Anlagenbau & Prozesstechnik

Mehrfach gekuppelt klappt besser

Universelle Mehrfachkupplung von Eisele kombiniert alle Versorgungsleitungen

28.07.2015 -

Die Multiline-Serie von Eisele basiert auf einem modularen Baukastenprinzip und überzeugt mit besonders einfacher Handhabung. Mit der Variante Multiline E sind nun auch Adaptiv­einsätze für Elektro- und Elektronik­anschlüsse verfügbar, die auch Optionen für die elektrische Energieversorgung bieten. Das System steht zusätzlich in einer mit marktüblichen Industriesteckern kompatiblen Variante zur Verfügung. Alle Baukastenteile können einfach ohne Werkzeug zusammengesetzt werden.

Das Konzept der Multiline Adaptiv von Eisele dient dem Anschluss von Funktionsgruppen an Maschinen. Über ein modulares Baukastensystem mit Adaptiveinsätzen können genau die Anschlüsse in einer Mehrfachkupplung kombiniert werden, die für eine bestimmte Anwendung erforderlich sind. Montageaufwand und Rüstzeit lassen sich signifikant verringern. Dank des streng modularen Prinzips lassen sich so unterschiedliche Verbindungen wie Pneumatik, Gase, Kühlwasser, Flüssigkeiten und jetzt sogar Stecker für Elektro- und Elektronikleitungen in einer Schnittstelle zusammenfassen.
In Kooperation mit Murrelektronik hat Eisele die Multiline Adaptiv zur Multiline E weiterentwickelt. Die Adaptiveinsätze können auch mit Elektro- und Elektronikanschlüssen des Oppenweiler Unternehmens bestückt werden. Je nach Bedarf werden M12-Rundsteckverbinder oder andere Anschlussformen für Bussysteme, Steuerungstechnik und Elektroversorgung eingesetzt. Zusätzlich können Schlauchverbindungen integriert werden. Neben Mischkonzepten verschiedener Steuerleitungen sind auch Komplettlösungen für Elektro- und Elektronik möglich.
Für die Integration der E-Stecker hat Eisele das Design des Grundkörpers, der aus Edelstahl oder eloxiertem Aluminium gewählt werden kann, optimiert. Die Bohrlöcher für die einheitliche Außengeometrie der Adaptiveinsätze verfügen jetzt über eine zusätzliche Nut, so dass für die Elektroeinsätze die erforderliche Verdrehsicherung und Verpolsicherheit der E-Stecker garantiert ist. Auch eine fehlerhaft­e Montage der Kupplung ist aufgrund eines asymmetrischen Bohrbildes so gut wie ausgeschlossen.

Individualität und Flexibilität in Serie
Das E-Stecker-Programm startet mit den weit verbreiteten und genormten M12-Rundsteckverbindern in verschiedenen Bauweisen für unterschiedliche Anwendungen. Dazu gehören A-Codierung, drei bis zwölf Pole, Cube6, Profibus und Ethernet. Auch eine Variante des M12-Power-Steckers für die Leistungselektronik bis zu 630 Volt haben die Eisele-Ingenieure in das Programm aufgenommen: Der M12-Power-Steckverbinder nach IEC 61076-2-111 ist der kleinste und kompakteste Anschluss für Kabel mit Leitungen bis 2,5 mm² auf dem Markt. Der Adaptiveinsatz mit fünf Leistungskontakten liefert bis zu 16 A je Pin. Der neue Power-Stecker ist verpol-, schock- und vibra­tionssicher. Die Multiline E wird sukzessive nach Kundenbedürfnissen um weitere Bauformen erweitert. Dabei kann auf das komplette Lieferprogramm von Murrelektronik zurückgegriffen werden.
Auch bei der Konfiguration der Anschlusskabel sind alle Optionen offen. Sie können zum Beispiel schleppkettentauglich, halogenfrei, chemisch beständig oder mit allen gängigen elektrischen Zertifizierungen in jeder benötigten Länge geliefert werden. Die Anschlusskabel lassen sich entweder mit vorkonfigurierten Steckern an die entsprechenden Adaptiveinsätze anschließen, oder sie werden mit vorkonfektionierten Leitungen geliefert. Selbstverständlich können die Anwender die Verkabelung der Anschlüsse auf Wunsch auch selbst vornehmen und freie Leitungsenden bestellen. Mit der Mulit­line E steht eine wirklich multimediale Schnittstelle zur Verfügung, die sich auch im Einsatz schnell und einfach ändern lässt.

Sortimentserweiterung
Augenmerk bei der Entwicklung legte Eisele Pneumatics auf die aktuell gängige Lösung für die Zentralversorgung von Maschinen und Anlagen: Die klassischen Industriestecker, auch als „Harting-Stecker“ bekannt, sind weit verbreitet und eine Vielzahl von Anlagen ist an ihren elektrischen Schnittstellen auf diesen Steckertyp ausgerichtet, so dass man von einem historisch gewachsenen Marktstandard sprechen kann, der insbesondere aufgrund der robusten Gehäusebauweise weit verbreitet ist.
Die verwendeten Steckerbausätze haben jedoch deutliche Nachteile: Zum einen ist der Zusammenbau nur mit Werkzeugen möglich, zum anderen sind die verwendeten Kunststoff­einsätze im Gegensatz zu den Gehäusen fragil und wenig haltbar. Hinzu kommt, dass Änderungen der Steckerbelegung oder -ausstattung nur kompliziert umsetzbar sind, da der Harting-Stecker hierfür zerlegt werden muss. Kommt es zu Fehlern wie Wackelkontakten oder ähnlichem, ist die Fehlersuche aufwändig. Bei Defekten müssen oft ganze Komponenten getauscht werden.

Modular und werkzeugfrei
Das Waiblinger Unternehmen für Ganzmetall­anschlüsse begegnet diesen Nachteilen mit der Übertragung des Baukastenprinzips auf die marktgängigen Industriestecker durch robuste Adapter. Acht Anschlüsse können in einen solchen Adapter integriert werden. Dank des perfekt abgestimmten modularen Designs lassen sich verschiedene Anschlusstypen und Medien sowie verschiedene Anschlussdurchmesser flexibel in den Industriestecker integrieren. Die Maschinenversorgung kann über die bisher rein elektrische und elektronische Versorgung hinaus komplett in einer Schnittstelle vorgenommen werden.
Das Entwicklungspotenzial der Industrie­stecker ist damit aber noch lange nicht ausgereizt: Zukunftsperspektiven sieht Eisele vor allem in der Entwicklung eines eigenen Industriesteckers zur Integration mehrerer Anschlüsse. Hinzu kommt die Entwicklung neuer Verschlüsse, um die nötigen Handkräfte zu optimieren – sowohl für die runde Eisele-­Multiline-Mehrfachkupplung, als auch für die Industriesteckervariante. Auch ein neues Kupplungsgehäuse für mechanische Kupplungs­abläufe und Lösungen zum automatischen Koppeln und Entkoppeln sind in Planung.