Chemie & Life Sciences

Lacke und Pigmente vom Fraunhofer-IPA

Technologie-Schmiede für die Lackindustrie

28.03.2012 -

Das Stuttgarter „Forschungsinstitut für Pigmente und Lacke FPL", das 1950 als eingetragener Verein gegründet wurde, hat im Jahr 2009 einen Neuorientierungsprozess durchlaufen. Im Zuge dieses Prozesses wurden Institutsteil und Verein getrennt. Der Verein wurde umbenannt in „Forschungsgesellschaft für Pigmente und Lacke FPL". Der Institutsteil wurde von der Fraunhofer-Gesellschaft übernommen und in das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA als „Abteilung Lacke und Pigmente" integriert. Damit erlangte das traditionsreiche, als überbetriebliches Branchenlabor für die Lackindustrie gegründete Institut besondere Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft, indem es von den wissenschaftlichen Kompetenzen und der hervorragenden Vernetzung der Fraunhofer-Gesellschaft profitiert. Das IPA nutzt die neue Abteilung als Chance, bestehende Kompetenzen im Sektor der Lackiertechnik durch andere Bereiche rund um das Thema Farben und Lacke zu ergänzen.

Industrie bleibt wichtigster Auftraggeber
Die Einbettung des Lackforschungs-Instituts in die Fraunhofer-Gesellschaft hat die Einrichtung auch finanziell wetterfester gemacht. Während nur ein geringer Teil der Kosten durch die Grundfinanzierung der Fraun­hofer-Gesellschaft abgedeckt wird, stammen rund 40 % Budgetdeckung von Forschungsaufträgen aus öffentlichen Förderbudgets. Weitere Mittel erhält die Stuttgarter Lackforschung aus direkten Industrieaufträgen.

Forschungsschwerpunkte
Forschungsschwerpunkte für Gegenwart und Zukunft sind Oberflächenbeschichtungen zur Reduzierung des Heizungs- und Klimatisierungs-Energieeinsatzes, der Witterungs- und Korrosionsschutz von Objekten und Technikbauten und intelligente Beschichtungen und Methoden beispielsweise zur frühzeitigen Erkennung oder der Vermeidung von Materialveränderungen. Auch die Weiterentwicklung „selbstreinigender" Lacke, die Erhöhung der Kratzbeständigkeit von Lacken sowie Optimierungen von Herstellungs- und Verarbeitungsprozessen in der gesamten Prozesskette Beschichtungstechnik stehen als Forschungsziele auf dem Plan.

Preiswürdige Forschung
Dass das Konzept der Forschungsarbeiten der Abteilung Lacke und Pigmente aufgeht, beweist u. a. der Erfolg auf der letztjährigen European Coatings Conference (ECC) in Nürnberg: Der European Coatings Award 2011 für das beste Con­ference Paper ging an das IPA-Team Dr. Marc Entenmann, Heinz Greisiger, Roman Maurer und Dr. Thadeus Schauer. Der Beitrag mit dem Titel „Corrosion Protection with Nano­scale Anticorrosive Pigments in Coati­ngs" beschreibt die Effekte der Reduzierung der Partikelgröße bei Korrosionsschutzpigmenten. Der Beitrag zeigt einen intelligenten Ansatz zur Lösung eines der wichtigsten und kostenintensivsten Probleme der Oberflächentechnik, den Korrosionsschutz von Stahl.  

Kontakt

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA

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