden oder Bundbuchsen, wie sie bei Flanschverbindungen aus thermoplastischen Kunststoffen häufig vorkommen.
Im KGS-Flon, einem neuen Produkt des Idsteiner Dichtungsspezialisten, wird die Gummi-Stahl-Dichtung mit einer zusätzlichen Hülle aus virginalem PTFE kombiniert, so dass dadurch eine universelle chemische Beständigkeit erreicht wird. Die PTFE-Hülle ist am Innendurchmesser geschlossen und wird von der Firma Kudernak, Ober-Roden, einem Hersteller von Industriedichtungen, auf Drehmaschinen gefertigt. Die PTFE-Hülle schützt zudem das Medium vor Verunreinigungen durch herausgelöste Dichtungsbestandteile und ist FDA-konform, dadurch wird zusätzlich ein Einsatz in der Lebensmittelindustrie möglich.

Redundante Lösungen möglich
Im Standardfall wird bei Klinger KGS-Flon als Elastomerwerkstoff EPDM eingesetzt (gute Säuren- und Laugenbeständigkeit), es sind jedoch auch andere Kombinationen, z. B. mit FKM, möglich. Je nach Medium lassen sich somit auch redundante Lösungen erreichen, d. h. sowohl die PTFE-Hülle, als auch der Einlagewerkstoff sind medienbeständig.

Die SDR-Zahl
Kunststoff-Rohre werden meist mit der dimensionslosen SDR-Zahl klassifiziert, die das Verhältnis von Außendurchmesser zur Wandstärke des Rohres darstellt. Je kleiner die SDR-Zahl, umso größer der zulässige Innendruck. SDR 11 entspricht PN 16, SDR 17 entspricht PN 10.

Fazit:
Mit der PTFE-Hüllendichtung KGS-Flon werden die positiven Eigenschaften von Gummi-Stahl-Dichtungen mit der chemischen Beständigkeit von PTFE kombiniert. Mit zwei verfügbaren Dichtungsprofilen können alle Arten von Flanschen abgedichtet werden. Speziell beim Einsatz in Kunststoff-Rohrleitungen bietet sich ein großes Standardisierungspotential für Anlagen in der Chemie und der Lebensmittelindustrie.

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