Chemie & Life Sciences

Budenheim investiert in Digitalisierung des Vertriebs

24.10.2018 -

In Sachen Digitalisierung bietet die chemische Industrie noch viel Entwicklungspotenziale, insbesondere bei Marketing und Vertrieb. Gerade Mittelständler können sich dadurch im Wettbewerb behaupten. Daher entschloss sich das Management des zur Oetker-Gruppe gehörenden Familienunternehmens Budenheim Anfang 2017, sein Marketing und Vertrieb komplett zu modernisieren. Der Additivspezialist zielte auf einen Kulturwandel: weg vom Angebotsmarkt hin zum einem kundenorientierten Vertrieb, der über alle kundenbezogenen Daten jederzeit und an jedem Ort verfügt. Dabei setzte Budenheim auf die Vertriebs- und Marketingsoftware Salesforce.

Begleitet wurde dieser Change­-Prozess von den Bielefelder IT-Spezialisten Mindsquare. „Wir suchten einen Partner, der sich nicht nur als Implementierer oder als Exekutierer versteht, sondern als Mitgestalter des Prozesses“, erläutert Stefan Lihl von der Budenheim Geschäftsführung. Bei der Entwicklung integrierten die IT-Berater alle Arbeitsebenen im Unternehmen. Damit gelang ihnen auch ein erster wichtiger Schritt für die Akzeptanz der neuen Software.

Salesforce werde in Deutschland zunehmend auch im B2B-Bereich genutzt, um den Vertrieb konsequent auf Service und Kundenorientierung auszurichten, sagt Ferdinando Piumelli, Gründer von Mindsquare. Um die Software auch für die chemische Industrie nutzen zu können, programmierten die IT-Spezialisten ein eigenes Modul, das nun die Produkte und Prozesse dieses Marktes abbildet. Somit gelang es, eine B2C-orientierte Software auf den spezialisierten B2B-Markt der Chemieindustrie zu adaptieren. Das System erfasse bspw. auch alle rechtlichen Aspekte zum Export von Chemikalien in ausländische Märkte, erläutert der Experte. Zudem bietet die Salesforce-Software die Voraussetzung, zukünftig den Bestellprozess dem Kunden direkt über ein Online-Bestellsystem zu ermöglichen.
Vor der Einführung testete Budenheim einen Prototyp mit einem spanischen Tochterunternehmen. Insgesamt dauerte die weltweite Einführung von Entscheidung bis Implementierung knapp neun Monate.